Die heimliche Trainerin

Bielefeld. Wie sieht ein perfekter Sonntag aus? Für die Antwort auf diese Frage muss Miriam Heidecke nicht lange überlegen. „Ausschlafen, frühstücken, dann auf den Fußballplatz. Das Spiel von meinem Freund gucken. Eine Bratwurst essen. Anschließend die erste Mannschaft der SV Heepen anfeuern. Und schließlich zu Hause das späte Bundesliga-Spiel vor dem Fernseher bei einem leckeren Bierchen schauen“, schildert Miriam Heidecke und betont: „Sonntag ist bei mir Fußballtag.“
Genau deshalb eignet sich die 24-Jährige perfekt zur FuPa-Spielerfrau des Monats Januar. Als Freundin von Kicker Richard Skladowski, der bei SV Heepen II in der Kreisliga C spielt, hat sie sich bei dem Onlineportal der Neuen Westfälischen für den heimischen Amateurfußball für ein Fotoshooting beworben – und wurde prompt eingeladen.
„Das ging damals alles ganz schnell. Freunde hatten von der Aktion erfahren und gemeint: ,Wenn sich jemand dort bewerben kann, dann du’“, erzählt Miriam Heidecke. Sie klickte sich dann ein paar Mal durch die Bildergalerien der bisherigen Spielerfrauen und hatte „plötzlich richtig Bock drauf“. Gedacht, beworben – und sogar genommen. „Ich hatte so etwas noch nie gemacht. Als ich schließlich bei der Fotografin Elke Kampeter im Studio stand, brauchte ich schon ein bisschen Hilfe“, erinnert sie sich noch genau.
Elke Kampeter und ihre Visagistin halfen bei der Auswahl der Outfits und nahmen Miriam Heidecke die Nervosität. „Die haben mich beide total motiviert. Das Fotoshooting hat großen Spaß gemacht“, dankt die Spielerfrau für die unvergesslichen Stunden vor der Linse. Besonders stolz ist sie darauf, dass „ich zum Fototermin das neue Mannschaftstrikot einweihen durfte, noch bevor es überhaupt ein Spieler angezogen hatte“.
Zum Fußball kam Miriam Heidecke durch ihren Onkel. „Er hat mich früher hin und wieder mit auf die Bielefelder Alm genommen.“ Seitdem sie mit Richard Skladowski zusammen ist, den sie vor drei Jahren in einer Diskothek kennengelernt hat, tauschte sie das Stadion der Arminen gegen den Heeper Schützenberg. „Uhrzeit und Wetter sind egal, ich bin eigentlich immer da. Meine beste Freundin kommt auch immer sowie einige andere Spielerfrauen. Wir sind eine richtig tolle Gemeinschaft“, schwärmt die 24-Jährige. Bei einigen Spielern gilt Miriam Heidecke sogar als die heimliche Trainerin, weil sie die Aktionen auf dem Spielfeld zumeist lautstark kommentiert. „Das ist sicher eine meiner Macken“, gesteht sie.
Neben der SV Heepen hat Miriam Heidecke genauso wie ihr Freund auch noch Borussia Dortmund in ihr Herz geschlossen. „Der BVB spielt immer mit so viel Leidenschaft, da macht es einfach Spaß zuzugucken.“
Mit dem Beginn der Winterpause drohen nun viele fußballfreie Sonntage – oje! „Iwo“, entgegnet Miriam Heidecke: „Es gibt ja zum Glück die Hallenturniere.“ Da steht gleich am ersten Januarwochenende eine schwierige Mission auf dem Programm. Im vergangenen Jahr hatte die Heeper Reserve das eigene Hallenturnier sogar gewonnen. Selbstverständlich wird unsere Spielerfrau des Monats die Mission Titelverteidigung engagiert von der Heeper Tribüne aus verfolgen – dann sollte es doch mit dem Teufel zugehen, dass die SV Heepen II nicht erneut den Siegerpokal abräumt.

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