2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Auch der unermüdliche Marco Christ (am Ball) konnte die Niederlage gegen Illertissen nicht verhindern.  Foto: Weller
Auch der unermüdliche Marco Christ (am Ball) konnte die Niederlage gegen Illertissen nicht verhindern. Foto: Weller

Die Lichter werden beim SVS dunkler

Schlimme Abwehrfehler in der ersten halben Stunde bringen den SV Seligenporten beim 2:3 (0:3) gegen Illertissen schnell in Rückstand

Die Lichter gehen im Klosterdorf zwar noch nicht aus, doch sie werden nach der 2:3 (0:3)-Heimniederlage gegen den FV Illertissen allmählich ziemlich dunkel. Der im Vergleich zur Vorwoche mit unverändertem Personal auftretende SV Seligenporten startete beherzt in die Partie und drängte die Gäste sofort in die Defensive. Diese wären in Minute sechs um Pfostenbreite in Rückstand geraten, als Patrick Schwesinger die Kugel an die rechte Torbegrenzung hämmerte.

Nachdem Dominik Richter an ein Zuspiel von Marcel Mosch nicht ganz herankam (14.), schlug der FVI im Gegenzug mit seiner ersten Chance zu. So versetzte Sebastian Schaller zuerst seinen Bewacher Alexander Braun, um dann auch Keeper Dominik Brunnhübner keine Chance zu lassen und aus zwölf Metern zum 1:0 einzunetzen.

Eiskalte Chancenverwertung

Der im Vorfeld die mangelnde Durchschlagskraft seiner Offensive kritisierende FVI-Coach Holger Bachthaler durfte fünf Minuten später mit Genuss erleben, wie sein Team auch die zweite Chance konsequent verwertete. So setzte der auf rechts durchmarschierende Marc Hämmerle mit seinem Zuspiel Ardian Morina dermaßen perfekt in Szene, dass diesem, von der konfusen SVS-Abwehr gnädig unterstützt, fast gar nichts mehr anderes übrigblieb, als im rechten Strafraum stehend zum 2:0 zu vollenden. Identischer Vorbereiter, identischer Torschütze, fast identische Position: Das 3:0 (26.) kreierten die Gäste mit einer perfekten Doublette. 0:3 hinten und noch nicht einmal eine halbe Stunde gespielt - den Klosterern schien ein echtes Debakel zu blühen.

Deshalb waren wohl nicht wenige der 250 Zuschauer versucht, die von Marco Christ getätigte Aussage ,,Kopf hoch, es geht weiter", als Pfeifen im Walde abzutun. Dafür, dass dem dann tatsächlich nicht so war, half der Ex- Profi tatkräftig mit. Denn nach einem von ihm an Richter adressierten Pass kurvte letzterer in Arien-Robben-Manier nach innen. Den Flachschuss vermochte FVI-Keeper Kim Anders nur ins Feld abzuwehren, wo Marcel Mosch zum 1:3 (35.) abstaubte.

In Hälfte zwei setzte SVS-Coach Florian Schlicker mit der Hereinnahme von Patrik Nagy für Pascal Worst noch stärker auf Angriff. Nach einer kurzen Phase, in der die Gäste vorrangig darum bemüht waren, Struktur ins nun zerfahrene Match zu bringen, sollte sich diese Maßnahmen auswirken. War es doch Nagy, der vom Mittelkreis aus dem am rechten Flügel aufgerückten Julian Schäf das Leder zusandte, das dieser in den Strafraum flankte. Dort traf Mosch per sehenswerter Direktabnahme zum 2:3(63.).

Alles nach vorne geworfen

Den Ausgleich vor Augen warfen die Klosterer jetzt alles nach vorne. So scheiterten Schäf (82.) und Schwesinger (86.) knapp am reaktionsschnellen Anders. Zuvor hätten die im zweiten Durchgang ausschließlich auf Konter bedachten Schwaben jedoch den Sack zumachen können. Doch zum einen klärten Brunnhübner und Richter im Verbund gegen den freien Christian Essig (73.), zum anderen brachte Andreas Spann, obwohl zweimal aussichtsreich postiert, den Ball nicht im Klostergehäuse unter. Hier noch mit den Umständen hadernd, stand dem FVI in der Schlussminute das Glück zur Seite. Denn als nach einem Schuss von Schaab die Kugel eine Illertisser Hand touchierte, hätte sich niemand zu beschweren brauchen, wenn Schiedsrichter Michael Bacher (Amerang) auf Elfmeter entschieden hätte. Es passt zu dieser an sportlichen Entbehrungen so reichen Spielzeit, dass dies nicht geschah. Die Verantwortung für die Saisonniederlage aber tragen die Klosterer aufgrund der schlimmen ersten halben Stunde freilich selbst.
Aufrufe: 023.11.2014, 15:01 Uhr
Udo WellerAutor