2024-04-19T07:32:36.736Z

Im Nachfassen
Fabian Schreiner trifft per Heber zum 1:1. F: Zink
Fabian Schreiner trifft per Heber zum 1:1. F: Zink

Die Leichtigkeit des Seins in Buch

Im Knoblauchsland nehmen sie alles so, wie es kommt - notfalls eben auch den Aufstieg

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Durch ein beeindruckend souveränes 3:1 (1:1) bei Dergahspor bleibt der TSV Buch einen Spieltag vor dem Saisonende im Rennen um den Bayernliga-Aufstieg.
70 Minuten waren am Samstagnach­mittag gespielt zwischen Dergahspor und dem TSV Buch, als Giovanni Mar­ciano ein zweites Mal zu heftig foulte, die Gelb-Rote Karte sah, vom Platz flog – und so auch die letzte Vorgabe des Bucher Trainers umgesetzt hatte. „Und eine Rote Karte haben wir auch wieder“, sagte jedenfalls Helmut Rahner, als er 20 Minuten später selbst über den Platz lief, „passt.“Gut, bei Rahner klang das natürlich sehr viel fränkischer, vor allem aber garnierte er die Aussage mit einem sehr breiten Lächeln.

Der TSV Buch hatte es ja nicht nur im zweiten Spiel hintereinander zu einem Platzverweis gebracht, vor al­lem hatte der TSV Buch erneut gewon­nen. Das 3:1 bei Dergahspor geriet zu einer souveränen Demonstration. So souverän, wie man es von einer Mann­schaft auch erwarten kann, die vor diesem vorletzten Spieltag noch or­dentliche Chancen auf das Erreichen des Relegationsplatzes um den Bayernligaaufstieg hatte, und deren Chancen nach diesem Spieltag noch einmal gewachsen waren.

Der eigene Erfolg im Derby bei Dergahspor ging einher mit Fehlern der Konkurrenz. Sowohl der FC Vorwärts Röslau als auch der ASV Veits­bronn-Siegelsdorf lagen vor dem An­pfiff aussichtsreicher im Rennen, aber Röslau verlor in Frohnlach, Veitsbro­nn schaffte nur ein torloses Remis gegen Friesen. Einzig die Spielvereini­gung Selbitz steht noch zwischen Buch und Platz zwei, dessen Errei­chen dann Änderungen in der Ver­einschronik bedingen würde. Unter der Rubrik „beste Saison der Vereinsgeschichte“ ist da bislang noch das letzte Spieljahr verzeichnet: Buch und der Trainer Helmut Rahner wurden damals Dritter in der Landesliga.

Jetzt sind sie wieder Dritter – und wenn Selbitz keinen Fehler macht am letzten Spieltag, dann stehen sie in Buch nach einer wunderbaren Saison eben wieder mit nichts da. Blöde Situation? „Nein“, sagt Rahner, „in erster Linie freuen wir uns, dass wir so lange die Möglichkeit offen gehal­ten haben, dass wir aufsteigen können.“ Ob und vor allem wie sie auf­steigen wollen, darüber waren in den letzten Monaten intern offensichtlich intensive Diskussionen geführt worden. Jedenfalls sah sich der Ver­eins jüngst dazu veranlasst, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass nun alle Querelen beigelegt sind und man sich auf eine gemeinsame Zukunft freut. Eine Zukunft, in der der Bucher Weg – also das Vertrauen auf eigene Spieler – weiter verfolgt wird, so gut es die jeweilige Spielklasse eben zu­lässt.

Welche Spielklasse es im kom­menden Jahr wird? Rahner will einfach abwarten, geduldig sein. So, wie es er und seine Mannschaft schon an diesem Samstag waren. Dergah­spor begann mutig und führte schon nach sieben Minuten, weil Ferdinand Ehrl am Ende eines Konters die Über­sicht bewahrte.

Dann drehte sich die Partie aber schon zunächst fast unmerklich zu­gunsten der körperlich und taktisch überlegenen Gäste: Fabian Schreiner gelang der Ausgleich (18.), Rahner nutzte die Pause zu einer erstaunlich ruhigen Ansprache und seine Mann­schaft ermöglichte Christian Örtel ebenso ruhig noch zwei Treffer. Der zweite davon fiel, als Buch nur noch zu zehnt auf dem Platz stand – man kennt diese Situation ja inzwischen.

Aufrufe: 019.5.2015, 08:57 Uhr
Fadi KeblawiAutor