2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines

Die nächste dicke Chance für Baumberg

Den Sieg gegen Lackhausen vergolden - gegen den SV Sonsbeck

Der Oberligist steht seit dem 11:0 über den Tabellenletzten Wesel nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Das Spiel beim SV Sonsbeck könnte einen weiteren Schritt nach vorne bringen – falls das Team um Trainer Markus Kurth gewinnt.
Das hatten die Sportfreunde Baumberg (SFB) doch schon mal. Es ist kaum zwei Wochen her, als das im Kampf um den Klassenerhalt steckende Team von Trainer Markus Kurth einen richtungsweisenden Sieg hätten schaffen können. Damals ging der Versuch schief – mit der überflüssigen 1:2-Niederlage beim TuS Bösinghoven, der bis dahin in Reich- und Sichtweite lag. Baumberg, zuvor acht Mal hintereinander ungeschlagen, ließ sich davon allerdings nicht aus der Bahn werfen. Dann kam auch noch zum nächsten Heimspiel der harmlose Letzte PSV Wesel-Lackhausen, gegen den die Sportfreunde natürlich einen Pflicht-Erfolg eingeplant hatten. Dass daraus dann ein 11:0-Rekord wurde, brachte Kurths Elf neben den drei Zählern viel zusätzliche Spielfreude – die nun erneut auf dem Prüfstand steht. Baumberg, das seit dem vergangenen Sonntag zum ersten Mal seit langer Zeit wieder auf einem Platz steht, der höchstwahrscheinlich zur Rettung reicht (Rang 15), tritt beim SV Sonsbeck an. Die Aufgabe bringt nicht nur eine fast 100 Kilometer weite Anfahrt mit sich, sondern auch die nächste Chance, die Weichen für ein Happy End zu stellen.

"Natürlich ist die Situation besser geworden", sagt Markus Kurth, "aber ich kann nur davor warnen, leichtsinnig zu werden." Der Blick auf die Bilanz seit dem Beginn der Rückrunde zeigt immerhin deutlich auf, dass sich Baumberg auf eindrucksvolle Weise ans untere Mittelfeld herangearbeitet hat. Das 0:1 beim SC Kapellen/Erft markierte im alten Jahr (15. Dezember) den Auftakt zur zweiten Serie, ehe das neue Jahr mit dem 0:3 gegen den Ersten SV Hönnepel-Niedermörmter ebenfalls negativ begann. Den beiden Nullnummern ließen die Sportfreunde jedoch acht Spiele ohne Niederlage folgen. Die 18 Punkte aus fünf Siegen und drei Niederlagen brachten den Anschluss, ehe die Unterbrechung von Bösinghoven und der haushohe Erfolg über Wesel folgten. In der Addition aus allen zwölf bisherigen Rückrunden-Resultaten kamen 21 Zähler aufs Konto. In einer Tabelle nur für die Rückrunde liegen die Sportfreunde damit sogar auf dem fünften Platz.

Ein wesentlicher Baustein: Die Sportfreunde machen auf dem Platz einen deutlich kompakteren Eindruck als in der Hinrunde. Ein zweiter Baustein, der zugleich nicht von Punkt eins zu trennen ist: Die personelle Ausstattung ist stabiler als früher. "Im Augenblick muss jeder auch in jedem Training sehr konzentriert arbeiten", sagt Kurth, der sich mit dem Einsatz aller Spieler des Kaders sehr zufrieden zeigt: "Das ist absolut in Ordnung. Ich finde es insgesamt klasse, wie sich die Mannschaft verhält." Das größte Manko der Sportfreunde sieht der Ex-Profi in der noch mangelhaft ausgeprägten Konstanz. "Wir müssen diese Bereitschaft immer wieder abrufen", betont Kurth.

Weil der SFB-Coach längst mit den Baumberger Eigenarten vertraut ist, will er bis zum Anpfiff nicht zuletzt den Hang zum Lässigen bekämpfen – der ja angesichts der beachtlichen Rückrunde schnell aufkommen könnte. "Das wird bestimmt kein Selbstläufer", sagt der 40-Jährige, "wir müssen den passenden Mittelweg finden." Soll heißen: Reine Schönspielerei wird den Sportfreunden wenig bringen. Dass Sonsbeck inzwischen auf Torjäger Jesse Weißenfels verzichten muss (Wechsel zum FC Schalke 04 U 23 in die Regionalliga), bringt die Sportfreunde ebenfalls nur bedingt weiter. Der SV holte in den vergangenen Wochen keine schlechten Ergebnisse – unter anderem ein 3:0 über SW Essen, ein 0:0 beim VfB Hilden, ein 2:2 gegen den TV Jahn Hiesfeld und ein 3:0 beim SV Uedesheim. Das muss Warnung genug sein.

Aufrufe: 011.4.2014, 07:46 Uhr
Rheinische Post / Michael DeutzmannAutor