2024-04-19T07:32:36.736Z

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Vielbeinige Abwehr: Soleiman Rostamzadablockt den Schuss des Pfeddersheimers Enis Aztekin (re.).
Vielbeinige Abwehr: Soleiman Rostamzadablockt den Schuss des Pfeddersheimers Enis Aztekin (re.).

Die Führung hält nur acht Minuten

TSG Pfeddersheim muss sich gegen SC Idar mit 1:1 begnügen / Strittige Rote Karte für Litzel

Pfeddersheim. Ist die TSG Pfeddersheim in der Fußball-Oberliga ,,nur" noch ein Spitzenreiter auf Abruf? Mal schauen. Im Heimspiel gegen den SC Idar-Oberstein kamen die TSGler am Freitag nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Sollten der SC Hauenstein (gegen Gonsenheim) und Saar 05 Saarbrücken (gegen Wirges) ihre Heimspiele am Samstag gewinnen, würden sie die TSG überflügeln.

Bitter für die Pfeddersheimer: Zwischenzeitlich sah es danach aus, als könnten die TSGler sogar vorlegen. Nach einer zähen ersten Hälfte, in der die Gäste einer Führung näher waren als die Platzelf, schnappte sich Pfeddersheims Sturmführer Kevin Gotel nämlich kurz nach der Pause einen schlampig abgewehrten Ball und setzte diesen in die Maschen (52.). Wirklich lange Freude hatten die Gastgeber an ihrer Führung aber nicht. Denn als acht Minuten später ein Pass durch die Schnittstelle den anstürmenden Sascha Kraft erreichte, da fand dieser sich im Laufduell mit der Pfeddersheimer Innenverteidigung - und nach einem langen Bein in Bodenlage. Hektik! Außerhalb, innerhalb? Notbremse? Oder nicht? Und wer überhaupt?

Für Schiedsrichter Florian Götte (Framersheim) waren zwei Dinge klar: Elfmeter und Rote Karte. An wen er diese adressieren musste, das wusste er nach einem ratlosen Blickkontakt mit seinem Assistenten an der Seitenlinie offenbar aber selbst nicht. ,,Er hat die Karte erst Mathias Tillschneider gezeigt, dann gefragt, wer es war", schilderte Steffen Litzel die Diskussion. Er selbst bekannte zwar, den Gegner wohl zu Fall gebracht zu haben: ,,Da hat er mir die Karte gezeigt." Aber: Eigentlich glaubte Litzel, die Situation den Regeln entsprechend bereinigt zu haben: ,,Ich spiele den Ball." Dem mochte Götte nicht zustimmen. Und auch, dass Litzel im Tumult gar nicht letzter Mann gewesen sein konnte, war ihm wohl egal. ,,Er hat gesagt, ich hätte eine klare Torchance verhindert." Mit all den Fragen nicht beschäftigen mochte sich derweil Nico Pantano: Der Ex-Wormate nutzte den Elfmeter zum 1:1 (60.).

Eine halbe Stunde hatten die Pfeddersheimer also in Unterzahl zu überstehen - mit ,,improvisierter" Abwehrreihe. Den Platz von Litzel übernahm Robin Schittenheld, dessen Part an Yannick Krist ging. Als ,,Sechser" kam Tobias Bräuner für Angreifer Sebastian Kaster aufs Feld. Und derart formiert hielten die TSGler dem anstürmenden Gast auch erfolgreich stand. Lediglich ein Mal wurde es noch brenzlig, als der eingewechselte Dragan Peric am Fünfer frei auftauchte, aber über den Ball semmelte (65.).

Als Götte, der die kampfbetonte Partie nie in den Griff bekam, kurz vor Schluss auch noch Sascha Kraft die Gelb-Rote Karte zeigte (86.), waren die Kräfteverhältnisse nominell wieder ausgeglichen. Und dass die Partie sportlich genauso endete, war letztlich durchaus okay. Schließlich hatte der seit jetzt neun Spielen ungeschlagene Gast nachdrücklich bewiesen, dass er im Abstiegskampf eigentlich gar nichts verloren hat. ,,Das war eine der stärksten Mannschaften, die sich hier vorgestellt haben", fand etwa Norbert Hess. Kaum einer unter den 320 Zuschauern vermochte tatsächlich zu verstehen, warum der SC im Herbst mit nur acht Punkten aus 15 Spielen in den Keller gerutscht war. Und deshalb mochte der TSG-Coach die zumindest defensiv kompakte Vorstellung seiner Elf auch loben: ,,Wir haben wenig zugelassen, gut gegen den Ball gearbeitet." Was der Punkt wert ist? Jetzt sind Hauenstein und Saar 05 dran.

TSG Pfeddersheim: Müller - Schittenhelm, Litzel, Tillschneider, Ludwig - Klotz, Krist - Schulz, Kaster (61. Bräuner), Aztekin (85. Bach) - Gotel.



Aufrufe: 01.5.2015, 20:30 Uhr
Carsten SchröderAutor