2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Comeback mit neuer Frisur in der Heimat: Holger Badstuber.	  F.: Getty Images
Comeback mit neuer Frisur in der Heimat: Holger Badstuber. F.: Getty Images

»Die Leute dürfen sich freuen«

Holger Badstuber glaubt vor seinem Comeback in der Memminger Heimat an Stundenvoller Spaß und Leidenschaft

Verlinkte Inhalte

Holger Badstuber hat mit dem Traumspiel des FC Bayern München am Freitag (18 Uhr) in Memmingen ein Heimspiel. Vor der Haustür gibt der in Rot an der Rot aufgewachsene Fußballprofi gegen die Mannschaft des FCM und der „Red Baroons“ nach langer Leidenszeit sein Comeback. Darüber und über seine Hoffnungen und Ziele haben wir mit dem 25-Jährigen gesprochen:

Herr Badstuber, das Interview führen wir ein bisschen später als vereinbart, weil Sie noch in Behandlung waren. Zwickt’s wo?

Badstuber: Nein, nein, in der Vorbereitung ist es wichtig, dass man sich physiotherapeutisch behandeln lässt. Es sind ja viele Trainingseinheiten. Da muss man dem Körper auch Pflege gönnen, und das habe ich gerade gemacht. Alles gut.

Es klappt dann also mit Ihrem Comeback – sozusagen in der Heimat. Ihr Zuhause Rot an der Rot ist ja von Memmingen nur einen Katzensprung entfernt.

Badstuber: In der Heimat zu spielen, ist ein schönes Gefühl. Ich weiß natürlich, dass viele Leute zuschauen werden, die man kennt. Und für mich ist es einfach toll, nach so langer Zeit wieder auf dem Platz zu stehen und zu spielen.

Ihre Zwangspause war lang. Wie groß ist die Sehnsucht auf die Rückkehr auf den Fußballplatz?

Badstuber: Die Sehnsucht war riesig. Jetzt bin ich ja dabei. Ich genieße und schätze jeden Tag, an dem ich mittrainieren kann. Ich versuche natürlich Gas zu geben und in den Rhythmus reinzukommen.

Wie sieht es mit dem Kontakt zur Heimat, zu alten Freunden aus?

Badstuber: Ich war jetzt länger nicht mehr daheim. Es waren für mich zwei turbulente Jahre, wo die Gesundheit im Vordergrund stand. Der Kontakt zur Heimat, zu Schulkameraden oder Freunden besteht aber immer. Jetzt war ich zwar länger nicht mehr da, aber das wird wieder kommen. Die Verbindung ist ja da. Der Weg nach München ist aber auch nicht so weit, da können sie mich ja besuchen.

Gibt’s auch noch Kontakt zu alten Fußball-Kameraden, wie etwa Jannik Keller (jetzt 1. FC Sonthofen), der auch aus Rot an der Rot stammt?

Badstuber: Zu seinem Bruder vor allem, der ist der gleiche Jahrgang. Jannik ist der kleinere Bruder. Der Kontakt steht, und den pflege ich auch bis heute. So was muss man auch schätzen, dass man Leute von früher, die einen begleitet haben, ab und zu trifft. Das will ich auch beibehalten.

Sie haben nie für den FC Memmingen gespielt. Hat der FCM da was verpasst?

Badstuber: Ich habe ja keine Zwischenstation gemacht. Von Rot bin ich damals direkt zum VfB Stuttgart. Das war gleich ein größerer Sprung. Und von Stuttgart dann nach München. Insofern konnte Memmingen gar kein Thema sein, weil ich gleich von einem kleinen Verein zu einem Bundesligaklub gekommen bin.

Was haben Sie sich für die nahe Zukunft vorgenommen?

Badstuber: Ich schaue einfach, wie es vorangeht. Ich gehe in jede Trainingseinheit mit großer Motivation, mit riesigem Spaßfaktor rein. Ich sehe alles einfach locker. Ich habe zwei Jahre nicht gespiel. Das geht nicht alles so von heute auf morgen wieder. Man muss nach und nach eine Entwicklung sehen, aber dabei gelassen bleiben. Der Körper braucht Zeit, deshalb gibt es auch keine großen Ziele. Man hat Vorstellungen, man hat Träume, dafür arbeitet man. So gehe ich das an.

Mit dem WM-Helden Mario Götze haben Sie eine große Gemeinsamkeit. Sie sind beide im damaligen Memminger Kreiskrankenhaus zur Welt gekommen. Memmingen scheint eine gute Geburtsstätte für Fußballtalente zu sein, oder?

Badstuber: Ja, anscheinend (lacht). Da habt ihr jetzt einen Weltmeister und andere Titel auch noch. Da kann man das schon behaupten.

Was dürfen die Fans diesmal vom FC Bayern erwarten und was erwarten Sie sich selbst im Traumspiel?

Badstuber: Riesigen Spaß, Freude, Leidenschaft, grinsende Gesichter, leuchtende Augen der Kinder. Das steht einfach im Vordergrund. Sportlich ist es für uns wichtig, wieder reinzukommen, auch wieder einen Reiz zu setzen. Und für den Gegner ist natürlich klar, dass die mit einem strahlenden Gesicht auf den Platz gehen werden. Das Wetter wird gut, insofern muss es eigentlich ein superschöner Tag werden. Die Leute dürfen sich freuen.

Aufrufe: 018.7.2014, 10:47 Uhr
Andreas SchalesAutor