2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines
Hund Filou gibt Naemi Breier die nötige Kraft und Ruhe, um jede Woche aufs Neue ihre beste Leistung aus sich selbst rauszuholen. TV-Foto: Alexander Krist
Hund Filou gibt Naemi Breier die nötige Kraft und Ruhe, um jede Woche aufs Neue ihre beste Leistung aus sich selbst rauszuholen. TV-Foto: Alexander Krist

Die Männer tanzen nach ihrer Pfeife

Schwieriger Job: Schiedsrichterin Naemi Breier setzt auf Kommunikation und Feingefühl

Verlinkte Inhalte

Naemi Breier aus Konz pfeift bereits über die Region hinaus die Topspiele der Bezirksliga West. Breier ist erst 21 Jahre alt und hat dennoch schon einiges an Erfahrung in der schwierigen Welt der Schiedsrichterei vorzuweisen. Ihr mittelfristiges Ziel ist die Oberliga.
Konz. Zurzeit pfeift die 21-jährige Naemi Breier die Topduelle in der Bezirksliga West. Dabei behält sie, auch wenn es mal heftig zur Sache geht, einen kühlen Kopf und hat die männlichen Sportskollegen dabei immer an der Leine. Da lässt der Vergleich zur prominentesten aller weiblichen Schiedsrichterinnen, Bibiana Steinhaus, nicht lange auf sich warten.

"Der Vergleich mit Bibiana Steinhaus ist mir etwas zu hoch gegriffen. Sie genießt ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in der zweiten Bundesliga. Mein Ziel ist mittelfristig die Oberliga, was dann kommt, wird man sehen", sagt die bescheidene Konzerin. Gebürtig kommt sie aus dem Saarland (Losheim) und kam durch den FC Kommlingen an die Schiedsrichterei. "Der Verein suchte damals Schiedsrichter, und ich habe mich gemeldet. Momentan läuft es ziemlich gut", sagt Breier zur Entstehung ihrer Laufbahn als Referee.

Nach ihrem Abitur 2012 absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr und möchte nun Sport auf Lehramt studieren. Doch schwieriger als Schüler zu unterrichten ist es bei einem Fußballspiel, in dem strittige Entscheidungen an der Tagesordnung sind, die Ruhe zu bewahren. Auch die Zuschauer spielen dabei oftmals eine große Rolle. "Was draußen passiert, interessiert mich nicht. Ich konzentriere mich auf das Geschehen auf dem Platz", erklärt Breier, denn 22 Männer unter einen Hut zu bringen, reicht erst mal. Und nur so kann man sich, Respekt unter den männlichen Kollegen verschaffen.

Aufgewachsen unter drei Brüdern und zwei Schwestern hat sie gelernt, sich durchzusetzen. Außerdem neigt sie als Frau dazu, entgegen alter Klischees nicht jeden Zweikampf abzupfeifen, sondern viel laufen zu lassen. "Die ersten 15 Minuten lasse ich immer viel laufen. Wenn ich dann merke, dass die Spieler gar nicht Fußball spielen wollen, sondern überhart in die Zweikämpfe gehen, muss ich natürlich die Zügel anziehen und klare Zeichen setzen", erklärt sie ihren Stil, der bei vielen großen Zuspruch findet. Bei den Frauen pfeift Breier bereits bis zur zweiten Bundesliga. Ihre sonstige Freizeit, fernab vom hektischen Geschehen auf dem grünen Rasen, verbringt sie mit ihren Haustieren. Vor allem ihr Hund Filou gibt ihr Kraft und Ruhe, um auch Mal abschalten zu können.

Für ihre sportliche Zukunft wünscht sie sich, dass mehr Frauen sich trauen, nach der Pfeife zu greifen, und durch gute Leistungen aufzufallen. Denn gerade bei den Frauen gibt es noch viel unentdecktes Potenzial´.
Aufrufe: 026.11.2014, 07:12 Uhr
volksfreund.de/Alexander KristAutor