2024-05-02T16:12:49.858Z

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Im Trikot von den Offenbacher Kickers stürmte Rudi Koch 1970 ins Pokalfinale, später schloss er sich unter anderem Darmstadt 98 und den Würzburger Kickers an. 	Foto: Archiv
Im Trikot von den Offenbacher Kickers stürmte Rudi Koch 1970 ins Pokalfinale, später schloss er sich unter anderem Darmstadt 98 und den Würzburger Kickers an. Foto: Archiv

Die Kabine? Nicht viel verändert!

+++ Neuenhaßlaus Rudi Koch zu seiner Zeit als Torjäger des SV Darmstadt 98 +++ 1972/73 Zweiter der Torschützenliste +++

Hasselroth . Heute bestreitet Aufsteiger SV Darmstadt 98 sein erstes Bundesliga-Spiel seit 33 Jahren. Gegner ist Hannover 96. Der Neuenhaßlauer Rudolf ,,Rudi" Koch (65) stürmte in den 70er Jahren für die ,,Lilien".

Welche Erinnerungen haben Sie noch an Ihre Zeit bei Darmstadt 98?

In erster Linie die Saison 72/73, als ich hinter Ferdi Keller von 1860 München Zweiter der Torjägerliste war und wir die Aufstiegsrunde zur Bundesliga erreichten. Es war zugleich meine erfolgreichste Zeit, ehe zwei Achillessehnenrisse mich stoppten.

Viel wird über das in die Jahre gekommende Böllenfallstadion geschrieben.

Ich habe aktuelle Bilder von der Kabine gesehen - die haben mich sofort an früher erinnert. Da hat sich in der Tat zu meiner Zeit nicht viel verändert. Allerdings muss ich sagen, dass wir in den 70er Jahren in Darmstadt schon warmes Wasser und eine Sauna hatten. Da waren wir damals sehr stolz darauf, das war in den 70er Jahren eher die Ausnahme. Es war eine schöne Zeit.

Inwieweit haben Sie noch Kontakte nach Darmstadt?

Direkte Kontakte kaum noch. Aber zu Jubiläen bekomme ich immer noch eine Einladung. Meist wird aber die Truppe eingeladen, die nach uns den Bundesliga-Aufstieg geschafft hat. Da war ich schon in Würzburg.

Werden Sie sich ein Bundesliga-Spiel im Stadion ansehen?

Auf jeden Fall. Ich habe noch Kontakt zu ,,Bubu" Koch. Er ist eine Institution in Darmstadt und schon ewig Teambetreuer. Ihn werde ich anrufen und er soll mir Karten für mindestens ein Spiel besorgen. Da fahre ich dann hin, meine Kumpels wollen mit. Wir machen uns dann einen schönen Tag in Darmstadt.

Was trauen Sie den Lilien in dieser Saison zu?

Was die Jungs bisher geleistet haben, verdient höchsten Respekt. Ich hoffe, dass sie sich ähnlich bravourös schlagen, wie Paderborn es in der vergangenen Saison getan hat. Für sie hat es leider nicht zum Klassenerhalt gereicht, dennoch waren sie eine Bereicherung für die Liga. Wenn Darmstadt eine ähnliche Rolle spielen könnte, würde ich mich freuen. In Darmstadt wird solide gearbeitet, viel Wert auf Teamgeist gelegt. Das mag ich.

Schade ist nur, dass ich in dieser Saison das Triple verpasst habe.

Welches Triple?

Na ja, alle drei Vereine, für die ich früher höherklassig gespielt habe, sind fast aufgestiegen: Darmstadt hat es geschafft, Würzburg hat es geschafft, nur Offenbach ist leider knapp gescheitert. Schade, denn dieses ,,Triple" hätte ich gerne noch gehabt.

Steckbrief

Rudi Koch begann beim damaligen SC Neuenhaßlau seine Fußballer-Laufbahn, danach spielte er für Kickers Offenbach (1968-1971), stürmte 1970 mit dem OFC ins DFB-Pokalfinale. Das Endspiel, das Offenbach gewann, verpasste der Neuenhaßlauer verletzungsbedingt. Später spielte er noch für Darmstadt 98 (1971-1977) und Kickers Würzburg (1977-1978). Mit Darmstadt wurde er Südmeister und bestritt die Bundesliga-Aufstiegsrunde. In der Saison 72/73 war der Angreifer mit 25 Toren zweitbester Torschütze hinter Ferdinand Keller (1860 München/26). Später riss sich Koch zweimal die Achillessehne.

Koch, der nach seiner Karriere sein Geld als Versicherungsvertreter verdiente, lebt in Neuenhaßlau, war bei seinem Heimatverein Viktoria später auch als Trainer aktiv. Heute steht er seinem Freund und Viktoria-Vorsitzenden Heinz Grünewald zudem beratend zur Seite.



Aufrufe: 015.8.2015, 13:32 Uhr
Volker LehrAutor