2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait
Alles im Blick: Der Karlshulder Markus Mattes trainiert den Bayernligisten VfB Eichstätt. Mit seiner Mannschaft überwintert er auf Platz eins, der den Sprung in die Regionalliga bedeuten könnte.  Foto: Roland Geier
Alles im Blick: Der Karlshulder Markus Mattes trainiert den Bayernligisten VfB Eichstätt. Mit seiner Mannschaft überwintert er auf Platz eins, der den Sprung in die Regionalliga bedeuten könnte. Foto: Roland Geier

Die Erfolgsgeschichte des Markus Mattes

Einst war der Karlshulder ein gefürchteter Torjäger und spielte mit bekannten Namen zusammen +++ Inzwischen arbeitet er als Trainer und führt mit dem VfB Eichstätt die Bayernliga Nord an

„Ich glaube, ich habe alles richtig gemacht.“ Wenn Markus Mattes heute auf seine bisherige Zeit im Fußball blickt, macht er einen zufriedenen Eindruck. Einst ging er als Spieler auf höchstem Niveau im Amateurbereich auf Torjagd. Inzwischen sorgt der 41-jährige Karlshulder als Trainer des Bayernligisten VfB Eichstätt für positive Schlagzeilen.

Nicht nur, weil er als Optiker eine abgeschlossene Berufsausbildung hinter sich hatte, behielt Markus Mattes immer den Weitblick. Die Markenzeichen von Mattes, der beim SV Karlshuld das Fußballspielen begann, waren seine Schnelligkeit und sein Torinstinkt. Fähigkeiten, die sich bald in den Fußballkreisen im bayerischen Raum herumsprachen. Nachdem er beim BC Aichach in der Landesliga Torschützenkönig wurde, wurden endgültig höherklassige Vereine auf ihn aufmerksam. Der nächste Schritt von Mattes war der Wechsel zum damaligen Bayernligisten SV Lohhof. Unter anderem spielte er bei den Münchener Vorstädtern zusammen mit Stefan Leitl, der als Profi für den SV Darmstadt und FC Ingolstadt spielte und derzeit die U 23 der Schanzer trainiert. Als Zeitsoldat wurde Mattes in die Militär-Nationalmannschaft berufen. Dort kickte er mit den Fußballgrößen Sebastian Kehl von Borussia Dortmund und Benjamin Lauth von den Münchener Löwen.

Da blieb es nicht aus, dass auch einige Anfragen von Profivereinen kamen, erzählt Mattes. „Lohhof war natürlich ein gutes Schaufenster, doch ich habe mir die Frage gestellt, rentiert sich das Ganze auch? Du gibst deinen Beruf auf und wirst ein halbes Jahr später verletzt, dann ist deine ganze Existenz gefährdet.“ Mattes machte sich viele Gedanken und entschied sich gegen den Schritt in den Profifußball. Und das hat er bis heute nicht bereut. Stattdessen sorgte er beim TSV Aindling in der Bayernliga und beim damals aufstrebenden FC Ingolstadt (Regionalliga) durch seine Torjägerqualitäten weiterhin für Furore.

Als sich die Spielerkarriere langsam dem Ende zuneigte, habe er den Einstieg als Trainer lange vor sich hergeschoben, sagt Mattes. Vom FC Ingolstadt wechselte er zurück zu seinem Heimatverein SV Karlshuld und verdiente dort seine ersten Sporen als Spielertrainer. Beim Bezirksligisten TSV Rohrbach, den er in der Bezirksliga Oberbayern Nord etablierte, schaffte er schließlich den Durchbruch als Trainer.

Anfang Januar 2015 nahm er schließlich ein Angebot des Bayernligisten VfB Eichstätt an. Er wurde Nachfolger von Jürgen Steib, der in der Winterpause zum TSV Rain ging.

Der Wechsel wurde für den Karlshulder und den VfB Eichstätt ein Glücksgriff. „Ich glaube, ich habe das Talent, zu Vereinen zu gehen, die auf den Faktor Mannschaft setzen und nicht so finanzstark sind“, sagt Mattes lachend. „Es war vom ersten Tag an ein Kampf gegen den Abstieg.“ Erst am vorletzten Spieltag gelang der Klassenerhalt.

Für den 41-Jährigen begann danach der Umbau der Mannschaft, nachdem einige Leistungsträger ihre Laufbahn beendet hatten. Dem Grundsatz, Spieler aus unterklassigen Vereinen zu holen, blieb Mattes treu, da der Verein finanziell nicht auf Rosen gebettet ist. Mit „Typen, die zur Mannschaft passten“, setzte Mattes auf das Kollektiv.

Danach begann eine Erfolgsgeschichte, die mit Platz zwei in der Bayernliga belohnt wurde. „Der Klassenerhalt stand klar im Vordergrund, doch die Mannschaft hat von Anfang an funktioniert. Es entstand eine Selbstdynamik und der Anreiz, einmal in seiner Fußballlaufbahn Meister in der Bayernliga zu werden, beflügelte die Jungs zusätzlich“, erklärt Mattes. Dass seine Mannschaft am Ende dann mit Rang zwei bei einem Zähler Rückstand enttäuscht war und den Aufstieg in die Regionalliga knapp verfehlt hatte, scheint die Truppe von Mattes jedoch noch selbstbewusster gemacht zu haben.

Der Aufstieg in die Regionalliga ist auch diese Saison ein großes Thema beim VfB. Die Truppe von Markus Mattes spielt erneut eine überragende Rolle. Der VfB überwintert mit zwei Zählern Vorsprung an der Spitze der Bayernliga Nord. „Es wird darauf ankommen, wie wir aus den Startlöchern kommen, dann ist alles möglich“, sagt Mattes. „Nur durch eiserne Disziplin und mannschaftliche Geschlossenheit können wir unseren Traum von der Regionalliga erfüllen“, führt der Coach des VfB Eichstätt weiter aus. Um den Traum von Mannschaft und Trainer zu erfüllen, muss allerdings der Verein eine große Hürde nehmen, um die Lizenz-Auflagen des Fußballverbandes für die Regionalliga zu erfüllen.

Aufrufe: 012.1.2017, 18:43 Uhr
Neuburger Rundschau / Roland GeierAutor