2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Günter von Ameln
F: Günter von Ameln

Die Luft wird dünner

Nach der 0:4-Niederlage des TV Kalkum-Wittlaer gegen den 1. FC Mönchengladbach redet das Trainerteam der Düsseldorfer Klartext. Die erhoffte Reaktion ist zuvor ausgeblieben.

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Stephan Bork ist ratlos. „Ich weiß einfach nicht, was wir noch alles machen sollen“, sagt der Co-Trainer des Fußball-Landesligisten TV Kalkum-Wittlaer. „Da machen wir eine Videoanalyse, loben die Jungs und streicheln sie“, fährt er fort. „Und dann so etwas.“ Gemeint ist die Leistung, die der Oberliga-Absteiger zuvor im Duell mit dem 1. FC Mönchengladbach an den Tag gelegt hatte. „Das hatte nicht einmal Bezirksliga-Niveau“, pflichtet auch Chef-Coach Holger Sturm anschließend bei. Mit 0:4 hatten seine Schützlinge die Partie verloren.

Die Aufarbeitung des Geschehens erfolgte hinterher allerdings nicht emotionalisiert, sondern ganz nüchtern und sachlich. „Wir haben einfach ein Qualitäts-Problem“, erklärte Bork unumwunden. Der 31-Jährige hatte selbst auch auf dem Feld gestanden und war noch einer der agilsten Wittlaerer Akteure neben Innenverteidiger Alexander Wagner – und hinterher entsprechend enttäuscht: „Man reißt sich den Allerwertesten auf für die Mannschaft, und bekommt nichts zurück.“

Dabei fanden die Düsseldorfer vielversprechend in die Begegnung und hatten sich nach der scheppernden 1:7-Klatsche beim Rather SV vor Wochenfrist merklich etwas vorgenommen. Und auch die Zuschauer erschienen wieder zahlreicher als noch im letzten Heimspiel gegen die Zweitvertretung des TSV Meerbusch. Doch am Ende blieb alles beim Alten: Individuelle Fehler waren die Ursache des Misserfolges. Nach zehn Minuten passte TVKW-Innenverteidiger Philipp Kuschel kurz nicht auf, Hayato Yakumaru legte den Ball quer und zentral vor dem Tor hatte Philipp Bäger überhaupt keine Probleme, die Mönchengladbacher Führung zu erzielen.

Bis zum Seitenwechsel geschah dann nicht mehr viel. Die Gäste kamen zwar immer wieder über die Außenbahnen nach vorne, blieben aber weitestgehend ungefährlich – und die Wittlaerer fanden höchstens durch Freistöße von Stephan Bork den Weg in die Nähe des gegnerischen Tores. Nach der Pause war die Partie dann aber relativ zügig entschieden. Kuschel reklamierte eine Abseitsposition und ließ Yakumaru entwischen – 0:2. Ein Gegentreffer, der zwingend hätte vermieden werden müssen. „Man redet sich in solchen Situationen schon irgendwie den Mund fusselig. Wir sagen den Jungs ständig, dass entscheidend ist, ob der Schiedsrichter pfeift. Und wenn er nicht pfeift, dürfen wir das Spielen nicht einstellen“, analysierte Sturm hinterher.

Der Rest ist im Grunde schnell erzählt: Nico Krätschmer erzielte den dritten Mönchengladbacher Treffer, Yakumaru machte mit seinem zweiten Tor den Deckel auf die Partie. Und die ersten Zuschauer verließen noch während das Spiel lief den Sportplatz am Grenzweg. Trotz der Niederlage will TVKW-Trainer Sturm seinen Hut aber nicht nehmen: „Das mache ich schon allein deshalb nicht, um meinen Widersachern keinen Gefallen zu tun.“ Diese Worte hallten noch einige Zeit nach.

Aufrufe: 023.10.2016, 18:51 Uhr
Tobias DinkelborgAutor