2024-04-19T07:32:36.736Z

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Die Schiedsrichter haben derzeit viel zu tun. 	Archivfoto: rscp
Die Schiedsrichter haben derzeit viel zu tun. Archivfoto: rscp

Die Nerven liegen blank

PLATZVERWEISE Kurz vor Ende der Saison geht es vielerorts turbulent zu

Rheinhessen. Nur noch wenige Begegnungen sind zu absolvieren, dann ist die Fußball-Saison 2015/2016 Geschichte. Es sind zwar schon ein paar Entscheidungen gefallen, doch für einen großen Teil der Vereine geht es noch um viel. Entsprechend blank liegen vielerorts die Nerven.

Dies wurde am vergangenen Wochenende vor allem im Abstiegskrimi der A-Klasse Mainz-Bingen in Budenheim deutlich, wo beim 2:1-Sieg des FV gegen den SV Gau-Algesheim mit Marc Herdt und Cihan Cetin zwei Budenheimer aufeinander losgingen - und den Regeln entsprechend mit Rot vom Platz geflogen sind. ,,Die Strafordnung macht keinen Unterschied, ob es sich um Gegner oder Mannschaftskameraden handelt", erklärt Gerd Schmitt, Klassenleiter der Bezirksliga, der A-Klasse Mainz-Bingen und der C Klasse Mainz-Bingen West II. ,,Sportler haben nicht das Recht, gegen andere tätlich zu werden. Und wer das doch wird, gehört bestraft." Der Schiedsrichter habe deshalb ,,konsequent" und ,,richtig" gehandelt, als er Herdt und Cetin in der 68. Minute zum Duschen schickte. Damit dürfte die Saison für die beiden Spielern bei noch drei verbleibenden Partien vorzeitig beendet sein, schließlich liegt die Mindeststrafe nach einer Tätlichkeit bei einer Sperre von vier Wochen. Schmitt ist froh, dass es eine seltene Ausnahme ist, das zwei Spieler einer Mannschaft aufeinander losgehen. ,,Ehrlich gesagt kann ich mich an einen so extremen Fall gar nicht erinnern. Zum Glück, denn bei Spielern, die zu einem Team gehören, finde ich das sogar noch ein ganzes Stück schlimmer. Schließlich verbringen sie viel Zeit miteinander."

Auch beim C-Klassen-Spiel zwischen Nackenheim II und Fiam Italia II, das die Italiener 7:3 gewannen, gab es für den Schiedsrichter allerhand zu tun - hier flogen gleich drei Spieler vom Platz. Bereits nach 21 Minuten wurden mit Patrick Heckel und Denis Asil je ein Nackenheimer und ein Fiam-Akteur des Feldes verwiesen, nachdem sie sich, so Schmitt, ,,gegenseitig einen Kopfstoß verpassen wollten". Kurz vor Ende sah mit Michele Lombardo ein weiterer Italiener die Rote Karte. Schon in der Vorwoche war die zweite Mannschaft von Fiam Italia in eine hitzige Partie involviert. Auch wenn dabei kein Spieler eine Rote Karte gesehen hat, soll es während und nach der Partie gegen Hassia Bingen II zu Rangeleien und verbalen Attacken gekommen sein.

Am Boden getreten

Doch zurück zum vergangenen Wochenende: Im Spiel zwischen Bezirksligist Schott Mainz II und dem SV Gimbsheim sah Schotts Pascal Janke den roten Karton, nachdem er einen auf dem Boden liegenden Gästespieler getreten haben soll. Für ihn ist die Saison damit wohl genauso vorbei wie für den Fiam-Spieler Nino Serago, der in der A-Klassen-Begegnung gegen Nackenheim aufgrund einer Ohrfeige mit Rot vom Platz flog und den Gundheimer Bezirksliga-Kicker Tobias Gutzler, der gegen die TSG Pfeddersheim II wegen einer Tätlichkeit vorzeitig des Feldes verwiesen wurde.

Dass es auch anders geht, haben die Fußballer von TuS Trechtingshausen und SKC Barbaros Mainz bewiesen. Während das Hinspiel Mitte der zweiten Hälfte aufgrund von Tumulten auf dem Platz abgebrochen werden musste, verlief das Rückspiel in Trechtingshausen (0:2) völlig friedlich und war laut Schmitt ,,von großem gegenseitigen Respekt geprägt". Den hätte er sich auch von vielen anderen Spielern gewünscht. Auch wenn es momentan um viel geht.



Aufrufe: 05.5.2016, 18:00 Uhr
Pascal WidderAutor