2024-05-02T16:12:49.858Z

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Trost für den Kapitän: Erkelns Souleymane Sylla munter Irfan Hajdarevic auf. Foto: Müller
Trost für den Kapitän: Erkelns Souleymane Sylla munter Irfan Hajdarevic auf. Foto: Müller

"Die Mannschaft muss sich jetzt schnell finden"

Der TuS Erkeln steckt ganz tief drin im Abstiegskampf. Obmann Werner Kurtz, seit 40 Jahren im Vorstand des TuS tätig, sieht die Spieler jetzt in der Pflicht

Während in der Bezirksliga der FC Nieheim und der FC Blau-Weiß Weser ihre zwischenzeitlichen Ergebniskrisen erfolgreich beendet haben und sich in die Spitzengruppe geschossen haben, hält sich die Krise beim TuS Erkeln so hartnäckig wie Sekundenkleber am Finger. Seit dem ersten Spieltag konnte die Elf von Trainer Erdogan Acar kein Spiel mehr gewinnen. Zwölf Spiele in Folge ohne Sieg nagen gewaltig am Selbstvertrauen.
Nach dem sechsten Spieltag stellte Acar sogar seinen Posten zur Verfügung, doch er wurde von den Spielern und Verantwortlichen überredet weiterzumachen – an ihm liege es nicht, versicherten alle. Doch besser wurde es seitdem nicht. Sechs Niederlagen kassierte der TuS und einmal holte er ein 0:0 beim ebenfalls stark abstiegsbedrohten VfB Salzkotten. „Wir hatten da zwei, drei gute Spiele. Gegen FC Weser hätten wir auch gewinnen können und gegen Stahle haben wir eine starke Halbzeit gespielt – aber dann kam wieder der Einbruch. Ich bin jetzt 40 Jahre dabei, aber für mich persönlich ist es unerklärlich, warum es so schlecht läuft“, sagt Erkelns Manager Werner Kurtz, der Mitte der 1970er Jahre als Platzkassierer begann und seit fast 30 Jahren im geschäftsführenden Vorstand mitarbeitet. „Wir haben den Kader verstärkt, einige gute Leute geholt – aber als Mannschaft funktioniert es noch nicht. Ich bin das erste Mal etwas ratlos“, so Kurtz.
Es riecht stark nach Abstieg für den ewigen Bezirksligisten. Seit dem Landesliga-Abstieg 2004 spielen die Grün-Weißen ununterbrochen in der Bezirksliga – lange Jahre sehr gut, doch in den letzten vier Jahren versinkt der TuS mehr und mehr im Mittelmaß und zeitweilig auch Abstiegssumpf. Die Erkelner waren 2005, 2008 und 2010 Vizemeister, 2011 war der TuS noch Dritter, doch dann ging es schleichend abwärts. Die letzten drei Spielzeiten beendete der TuS auf den Plätzen 12, 13 und zuletzt 11. „Mit der Mannschaft, die wir zurzeit haben, müssten wir einen einstelligen Platz holen können. Ganz klar“, sagt der TuS-Manager, „wir vergeben aber vorne zu viele Chancen, dann werden sie hinten unsicher und dann verliert man auch Spiele, bei denen wir auf Augenhöhe waren. Wie zum Beispiel gegen Warburg. Da machen wir zwei absolut unnötige Rückpässe zum Torwart“, fügt Kurtz an. Auch das zuletzt verlorene Heimspiel gegen Atteln gehört zur Kategorie unnötig. Da waren die Erkelner in der zweiten Halbzeit überlegen und hatten große Möglichkeiten, die aber fast alle versiebt wurden. Unter anderem durch Mehmet Köse. Vom Neuzugang vom Landesligisten SC Verl II hat sich Kurtz mehr erhofft. „Er hat erst zwei Tore erzielt. Er hat vier Jahre Landesliga gespielt, da muss mehr kommen. Aber daran alleine liegt es nicht. Wir hatten auch Verletzte und dann mussten wir noch auf drei Mann wegen ihrer Rotsperre ein paar Wochen verzichten“, so Werner Kurtz. Zudem kam gegen Atteln auch noch Pech dazu, als der Schiedsrichter, der unter Beobachtung stand, einen äußerst fragwürdigen Elfmeter beim Stand von 1:1 gegen Erkeln gab.
Kurtz hat den Abstiegskampf bereits angenommen: „Sechs, sieben Mannschaften werden um den Klassenerhalt kämpfen – auch wir gehören dazu. Die Mannschaft muss sich jetzt schnell finden. Sie darf nicht so schnell den Kopf hängen lassen, wenn es ein Gegentor gibt. Sonntag steht die Mannschaft in der Pflicht. Gegen Blomberg und dann gegen Peckelsheim müssen am besten sechs Punkte her“, gibt er als Marschroute aus.
Den Trainer Erdogan Acar lässt Kurtz bei seiner Kritik aus. „Wir werden uns in der Winterpause zusammensetzen. Eins ist klar, es passt nicht jeder Trainer zum TuS Erkeln“, weiß auch der TuS-Manager, dass er erst einmal einen besseren finden muss als die TuS-Legende, die über 130 Tore für Erkeln erzielt hat.
Aufrufe: 09.11.2016, 09:15 Uhr
Uwe MüllerAutor