2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation

Die Entscheidung fällt an der Hohlen Eiche

Am Samstag, 17. Juni treffen im finalen Relegationsspiel der B-Ligist Enosis Leonberg und der A-Ligist FC Gerlingen aufeinander.

Die Partie auf dem Sportgelände des SV Gebersheim wird um 18 Uhr angepfiffen.
Der SV Gebersheim ist an diesem Samstagabend um 18 Uhr Gastgeber, wenn auf seinem Sportgelände An der Hohlen Eiche das entscheidende Spiel um den Aufstieg beziehungsweise Verbleib in der Fußball-Kreisliga A ausgetragen wird. Enosis Leonberg, Zweiter in der Kreisliga B 4, trifft nach zuletzt zwei Siegen in den Relegationsspielen gegen den TSV Flacht II (4:3) und die SpVgg Renningen (6:5 nach Elfmeterschießen) nun auf den FC Gerlingen, der darum kämpfen wird, die Klasse zu halten.„Der FC Gerlingen wird der Favorit sein, auf ihm lastet der Druck, weil er nicht absteigen will“, sagt Alexander Kraft, der Abteilungsleiter des griechischen Vereins in Leonberg. Wobei die Spieler von Enosis nach den beiden kräfteraubenden Relegationsspielen nun wirklich bereit seien, auch die dritte und entscheidende Partie zu gewinnen. „Das wird an die Substanz gehen, aber wir werden uns noch ein drittes Mal reinhauen“, sagt Kraft, der als ursprüngliches Saisonziel den fünften Tabellenplatz ausgegeben hatte.

Doch die Mannschaft um Trainer Christos Kachrimanidis spielte von Beginn an gut mit und bewegte sich immer im vorderen Tabellendrittel. „Wir hätten aber auch Vierter werden können“, sagt Alexander Kraft, der selbst 1998 zu Enosis kam und einige Jahre die Mannschaft trainierte. „Mittlerweile ist das eine alte Liebe zwischen der Multi-Kulti-Truppe und mir“, sagt er. Vor einem halben Jahr wurde er zum Abteilungsleiter gewählt. „Ich wurde eher dazu gedrängt, wobei Abteilungsleiter etwas übertrieben ist, wir haben ja nur Fußball im Verein, daher sehe ich mich eher als sportlicher Leiter.“

Allein die griechische Sprache hat er noch nicht gelernt. „Wir sprechen alle deutsch auf dem Fußballplatz.“ Eine Prognose wagt Alexander Kraft vor dem entscheidenden Spiel gegen den FC Gerlingen nicht. „Die sind schwer einzuschätzen, waren die gesamte Saison über nicht auf einem Abstiegsplatz und sind dann da so reingerutscht.“ Nach der Hinrunde hatte im Lager des FC Gerlingen tatsächlich keiner geglaubt, dass die Mannschaft gegen den Abstieg spielen würde. Die Mannschaft um Trainer Kosta Ioakimidis stand zu diesem Zeitpunkt auf einem Mittelfeldplatz. „Ich kann es nicht sagen, warum das Team dann so abgerutscht ist“, sagt Erich Wiesner, der Vorsitzende des FC Gerlingen, „vielleicht waren sie sich zu sicher, dass nichts passieren würde“. Für ihn wäre es katastrophal, wenn die erste Mannschaft in die tiefste Klasse fallen würde. Zumal der junge Verein, der erst im vergangenen Jahr aus dem Zusammenschluss vom FC Gehenbühl, dessen Jugendfußballern sowie den Kickern der KSG Gerlingen gegründet wurde, viel in naher Zukunft vor hat.

Erst im April stellte sich Wolfgang Lamitschka als neuer Trainer und sportlicher Leiter vor. Der 53-Jährige hatte in den vergangenen Jahren einige Vereine in der Region betreut. „Seine letzte Aussage war, dass er zu uns kommt, auch wenn wir absteigen sollten“, sagt Wiesner. Unterschrieben hätten sie zwar nichts, doch beim FC-Vorsitzenden, ein gelernter Kaufmann, gelte das Prinzip: „Ein Mann, ein Wort.“ Doch erst einmal gehe er davon aus, dass die Mannschaft die allerletzte Chance nutzt, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. „Sie hat hoffentlich so gut trainiert, dass sie einen Sieg einfährt“, sagt Wiesner, der sich das Spiel in Gebersheim anschauen wird. Er hofft, dass er sich nicht so ärgern muss wie im letzten Saisonspiel, als der FCG mit 0:1 gegen Absteiger Ditzingen den Kürzeren zog.

Aufrufe: 016.6.2017, 13:00 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Nathalie MainkaAutor