2024-05-02T16:12:49.858Z

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Geschafft: Nach dem 2:0-Sieg im Relegations-Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg II feiern die Jahn-Spieler die Rückkehr in die 3. Liga. F: Würthele
Geschafft: Nach dem 2:0-Sieg im Relegations-Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg II feiern die Jahn-Spieler die Rückkehr in die 3. Liga. F: Würthele

Die erfüllte Mission: SSV Jahn dominiert in allen Belangen

Saisonrückblick Regionalliga Bayern - Teil 1: FuPa wirft einen Blick zurück auf die abgelaufene Spielzeit in Bayerns Premiumklasse

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Die Saison 2015/16 in der Regionalliga ist Geschichte. Zeit, einen Blick zurückzuwerfen auf ereignisreiche 34 Spieltage. Im ersten Teil des FuPa-Rückblicks beleuchten wir das alles überstrahlende Team der Liga. Der SSV Jahn Regensburg wurde seiner Favoritenrolle gerecht, holte den Meistertitel vor dem SV Wacker Burghausen und dem überraschend starken 1. FC Nürnberg II und schaffte in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg II die Rückkehr in die dritte Liga. Die Torjägerkanone sicherte sich Markus Ziereis und auch in der Zuschauergunst setzten die Oberpfälzer neue Maßstäbe. Im zweiten Teil der Serie werfen wir einen Blick auf die Enttäuschungen und Überraschungen der Saison, blicken hinter die Kulissen der Absteiger und lassen die torreichsten Partien der Frühjahrsrunde noch einmal Revue passieren.


Der Meister und Aufsteiger:
Selten in der noch jungen Historie der Regionalliga Bayern gab es vor der Spielzeit einen klareren Favoriten auf den Titel. Der SSV Jahn zog im Sommer in seine nagelneue Continental Arena um, war aber wenige Wochen zuvor aus der dritten Liga abgestiegen. Die Regionalliga passte nicht ins Selbstverständnis der Oberpfälzer, zumal das neue Stadion mit gut 15.000 Plätzen mindestens Zweitligaansprüchen genügte. So war die Mission klar: Der "Betriebsunfall" Abstieg aus Liga drei sollte im Handumdrehen wieder repariert werden. Coach Christian Brand wurde mit der Aufgabe betreut, den SSV in den Profifußball zurückzuführen. Und es ließ sich äußerst vielversprechend an: Wie von den Experten erwartet, pflügte der Jahn im Frühstadium der Saison durch die Liga. Aus den ersten zehn Partien holten die Rothosen neun Siege und ein Remis. Die Meisterfrage schien gefühlt schon im September geklärt. Doch anschließend verlor der Jahn den Faden und die Form, bis zur Winterpause gelangen dem für Regionalliga-Verhältnisse exquisit bestücktem Kader nur noch drei mickrige Siege. Das wiederum war viel zu wenig für die Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Dr. Christian Keller. Chefcoach Christian Brand musste seinen Hut nehmen. Die Regensburger musste nach der Herbstmisere hinter dem SV Wacker Burghausen auf Platz zwei überwintern - eine Schmach für die Oberpfälzer. Nach der Winterpause übernahm ein prominenter Name an der Donau: Heiko Herrlich übernahm das Zepter und sollte den SSV wieder in die Spur bringen. Das gelang zunächst nur bedingt, der Jahn blieb nur in Schlagdistanz zur Spitze, weil auch die Konkurrenz aus Burghausen und Nürnberg immer wieder Federn ließ. In der Schlussphase zeigten die Regensburger aber die besseren Nerven. Mitte April siegte der Jahn im Spitzenspiel in Burghausen verdient mit 1:0 durch einen Treffer von Kapitän Markus Palionis. Damit war der Weg zum Titel frei. Am Pfingstmontag tüteten die Oberpfälzer die Meisterschaft nach einem 2:1-Auswärtssieg bei der SpVgg Greuther Fürth II ein. Teil eins der Mission war damit erfüllt, nun galt die volle Konzentration den Relegationsduellen gegen den VfL Wolfsburg II. Nach der 0:1-Pleite im Hinspiel musste der Jahn zuhause liefern - und sollte seine Fans nicht enttäuschen. Vor 14.189 Fans schossen Andreas Geipl und Kolja Pusch mit ihren Treffern in der zweiten Halbzeit die Regensburger zurück in die dritte Liga - Mission erfüllt!





Die Kanoniere der Liga:
Auch in dieser Wertung hatte der SSV Jahn am Ende die Nase vorne. Markus Ziereis sicherte sich mit 19 Treffern die Torjägerkanone. Der gebürtige Oberpfälzer wechselte vor der Saison vom Drittligisten Chemnitzer FC zurück in die Heimat. Zuvor versuchte sich der 23-Jährige beim TSV 1860 München, dem FSV Frankfurt und dem SV Darmstadt, schaffte aber nie den richtigen Durchbruch im Profibereich. Aber zuhause lief es für den Angreifer wieder wie geschmiert - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn 17 seiner 19 Treffer gelangen Ziereis in der heimischen Continental Arena. Stefan Maderer von der SpVgg Greuther Fürth II bugsierte die Kugel 18 Mal in des Gegners Kasten, brauchte dafür aber drei Spiele weniger wie sein Konkurrent aus Regensburg. Der 19-Jährige war damit der Aufsteiger bei den Kleeblatt-Youngsters. Zur Belohnung durfte er sich über zwei Kurzeinsätze bei den Profis in der zweiten Liga freuen. Macht Maderer so weiter, dürfte der dauerhafte Sprung in den Profibereich keine Utopie sein. Aufs "Stockerl" schaffte es auch Sammy Ammari. Der 21-Jährige kam im vorigen Winter vom SV Heimstetten zum FC Ingolstadt II. Im ersten Halbjahr hatte er noch mit einigen Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen und es gelang ihm in der Frühjahrsrunde 2014/15 nur ein Treffer. In der abgelaufenen Spielzeit startete Ammari aber durch und knipste starke 17 Mal für die Bundesligareserve der Schanzer.

ToreSpiele11m 1. Ziereis,
Markus (23)
19 31 -/- 2. Maderer,
Stefan (19)
18 28 1/1 3. Ammari,
Sammy (21)
17 32 2/3 4. Lappe,
Karl-Heinz (28)
15 27 0/1 5. Morina,
Ardian (22)
14 29 1/1 6. Weihrauch,
Patrick (22)
13 31 4/4 7. Tsoumou,
Juvhel (25)
12 25 -/- 8. Mayer,
Andreas (35)
12 32 3/3 9. Karger,
Nico (23)
11 23 -/- 10. Pillmeier,
Michael (27)
11 32 0/1


Die Zuschauermagneten der Liga:
Ohne Übertreibung lässt sich behaupten: Der SSV Jahn hat in dieser Wertung neue Maßstäbe gesetzt, die in den nächsten Jahren nur schwerlich zu toppen sein werden. Sicher spielte auch die Neugier auf die neue Arena direkt an der Autobahn A3 eine große Rolle. Durchschnittlich 6.556 Zuschauer strömten in Regensburg durch die Stadiontore - trotzdem ein überragender Wert. Und bundesweit nur von den West-Traditionsklubs Alemannia Aachen (7.888 ) und Rot-Weiß Essen (7.352) überboten. Gegen den FC Bayern II meldete der Jahn am 14. Spieltag: ausverkauft, 15.224 Fans. Selbstredend bedeutet der Wert auch einen neuen Besucherrekord für die Regionalliga Bayern. Mit großem Abstand folgt in diesem Ranking der SV Wacker Burghausen, der im Schnitt 1.550 Interessierte zu seinen Heimspielen begrüßen durfte. Auf den Plätzen drei und vier folgen die Münchner Profireserven, die aber traditionell ihre Besucherzahlen durch das prestigeträchtige Lokalderby aufhübschen können.

SpieleMinMaxGesamtØ 1. SSV Jahn 17 3.165 15.224 111.461 6.556 2. SV Wacker 17 1.060 3.450 26.355 1.550 3. TSV 1860 II 17 400 10.300 23.858 1.403 4. FC Bayern II 17 272 11.358 23.238 1.366 5. Schweinfurt 17 759 3.160 21.836 1.284 6. Uhaching 17 400 3.600 21.550 1.267 7. SpV Bayreuth 17 305 6.128 19.457 1.144 8. Aschaffenb. 17 572 3.014 18.103 1.064 9. Schalding 17 503 2.500 18.066 1.062 10. FC Memmingen 17 548 1.949 17.486 1.028 11. Buchbach 17 641 2.500 15.833 931 12. FC Amberg 17 311 2.444 14.220 836 13. TSV Rain 17 240 1.620 8.055 473 14. Illertissen 17 211 1.695 7.821 460 15. FC Augsburg II 17 137 727 6.049 355 16. FC Nürnberg II 17 116 1.012 5.908 347 17. Ingolstadt II 17 100 1.200 5.255 309 18. Greuth.Fürth II 17 130 904 4.596 270 Gesamt 306 369.147 1.206





Aufrufe: 09.6.2016, 11:55 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor