2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel

Die Erinnerung des Profis an die Abi-Fete

Vor rund 500 begeisterten Zuschauern feierte Regionalligist RW Oberhausen einen 11:0-Erfolg gegen eine Isselburger Stadtauswahl. Der ehemalige Bundesligaspieler Benjamin Weigelt fühlte sich in Werth wie zu Hause.

Es ist zwar mittlerweile schon 42 Jahre her, dass Franz-Josef Tenhagen seine Profi-Laufbahn beim damaligen Bundesligisten Rot-Weiß Oberhausen startete. Doch ein richtiger Fan vergisst die ehemaligen Spieler nie. "Ich bin gerade zum Schlagerspiel gegen Rot-Weiß Essen eingeladen worden. Darüber freue ich mich sehr", sagte Jupp Tenhagen, der die Isselburger Fußball-Stadtauswahl zum gestrigen Freundschaftsspiel gegen die "Kleeblätter" mit Trikots ausgestattet hatte.

Der Mann, der die Einladung an den ehemaligen Nationalspieler aussprach, hatte auch dafür gesorgt, dass der Regionalligist gestern Abend im Werther Stadion am Pendeweg auftrat. Wolfgang Feldmann ist Mitglied des Ehrenrats von RW Oberhausen und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. "Ich habe mit einem Bekannten aus Isselburg ganz allgemein über Fußball gesprochen. Und dann sind wir auf die Idee gekommen, dass unsere Mannschaft hier einmal in der Vorbereitung antreten könnte", erzählte Feldmann. Der RWO-Funktionär nahm Kontakt mit Bürgermeister Rudi Geukes und Theo Nieland, Vorsitzender des Isselburger Stadtsportverbandes, auf – beide waren sofort Feuer und Flamme.

Und dann ging alles ganz schnell. Die vier Isselburger Fußball-Clubs (1. FC Heelden, SuS Isselburg, Westfalia Anholt und SV Werth) einigten sich auf die Bildung einer Stadtauswahl. Die bunt zusammengewürfelten Kreisliga-Kicker, die vom Werther Coach Hans-Georg Trinker betreut wurden, verloren gegen den Viertligisten zwar am Ende mit 0:11 (0:5). Doch besonders in der ersten Halbzeit hatten sich die Isselburger Spieler lange Zeit sehr gut aus der Affäre gezogen und sich in der Abwehr geschickt angestellt. Die beste Chance zum Ehrentreffer hatte der Anholter Thomas Borchard in der 50. Minute, als er nur um Haaresbreite scheiterte.

Unter den rund 500 (!) Zuschauern – der Name RWO zieht offenbar immer noch – befand sich auch der prominenteste Oberhausener Kicker. Benjamin Weigelt, der in seiner Profi-Laufbahn unter anderen für den FC St. Pauli, 1. FC Kaiserslautern und Mainz 05 gespielt hat, fühlte sich wie zu Hause. "Dort habe ich mal eine sehr gelungene Abi-Fete erlebt", erzählte er und deutete dabei mit dem Zeigefinger auf die benachbarte Werther Stadthalle. Der mittlerweile 30-jährige Profikicker ist im Bocholter Ortsteil Barlo aufgewachsen und war gestern mit seinen Eltern zum Werther Fußballplatz gekommen.

Wenn es nach Wolfgang Feldmann geht, kann durchaus so etwas wie eine dauerhafte Verbundenheit zwischen Isselburg und Rot-Weiß Oberhausen entstehen. "In dieser Ecke haben wir noch die Möglichkeit, den einen oder anderen neuen Fan für uns zu gewinnen. Ich kann mir vorstellen, dass wir den Nachwuchs der Isselburger Vereine demnächst einmal einladen. Die können dann als Einlauf-Kinder mit den Mannschaften auf den Platz gehen", sagte der RWO-Funktionär.

Rudi Geukes zeigte sich ganz begeistert von der Art und Weise, in der die Isselburger Lokalrivalen gestern gemeinsame Sache machten. "Wenn Heeldener in Werth den Grillstand übernehmen, dann heißt das schon was", meinte der Bürgermeister mit einem Augenzwinkern.

Aufrufe: 06.7.2013, 08:00 Uhr
Rheinische Post / Volker HimmelbergAutor