2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der TV Aiglsbach hat sich mit seinem geschlossenen Auftreten zu einem Spitzenteam in der Bezirksliga gemausert und schnuppert nun sogar an der Tür zur Landesliga. F: Feldl
Der TV Aiglsbach hat sich mit seinem geschlossenen Auftreten zu einem Spitzenteam in der Bezirksliga gemausert und schnuppert nun sogar an der Tür zur Landesliga. F: Feldl

Die Krönung auf »ein unglaubliches Jahr«

TV Aiglsbach überwintert sensationell auf Platz eins in der Bezirksliga West +++ Coach Gaydarov wiegelt ab: »Der Aufstieg ist für uns kein Thema« +++ Zwei Neuzugänge im Winter

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Es ist ein Bild, das vor der Saison wohl niemand erwartet hätte: der TV Aiglsbach thront nach zwei Dritteln der Saison sensationell an der Tabellenspitze der Bezirksliga West. Mit dem 2:1-Erfolg beim VfB Straubing am vergangenen Wochenende zogen Kügel, Ehrenreich, Gröber und Co. an den Topfavoriten TV Geiselhöring und FC Ergolding vorbei und setzten damit einem herausragenden Fußballjahr die Krone auf. Vom Aufstieg wollen die Verantwortlichen - zumindest nach außen hin - allerdings nach wie vor nichts wissen.

"Es war ein unglaubliches Jahr. Es ist so schön zu sehen, was im Fußball durch Ehrgeiz und geschlossene Teamarbeit möglich ist. Man kann wohl sagen, dass das Jahr 2016 das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte ist", blickt Coach Peter Gaydarov (25) zurück auf eine ereignisreiche Zeit, die mit dem Sieg beim vermeintlichen Titelmitfavoriten VfB Straubing ihren Höhepunkt fand. Dieses Spiel auch irgendwie bezeichnend für die Entwicklung in Aiglsbach, schließlich hat man die ambitionierten Gäubodenstädter durch diesen Erfolg quasi aus dem Aufstiegsrennen gekickt. "Die entgegengesetzte Philosophie des VfB war eine gute Motivation für uns. Straubing investiert viel Geld, um fertige Spieler zu bekommen. Viele ihrer Spieler könnten definitiv höher spielen als Bezirksliga und sind uns im 1:1-Vergleich auch überlegen. Dennoch hat es uns wieder gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und sogar solche Mannschaften mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung schlagen können", erklärt der Aiglsbacher Trainerjungspund. Die Entwicklung des TVA ist in der Tat beeindruckend: die vergangene Spielzeit schloss man auf einem ordentlichen sechsten Tabellenplatz ab und schaffte in dieser Saison schließlich den Sprung in die Spitzengruppe. In 20 Spielen gelangen zwölf Siege und sechs Unentschieden, die erste Niederlage kassierte man erst am 14. Spieltag im Derby gegen Abensberg (0:2). Zwei Wochen später folgte dann mit dem 0:3 in Langquaid die zweite Pleite. Zuvor hatte der TVA schon im Totopokal mit dem Sensationssieg über Drittligist Jahn Regensburg für immenses Aufsehen gesorgt und war letztlich erst an Regionalligist Wacker Burghausen gescheitert.

»Jetzt ist die Frage: wie heiß sind alle Beteiligten darauf, die eingesetzte Kraft und Energie der Vorrunde noch einmal in der Rückrunde fortzusetzen? Ich denke aber, dass die vorderen Teams im Winter personell nachlegen werden und da wird es für uns sehr schwer mitzuhalten. Der Aufstieg ist für uns kein Thema.«

Im Team steckt also unglaubliches Potential, das nun sicher Sehnsucht nach mehr weckt. Allerdings bleiben die Verantwortlichen nach wie vor auf dem Boden. "Unser Saisonziel war vor der Saison ganz klar der Klassenerhalt - dieses Ziel behaupte ich mal haben wir erreicht. Jetzt ist die Frage: wie heiß sind alle Beteiligten darauf, die eingesetzte Kraft und Energie der Vorrunde noch einmal in der Rückrunde fortzusetzen? Wir haben gleich die ersten beiden Partien nach der Winterpause gegen Ergolding und Geiselhöring. Auf diese Duelle freuen wir uns jetzt schon. Ich denke aber, dass die vorderen Teams im Winter personell nachlegen werden und da wird es für uns sehr schwer mitzuhalten. Der Aufstieg ist für uns kein Thema", betont Peter Gaydarov, der allerdings ab sofort ebenfalls mit zwei weiteren Neuzugängen arbeiten kann. Mit Patrick Rzepka (20, TV Vohburg) und Niklas Schmidbauer (18, TSV Jetzendorf) wechseln zwei talentierte Nachwuchskräfte an die Sommerau. "Patrick ist ein variabel einsetzbarer und torgefährlicher Spieler, den ich bereits drei Jahre lang in der Jugend trainiert habe. Niklas hat jahrelang in der Jugend beim FC Ingolstadt gespielt und ist technisch-taktisch ein top ausgebildeter Spieler. Für ihn ist es wichtig, sich schnellstmöglich als noch A-Jugendspieler an den Seniorenfußball anzupassen. Das wird in der sechswöchigen Vorbereitung allerdings kein Problem. Auf beide freue ich mich sehr, da sie sowohl sportlich als auch menschlich perfekt zu uns passen", informiert Gaydarov, der ansonsten auf die Rückkehr einiger Verletzter hofft. "Im Winter wird sich hoffentlich unser Lazarett etwas lichten. Wir haben in beiden Seniorenmannschaften aktuell noch 14 Verletzte, die alle in den kommenden Wochen mit dem Aufbautraining beginnen können. Da können wir uns in der Rückrunde sicherlich auf den einen oder anderen Spieler freuen. Nach teilweise wirklich langen Pausen fühlen sich diese Spieler fast wie Neuzugänge an. Sie werden uns in beiden Teams helfen", so der 25-Jährige, der mit seiner Mannschaft in diesem Winter seit langem wieder an der Landshuter Hallenkreismeisterschaft teilnehmen wird. Ansonsten werden die Langzeitverletzten ab Mitte Dezember gesondert ein Programm absolvieren, damit diese beim Trainingsauftakt Anfang Februar auf einem ähnlichen Stand sind wie alle anderen Spieler. Ende Februar reist der TVA-Tross dann mit rund 30 Teilnehmern für sechs Tage ins Trainingslager in die Türkei. Womöglich der Auftakt in ein vielleicht noch erfolgreicheres Jahr 2017.

Die Fieberkurve des TV Aiglsbach in dieser Saison:

Aufrufe: 02.12.2016, 14:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor