2024-03-28T15:56:44.387Z

Vereinsnachrichten
Foto: Boris Hempel
Foto: Boris Hempel

"Die Früchte können später geerntet werden"

Hertha Walheim richtet seine Fußballabteilung mit einem Konzept neu aus. Rückschläge sind einkalkuliert.

Wenn man in den Tabellen der Mittelrheinliga und der Bezirksliga, Staffel 4, nach den Teams von Hertha Walheim sucht, wird man erst in der Abstiegszone fündig. Die erste Mannschaft steht mit drei Punkten aus fünf Spielen auf dem drittletzten Platz, die zweite ist mit null Punkten Vorletzter. Da fällt es nicht schwer, das vielzitierte Etikett „Fehlstart“ aus der Phrasen-Schublade hervorzukramen – und es gleich beiden Hertha-Teams zu verpassen.

Unruhe kommt beim Klub aus dem Aachener Süden aber dennoch nicht auf. „Wir haben damit gerechnet, dass es auch einmal etwas schleppender laufen kann“, sagt Alejandro Medina. Der Spanier ist seit dieser Saison Trainer der ersten Mannschaft und gleichzeitig als sportlicher Leiter für die zweite Mannschaft und die A-Jugend zuständig. Der Verein hat vor der Saison seine Fußballabteilung neu ausgerichtet, die Verantwortlichen haben ein Zukunftskonzept erstellt. Ihre Visionen, Ziele und Strategien sind darin festgehalten. „Hertha Walheim 2.0“ – so ist es auf der Vereinshomepage zu lesen. Und: „Die Zukunft lässt sich nicht aufhalten. Wohl aber lässt sie sich gestalten.“ Ziel sei es, in Walheim auch in Zukunft Fußball auf hohem Niveau anzubieten – im Jugend- und im Seniorenbereich.

Um das sicherzustellen, sind die ersten Schritte bereits gemacht. Die ersten beiden Mannschaften seien enger miteinander verzahnt. „Es soll eine große Durchlässigkeit zwischen den beiden Mannschaften geben“, sagt Medina. Und junge, talentierte Spieler sollen die Hauptrolle in Walheim spielen, Rückschläge seien einkalkuliert. „Trotzdem wollen wir langfristig mit der ersten Mannschaft in der Mittelrhein- und mit der Zweiten in der Bezirksliga spielen.“

Dass man vor der Saison auf dem Transfermarkt viele Talente von anderen Vereinen nach Walheim gelotst hat, verteidigt Medina als „Zwischenschritt“. Demnächst sollen es noch mehr Spieler – vor dieser Saison sind einige Eigengewächse in den Kader der Seniorenteams gerutscht – aus der eigenen Jugend sein. Dafür hat man auch im Nachwuchsbereich einiges umstrukturiert, unter anderem zwei sportliche Leiter installiert.„Die Früchte können später geerntet werden“, sagt Medina. Die Zielsetzung sieht vor, dass der ältere Jahrgang der einzelnen Jugendmannschaften in der höchsten Verbandsspielklasse antreten soll, der jüngere in der zweithöchsten. Und auch die jüngsten Spieler sollen demnächst von ausgebildeten Trainern aus Medinas Fußballschule trainiert werden. Ob sich Hertha Walheim mit diesem Schritt nicht zu eng an ihn binden würde? „Überhaupt nicht“, sagt Medina. „Wenn das eine nicht mehr klappen sollte, kann das andere doch trotzdem weitergehen.“

Breitensport

Im Walheimer Konzept ist aber auch festgehalten, dass es weiterhin die Möglichkeit geben soll, Fußball unter dem Aspekt des Breitensports zu spielen – und das sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich.

„Wir haben damit gerechnet, dass es auch einmal etwas schleppender laufen kann.“

Alejandro Medina, Trainer und Sportlicher Leiter in Walheim

Aufrufe: 019.9.2014, 15:12 Uhr
Lukas Weinberger I AZ/ANAutor