2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der SV Bingen/Hitzkofen ist neuer Spitzenreiter der Kreisliga B, Staffel 4. Foto: Lionel VADAM/colourbox.com
Der SV Bingen/Hitzkofen ist neuer Spitzenreiter der Kreisliga B, Staffel 4. Foto: Lionel VADAM/colourbox.com
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Die Null steht seit 271 Minuten

Die neue Stärke des SV Bingen/Hitzkofen ist die Defensive

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Bad Saulgau / sz - "Im Moment sind wir sehr zufrieden. Auf jeden Fall", sagt Michael Gönner, Abteilungsleiter des SV Bingen/Hitzkofen, seit dem vergangenen Sonntag Tabellenführer der Kreisliga B, Staffel 4. "Trotzdem: Wir denken von Spiel zu Spiel, wir werden deshalb sicher nicht abheben." Dennoch: Die Bilanz nach acht Spielen ist überzeugend. Nach dem Unentscheiden zum Auftakt gegen den FC Laiz II gab es zuletzt sieben Siege in Folge. Nur ein spielfreies Wochenende verhinderte, dass Bingen schon früher die Tabellenspitze stürmte. Stürmte kann man getrost wörtlich nehmen. 22 geschossene Tore stehen nur fünf Gegentore gegenüber, drei davon beim 6:3-Erfolg gegen die SGM Schmeien/SV Sigmaringen II. Danach blieb Bingen/Hitzkofen in drei Spielen ohne Gegentor, in dieser Saison insgesamt fünfmal. Die Null steht nun seit 271 Spielminuten. "Früher war es so, dass wir vorne mehr schießen mussten, als wir hinten gekriegt haben", sagt Gönner und lacht.

"Wir haben bis zu 28 Spieler im Training, die Trainer haben fast ein wenig die Qual der Wahl", sagt Michael Gönner. Neu ist in diesem Jahr auch, dass eine Doppelspitze den B-Ligisten coacht. Jan Engel und Alexander Schneider ersetzten im Sommer den nach Mägerkingen zurückgekehrten Mehmet Erol. "Uns war klar, dass wir keinen reinen Spielertrainer wollten, denn wenn der sich um sein eigenes Spiel auf dem Platz kümmern muss, wird das nicht ganz leicht. Das hat man bei Mehmet im Vorjahr auch gemerkt. Jan Engel hat ja im Vorjahr noch selbst gespielt. Wir haben uns im Sommer mit ihm unterhalten und Jan hat uns signalisiert, dass er sich sehr gut vorstellen könne, Trainer zu sein, wenn er nicht mehr selbst spielt." Aus Laiz kam Alexander Schneider dazu, der vor seiner Zeit in Laiz auch schon beim SV Bingen/Hitzkofen war. "Die Aufgaben sind so verteilt, dass Jan die Kommandos von der Seitenlinie gibt, Alexander eher für die Dinge auf dem Feld selbst zuständig ist. Das alles funktioniert bis jetzt sehr gut. In der täglichen Trainingsarbeit sieht es so aus, dass Jan das Kommando hat und Alex ihn unterstützt, da wir aber oft zwischen 23 und 28 Mann im Training haben, trennen wir die Gruppen auch ab und zu. Und dann macht einer was mit den Spielern, die zur ersten Mannschaft gehören oder einer kümmert sich nur um die Offensive beispielsweise."

"Neuzugang" Alexander Schneider kennt als Ex-Bingener die Verhältnisse. "Er bringt als Sechser oder als Zehner dank seiner Erfahrung sehr viel Ruhe in die Mannschaft", lobt Michael Gönner den einstigen Bezirksliga-Verteidiger des FC Laiz. Ansonsten ist die Mannschaft durchaus jung, drei Spieler, Tim Käppeler, Luca Häberle und Max Schneider rückten im Sommer aus der U29 nach oben auf. "Und alle drei haben den Sprung geschafft, sind gut aufgenommen worden. Vor allem Tim Käppeler und Max Schneider sind echte Stammspieler", erklärt Michael Gönner. Dazu schlossen sich Matthias Andrei, Jonas Neuburger, die vom SV Langenenslingen kamen, Alkan Ömer von Türk Gücü und Umberto Maulicino vom TSV Straßberg dem Verein an.

Der Spielplan will es, dass der SV Bingen/Hitzkofen ein Spiel weniger als die Konkurrenz absolviert hat, das Auswärtsspiel gegen den TSV Neufra vom vierten Spieltag wurde auf November verlegt, bildet quasi den Abschluss des Fußballjahrs für Bingen am 19. November. Zuvor stehen noch vier Spiele aus, die Heimspiele gegen Frohnstetten/Storzingen und Hettingen/Inneringen II sowie die Auswärtsauftritte gegen Bronnen und Blochingen. "Seit wir 2009 in der Relegation gegen den SV Sigmaringen mit 3:4 verloren haben, waren wir eigentlich immer nah dran. Okay, wir hatten auch mal ein schwächeres Jahr, als wir nur Zehnter geworden sind, aber wir waren immer dabei. Trotzdem korrigieren wir unser Saisonziel nicht. Wir wollen unter den ersten Drei landen. Wir wollen keinen Druck auf die Jungs aufbauen." Denn auch Michael Gönner weiß, wie schnell der Platz an der Sonne auch wieder weg sein kann - und er weiß, dass die Konkurrenz groß ist. "Ich rechne mit Türk Gücü, natürlich Bronnen und vielleicht auch Frohnstetten/Storzingen. Vor der Saison habe ich auch gedacht, dass es Laiz II packen kann."

Der Weg bis zum Ziel ist noch lang. Zum einen sind es noch 14 Spiele bis Saisonende, zum anderen wartet vor den letzten neun Partien der Saison eine viereinhalbmonatige Winterpause. "Das ist natürlich viel zu lang und stört den Rhythmus. Aber es sind halt nur zwölf Mannschaften in der Liga. Im Prinzip spielst du in dieser Saison zwei getrennte Runden", meint der Abteilungsleiter. Wie seine Mannschaft die lange Winterpause bewältigt, weiß er noch nicht. "Das werden die Trainer noch planen. Bislang haben wir immer nach der Fasnet angefangen, aber du kannst ja nicht ewig nur trainieren. Wir werden mal zum Laufen gehen, oder mal in die Halle", wirft er einen Blick voraus.

Aufrufe: 018.10.2016, 21:40 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Marc DittmannAutor