Der TSV Buch hatte es ja nicht nur im zweiten Spiel hintereinander zu einem Platzverweis gebracht, vor allem hatte der TSV Buch erneut gewonnen. Das 3:1 bei Dergahspor geriet zu einer souveränen Demonstration. So souverän, wie man es von einer Mannschaft auch erwarten kann, die vor diesem vorletzten Spieltag noch ordentliche Chancen auf das Erreichen des Relegationsplatzes um den Bayernligaaufstieg hatte, und deren Chancen nach diesem Spieltag noch einmal gewachsen waren.
Der eigene Erfolg im Derby bei Dergahspor ging einher mit Fehlern der Konkurrenz. Sowohl der FC Vorwärts Röslau als auch der ASV Veitsbronn-Siegelsdorf lagen vor dem Anpfiff aussichtsreicher im Rennen, aber Röslau verlor in Frohnlach, Veitsbronn schaffte nur ein torloses Remis gegen Friesen. Einzig die Spielvereinigung Selbitz steht noch zwischen Buch und Platz zwei, dessen Erreichen dann Änderungen in der Vereinschronik bedingen würde. Unter der Rubrik „beste Saison der Vereinsgeschichte“ ist da bislang noch das letzte Spieljahr verzeichnet: Buch und der Trainer Helmut Rahner wurden damals Dritter in der Landesliga.
Jetzt sind sie wieder Dritter – und wenn Selbitz keinen Fehler macht am letzten Spieltag, dann stehen sie in Buch nach einer wunderbaren Saison eben wieder mit nichts da. Blöde Situation? „Nein“, sagt Rahner, „in erster Linie freuen wir uns, dass wir so lange die Möglichkeit offen gehalten haben, dass wir aufsteigen können.“ Ob und vor allem wie sie aufsteigen wollen, darüber waren in den letzten Monaten intern offensichtlich intensive Diskussionen geführt worden. Jedenfalls sah sich der Vereins jüngst dazu veranlasst, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass nun alle Querelen beigelegt sind und man sich auf eine gemeinsame Zukunft freut. Eine Zukunft, in der der Bucher Weg – also das Vertrauen auf eigene Spieler – weiter verfolgt wird, so gut es die jeweilige Spielklasse eben zulässt.
Welche Spielklasse es im kommenden Jahr wird? Rahner will einfach abwarten, geduldig sein. So, wie es er und seine Mannschaft schon an diesem Samstag waren. Dergahspor begann mutig und führte schon nach sieben Minuten, weil Ferdinand Ehrl am Ende eines Konters die Übersicht bewahrte.
Dann drehte sich die Partie aber schon zunächst fast unmerklich zugunsten der körperlich und taktisch überlegenen Gäste: Fabian Schreiner gelang der Ausgleich (18.), Rahner nutzte die Pause zu einer erstaunlich ruhigen Ansprache und seine Mannschaft ermöglichte Christian Örtel ebenso ruhig noch zwei Treffer. Der zweite davon fiel, als Buch nur noch zu zehnt auf dem Platz stand – man kennt diese Situation ja inzwischen.