2024-04-19T07:32:36.736Z

Ticker
Fußball-Romantik pur: Ob Fotos, Videos oder im Liveticker, Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Foto: Thomas Sabin
Fußball-Romantik pur: Ob Fotos, Videos oder im Liveticker, Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Foto: Thomas Sabin

Die Liveticker-Leckerbissen

Das Beste aus den Livetickern auf FuPa-Brandenburg: heute mit lebenden Legenden, begnadeten Zauberern und leidenschaftlichen Halbzeitanalysen

Ein paar Leckerbissen unserer geliebten Liveticker haben wir wieder einmal ausgegraben. Jedes Wochenende aufs Neue finden sich zahlreiche Liveticker-Schreiber zusammen und berichten Live vom Spielfeldrand. Hier wird nichts beschönigt, kein Blatt vor den Mund genommen und geschrieben, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Das gefällt uns. Das ist Amateurfußball.

In der Altliga Niederlausitz geht es majestätisch zu. In der Kreisligapartie der alten Hasen treffen der SV Wacker 09 Ströbitz und derKahrener SV 03 aufeinander. Marko Krüger beschreibt in seinem Liveticker die Form der Wacker-Männer: „Viel kommt bisher nicht von Wacker, sie glänzen bisher nur durch die Trikotfarbe.“ Geblendet von den Shirts, lässt der kurz darauf folgende Wechsel die Augen der Ticker-Leser größer werden, denn „das German Wunderkind Uwaga wird eingewechselt." Gemeint ist Mario Lehmann. Über 500 Profilaufrufe auf FuPa. Stürmer von Beruf. Sieben Spiele, sechs Tore. 35 Jahre jung und bestückt mit dem wohl besten Spitznamen der Welt. „Uwaga“!

Vor lauter Uwaga-Rufen trocknet den Fans prompt die Kehle aus. Problem: es gibt „verbale Unstimmigkeiten, wer als nächstes Bier holen geht ...Tobi Lehmann opfert sich für das Team.“ Klasse Mann, der Tobi!

Doch auch eine andere Legende treibt auf gleichem Platz sein Unwesen. Der „Lord“. Richtig gelesen, der LORD. Er marschiert unermüdlich und strahlt eine Aura über den Platz, welcher selbst der Schiri zu verfallen scheint. „Der Lord zeigt im Laufduell Einsatz, wie er ihn selber immer fordert. Respekt.“ In seinem Arbeitswahn setzt er auch mal zur Grätsche an, doch „aufgrund der Frisur bleibt der Lord von einer Gelben Karte verschont.“ Das legendäre Spiel geht am Ende 1:1 aus. Danach wurde es sicher legendär im Vereinsheim.

In der Landesligapartie Staffel Süd treffen der SV Grün-Weiß Lübben und die SG Burg aufeinander. Ein Aufsteiger empfängt einen Liga-Dino. Im Liveticker von Sven Bock werden die Gladiatoren aus ihren Käfigen gelassen. „Schiri Göldner hat in den Katakomben gepfiffen. Die Teams sollten gleich in die Sonne kommen.“ Und da sind sie. Das Volk jubelt und die Schlacht kann beginnen. In der eigenen Arena müssen die Grün-Weißen in der 33. Minute erste Verluste einstecken. Rot ist auf dem Schlachtfeld zu sehen. René Trehkopf muss zurück in die Katakomben. In Unterzahl geht der Kampf also weiter. Doch am Ende kann Caesar zufrieden sein, es ist „Feierabend in Lübben! Grün-Weiß erkämpft in Unterzahl den Sieg.“ Ein packendes und ansehnliches Duell. Und das Volk, es jubelt.

Die Bilder zur Schlacht findet ihr hier:

Ebenfalls Landesliga: Die Zuschauer entdecken einen mysteriösen Mann auf dem Platz. Er erinnert an den geheimnisvollen Zorro. In der Begegnung zwischen dem FV Erkner und Phoenix Wildau fragt man sich: Wer ist das nur? Und Plötzlich: „Gelb für den Maskenmann.“ Im Liveticker von Benjamin Behrens, freiberuflicher Fußball-Sherlock, wird die Identität offenbart. Der Täter ist überlistet. Es gibt Gelb für Lucas Kuhl. Doch war er es wirklich?

Den Maskenmann findet ihr in der Galerie von Patrick David:

Schon wieder Landesliga. In der Partie zwischen Blau-Weiß Briesen und Petershagen/Eggersdorf läuft die nächste lebende Legende auf. Liveticker-Veteran Carsten Orlowski erzählt uns, warum der Mann in Blau-Weiß ein Wunder sein muss. „Rockmann mit seinem 3. Einsatz an diesem Wochenende für Blau-Weiß...unfassbar...Ak 35, 2. und 1. MANNSCHAFT.“

Tino Rockmann alias „Rocky“, scheint seinem Namen alle Ehre zu machen. Wie ein Uhrwerk ackert er an jedem verdammten Wochenende für den Klub. Im Verein wird das lebende Getriebe nach jedem Spiel sicher gut geölt. Wir sagen nur, Hut ab "Rocky"!

In der Brandenburgliga wird es professionell in der Halbzeitunterbrechung. Der Eisenhüttenstädter FC Stahl liegt zum Pausenpfiff mit 0:1 gegen den FC Stahl aus Brandenburg zurück. Doch woran liegt es? Johannes Follert lässt in seinem Liveticker alle, die gerade nicht vor dem Fernseher sitzen können, an der Expertenanalyserunde teilhaben. „Brandenburg führt verdient mit 1:0 zur Halbzeit! Die frühe Führung fiel in der 9. Minute. Insgesamt wirkt das ganze Spiel von Brandenburg reifer und abgeklärter! Der EFC kam jedoch ziemlich häufig in die Nähe des gegnerischen Tores, aber der letzte Pass ist meistens zu umständlich oder zu ungenau! Das Beste an dem Spiel für den EFC ist, dass es nur 1:0 steht, da ist noch alles drin“. Während Stefan Effenberg gerade zu tief ins Glas schaut und nach der Erleuchtung für die Rettung Paderborns sucht, hängt Lothar Matthäus am Rockzipfel der Schiedsrichterassistentin fest und wirft ihr Kontoauszüge vor die Füße. Johannes Follert aber ist Profi. Seine Analyse steht. Und die Zuschauer sind zufrieden. Ein Vorbild!

Aber auch Fehler muss man eingestehen können. In der 2. Kreisklasse A im Havelland ist Rick Smyczek ehrlich und gibt zu, „es gab keine 12 Minuten Nachspielzeit“. Waaaas!? Schock bei den Ticker-Lesern. Als sein Team, der SV Großwudicke II, in der elften Minute mit 1:0 in Rückstand geriet, vergaß er, vor Schock erstarrt, später zur Halbzeit zu pfeifen. Sein Geständnis kommt gut an. Auch bei seiner Mannschaft. Schon in der 52. Minute schossen sie den Ausgleich gegen den ESV Lokomotive Elstal II. Die Partie endet 1:1. Der Fußballgott hat ihm verziehen und seine Leser auch.

In der 1. Kreisklasse Niederlausitz Nord berichtet Kevin Rößler von einem Magier. Name: Patric Bremer. Zaubertrick: Spiele in der ersten Halbzeit entscheiden. Im Spiel der SG Willmersdorf 1921 gegen den SV Fortuna Skadow, liest man im Liveticker zur Pause nur, „mit einer Wahnsinns Performance von Patric Bremer geht es nun in die 2. Halbzeit“. Doch was ist geschehen? Bremer hat gezaubert und einen lupenreinen Hattrick erzielt. Pausenstand: Null zu drei für die Fortuna. Wenig später landen Liebesbriefe von einem sogenannten R. Lewandowski im Briefkasten des Vereins. Verrückt manche Fans.

Wenn ihr selber Lust habt einen Ticker zu schreiben, dann schnappt euch ein Spiel und legt einfach los. So geht´s. Wir freuen uns drauf.

Aufrufe: 015.10.2015, 12:03 Uhr
Thomas SabinAutor