2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Kampf um jeden Zentimeter: Ähnlich wie im Vorjahr erwartet VfB-Mittelfeldmann Marcello Meyer (re., hier gegen Matthias Hummel, inzwischen ETSV-Team-Manager) einen heißen Tanz. Foto: objectivo/Kugel
Kampf um jeden Zentimeter: Ähnlich wie im Vorjahr erwartet VfB-Mittelfeldmann Marcello Meyer (re., hier gegen Matthias Hummel, inzwischen ETSV-Team-Manager) einen heißen Tanz. Foto: objectivo/Kugel

Die "Meisterprüfung des Herbstes"

Regionalligist VfB Lübeck reist als Zweiter am Sonntag zum Dritten nach Flensburg – Im Januar Trainingslager in Portugal

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Ein Spitzenspiel, ein „Landesderby“ (obwohl eingefleischte VfB-Fans ein solches nur gegen Holstein Kiel sehen), ein hochinteressanter Regionalliga-Vergleich – die Partie des Zweiten VfB Lübeck beim Dritten ETSV Weiche wird am Sonntag (14 Uhr) zu einem echten „Fußball-Kracher“. Zuletzt hatten beide Teams im SHFV-Pokalendspiel im Mai die Klingen gekreuzt, als der VfB trotz eines 0:1-Rückstands mit 2:1 gewann und in den DFB-Pokal einzog – eine Niederlage, die die Flensburger noch immer schmerzt.

„Es ist unsere Meisterprüfung des Herbstes“, sagt VfB-Trainer Rolf Landerl. „Die Entwicklung des Teams hat noch einmal Fahrt aufgenommen. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir wirklich weiter sind als vor einigen Wochen.“ Da hatte der VfB in ähnlichen Konstellationen bei Vorjahresmeister Wolfsburg II (1:2) und gegen Spitzenreiter Meppen (1:2) verloren. „Gegen Weiche kommt es auf die richtige Balance und Variabilität an“, erklärt der 41-Jährige. „Der Gegner lebt von seiner Stabilität und Geduld.“

Die Mannschaften kennen sich gut, viele Akteure – einige Flensburger auch schon zuvor im Dress von Holstein Kiel – sind sich in den vergangenen Jahren regelmäßig auf dem Platz begegnet. „Die Flensburger haben wieder eine beeindruckende Serie hingelegt. Sie stehen sehr stabil, lassen nur wenig Torchancen zu. Sie sind unangenehm zu spielen“, erklärt der beim VfB im Mittelfeld gesetzte Marcello Meyer und verweist auf eigene Erfahrung im Trikot des ETSV, das er von 2012 bis 2014 trug: „Das haben auch die Gegner zu meiner Zeit schon gesagt. Das wird am Sonntag ein Kampf um jeden Zentimeter.“

Landerl hat dabei die Qual der Wahl. „Das ist doch schön. Ich werde Spieler auf der Bank haben, die das Zeug dazu hätten, auch von Beginn an zu spielen“, sagt er. Dem Österreicher macht es nach eigenem Bekunden derzeit „richtig Spaß“, auch weil viele vermeintliche Bankdrücker sich im Training aufdrängen. Eine Option ist es, gegen die Flensburger Dreierkette mit zwei echten Spitzen zu beginnen. Dann wäre Gary Noel wieder dabei – auf den besten Torschützen (sechs Treffer) hatte Landerl beim überzeugenden 1:0 gegen Braunschweig II überraschend verzichtet.

Auch Weiches Trainer Daniel Jurgeleit, der 1995 den VfB als Spielmacher erstmals in die 2. Bundesliga führte, hat pünktlich zum Top-Spiel mit Torjäger René Guder (elf Treffer) und Routinier Christian Jürgensen zwei potenzielle Leistungsträger wieder an Bord, sodass die Flensburger, im Gegensatz zum VfB als Titelmitfavorit gestartet, auch personell gut aufgestellt sind.Landerl blickt lieber auf sein Team und sagt: „Wo wir jetzt oben dran sind, wollen wir auch so lange wie möglich dabei bleiben.“

Im besten Fall auch im Frühjahr noch. Nicht nur deshalb hat der VfB beschlossen, erstmals seit sechs Jahren wieder ein Trainingslager zu beziehen – vom 15. bis 22. Januar geht es nach Albufeira an die portugiesische Algarveküste.
Aufrufe: 012.11.2016, 08:30 Uhr
SHZ / cjeAutor