2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Jascha Fiesel war Ravensburgs Held beim 2:1-Sieg in der Fußball-Oberliga gegen den SC Freiburg II. Foto: Derek Schuh
Jascha Fiesel war Ravensburgs Held beim 2:1-Sieg in der Fußball-Oberliga gegen den SC Freiburg II. Foto: Derek Schuh
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Die FV-Spieler retten sich stehend k.o. zum Sieg

Ravensburg / tk - In der 55. Minute hat Jascha Fiesel am Mittwochabend ein paar aufmunternde Worte seiner Teamkameraden nötig gehabt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit im Spiel der Fußball-Oberliga zwischen dem FV Ravensburg und dem SC Freiburg II war dem FV-Linksverteidiger wenig gelungen. Hätte Trainer Wolfram Eitel einen adäquaten Ersatz auf der Bank sitzen gehabt, vielleicht hätte er Fiesel ausgewechselt.

Doch Fiesel ist auf seiner Position beim FV nahezu konkurrenzlos – und der Fußball schreibt bekanntlich oftmals schöne Geschichten. So auch am Mittwoch im Stadion im Wiesental. Gerade hatten die Freiburger durch einen Elfmeter in der ersten Minute der Nachspielzeit zum 1:1 ausgeglichen, da wurde Marcel Fetscher rund 20 Meter vor dem Freiburger Tor gefoult. Der beste Freistoßschütze des FV – natürlich Fiesel – trat an. Und wie im Verbandspokalfinale gegen Bissingen traf der Ravensburger. Der Linksverteidiger wurde von seinen Teamkollegen beinahe erdrückt, selbst Torwart Haris Mesic war innerhalb von Sekunden über das ganze Feld gesprintet.

Eitel war nach dem glücklichen Sieg selbstredend absolut zufrieden. "Es war zu erwarten, dass Freiburg die bessere Mannschaft sein würde", so der FV-Trainer. "Für uns ging es darum, einfache Gegentore zu verhindern." Die vielen englischen Wochen, dazu das emotionale DFB-Pokalspiel in Pfullendorf gegen den FC Augsburg, hätten viel Kraft gekostet. "Die Jungs waren stehend k.o., die Amateure, die nebenbei arbeiten, haben derzeit wenig Zeit zur Regeneration."

Gegen die Bundesligareserve aus dem Breisgau stand der junge Felix Schäch – im vergangenen Jahr noch FV-A-Jugendspieler – in der Startaufstellung. Marcel Fetscher, Felix Bonelli und Maschkour Gbadamassi kamen in der zweiten Halbzeit in die Partie. Viel Talent, aber auch wenig Erfahrung. Auf der anderen Seite fehlten Emil Noll, Rahman Soyudogru und Steffen Wohlfarth. Beim eigentlichen Kapitän Wohlfarth wird es nach seinem Teilabriss im Adduktorenbereich noch eine Weile dauern. Soyudogru könnte nach seiner Oberschenkelverletzung in der kommenden Woche wieder ins Training zurückkehren. Noll, Ex-Bundesligaspieler aus Aachen, soll nach seiner Zahnoperation am Freitag ins Training einsteigen.

Für die Partie am Samstag um 15.30 Uhr beim SSV Reutlingen sind die beiden aber noch keine Alternativen. "Die Truppe wächst zusammen", lobt Eitel den Mannschaftsprozess in Zeiten vieler Ausfälle. Und mit der richtigen kämpferischen Einstellung ist auch in Reutlingen was drin.

Aufrufe: 01.9.2016, 16:28 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Thorsten KernAutor