2024-03-27T14:08:28.225Z

Spiel der Woche
Emotional ging es im Salzlandkreis-Derby zwischen Kleinmühlingen (grün) und Gnadau (schwarz) zu. Am Ende gewann der TSV mit 2:1. Foto: salzlandfussball.de
Emotional ging es im Salzlandkreis-Derby zwischen Kleinmühlingen (grün) und Gnadau (schwarz) zu. Am Ende gewann der TSV mit 2:1. Foto: salzlandfussball.de

Die Nachspielzeit entscheidet über Sein oder Nichtsein

Das Salzlandkreis-Derby lieferte am vergangenen Freitag ein echtes Herzschlagfinale

Ein emotionales Derby sahen 171 Zuschauer am vergangenen Freitag in Gnadau. Kleinmühlingen/Zens schaffte mit der Schlusssekunde den Sieg und Gnadau wartet weiter auf den ersten Dreier. Und nicht nur der sehenswerte Schlusstreffer von Denny Klepel ließ Fußballherzen höher schlagen. Grund genug das Spiel im Nachgang noch einmal näher zu beleuchten.

Die Landesklasse 2 wartet derzeit mit einigen Überraschungen auf. So setzte sich zum Beispiel der Aufsteiger Groß Santersleben nach dem vierten Sieg im vierten Spiel eindrucksvoll an der Tabellenspitze fest. Eine Überraschung ist der SG Gnadau im Salzlandkreis-Derby gegen den TSV Kleinmühlingen/Zens nicht gelungen. Jedoch war die Mannschaft um Trainer Sebastian Pape nah dran an einem kleinen Teilerfolg. Bis zur 92 Spielminute blieb sein Team im Rennen. "Es stand auch nach der angezeigten Nachspielzeit 1:1-Unentschieden!", so Pape. Doch dann kam doch noch alles anders. Kleinmühlingens Denny Klepel fasste sich in der letzten Spielsezene ein Herz und schlenzte den Ball zum 2:1-Auswärtserfolg der Katte-Elf.

Das wurmte den Heimtrainer auch im Nachgang noch. "So schnell hakt man das nicht ab. Ein Schiedsrichter muss das Spiel lesen können. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen und so kam es nur zu unnötigen Emotionen!", zitiert heute die Schönebecker Volksstimme den Gnadauer Trainer. Sein Gegenpart Mario Katte sah das anders und äußerte der Volksstimme gegenüber: "Der Treffer fiel nach 91 Minuten und 40 Sekunden." Sicherlich ist die Dauer einer Nachspielzeit immer strittig. Fakt ist das es im Derby, welches seinen Charakter vor allem im zweiten Durchgang nicht vermissen ließ, einige Situationen gab, die eine Nachspielzeit rechtfertigen ließen. Beispielhaft die 75.Spielminute als Gnadaus Sven Nicolaus die rote Karte sah, nachdem er das Spielgerät Richtung Kleinmühlingens Auswechselbank abfeuerte.

"Zuvor war eine Spielszene nicht rechtzeitig unterbrochen wurden. Die Emotionen kochten hoch. Sven hat sich aber sofort entschuldigt!", glättet Pape die Wogen. Zudem gab es viele rassige Zweikämpfe. Vor allem TSV-Akteur Kevin Junge, der das eigene Offensivspiel oft belebt hatte, hatte es mit viel Gegenwehr zu tun. "Aber er ist immer wieder aufgestanden!", lobte Katte seinen Schützling heute in der Volksstimme. Auf der Gegenseite drückten vor allem Thomas Frauendorf und Marcus Rasche auf die Tube. "Sie haben viel investiert!", lobt Pape. Jedoch verpufften gute Gelegenheiten immer wieder am glänzend aufgelegten Gäste-Torhüter Jens Ulrich. "Was er gehalten hat, war schon sensationell!", muss sich auch Pape eingestehen.

Emotional und ereignisreich wurde es in der Tat dann erst in der zweiten Hälfte. Die Erste verlief ereignislos. Erst Kleinmühlingens Sebastian Durrhack brachte die Partie mit seinem Treffer (70.) auf Fahrt. Kurz darauf die rote Karte für Gnadau. "Trotz Rückstand und Unterzahl haben wir uns zusammen gerafft!", zieht Pape in der Volksstimme seine positiven Schlüsse. Martin Kühne brachte nämlich seine Farben zurück ins Spiel (81.). Erst mit dem Schlusspfiff zerstörte Klepel dann Gnadaus Träume von der Punkteteilung. "Sowas passiert immer dann, wenn man unten steht. Da kann man sich nur heraus arbeiten!", weiß Pape. Die Überraschung blieb also aus. Seine Mannschaft steht mit nur einem Zähler in drei Spielen an vorletzter Stelle. Die Partie gegen Gommern wird am 6.9. nachgeholt. Kleinmühlingen setzte sich indes vorn fest und ist nun erster Verfolger vom Überraschungs-Neuling Groß Santersleben.

Aufrufe: 01.9.2014, 08:10 Uhr
Florian FeickertAutor