2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Mannschaftsbild des 1. FC Köln für die neue Bundesligasaison 2014/15. Foto: Marius Becker/dpa
Mannschaftsbild des 1. FC Köln für die neue Bundesligasaison 2014/15. Foto: Marius Becker/dpa
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Die Domstadt ist zurück

Die Euphorie vor dem Bundesligastart in Köln ist grenzenlos - Prunkstück ist die Offensive

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Nach zwei Jahren in der zweiten Liga können es die Fans des 1. FC Köln kaum abwarten, endlich wieder gegen Bayern, Dortmund und Mönchengladbach zu spielen. Für die Innenverteidigung konnte der FC einen äußerst interessanten Spieler vom FC Chelsea ausleihen.

Köln. Benötigt noch jemand einen Beweis dafür, dass die Euphorie in Köln vor dem Bundesligastart schier grenzenlos ist? Bitteschön, hier kommt einer: Als Ende Juli der Mitgliedervorverkauf für das erste Heimspiel am 23. August gegen den Hamburger SV begann, war der Andrang auf dem Online-Ticketportal des FC so groß, dass das Portal zusammenbrach – der Server war vollkommen überlastet. Auch vor den Fanshops in der Stadt bildeten sich lange Schlangen. Nach zwei Jahren Zweitklassigkeit lechzt die Domstadt regelrecht nach Bundesliga-Fußball. Das Dauerkartenkontingent von 25 000 Tickets ist längst ausgeschöpft. „Die Fans können den Saisonstart kaum erwarten“, berichtet auch FC-Sportdirektor Jörg Jakobs.
Dabei lautet das Ziel in der ersten Saison nach dem Aufstieg erst einmal ganz klar Klassenerhalt - das betont Jakobs, der gebürtige Trierer. Bei einem Blick auf den Kader scheint dieses Ziel keinesfalls unmöglich. Auf vielen Positionen ist das Team von Aufstiegstrainer Peter Stöger sogar überdurchschnittlich besetzt. So wurde die Innenverteidigung um Dominic Maroh und Kevin Wimmer, die in der vergangenen Saison lediglich 20 Gegentore zuließen, um zwei starke Defensivspezialisten ergänzt: Aus Fürth holte der FC den Albaner Mergim Mavraj, und vom FC Chelsea wurde der Tscheche Tomas Kalas für eine Saison ausgeliehen. Besonders der 21-Jährige Kalas könnte eine der positiven Überraschungen der Saison werden. In den Vorbereitungsduellen der Kölner deutete der 1,84-Meter-Mann bereits an, warum er mit 20-Jahren als Kapitän die Abwehr des holländischen Erstligisten Vitesse Arnheim organisierte. Für die rechte Abwehrseite hat der FC zudem den Polen Pawel Olkowski von Gornik Zabrze verpflichtet. Der 24-Jährige soll als Backup für Kapitän Miso Brecko fungieren. Es wird allerdings interessant zu beobachten sein, ob Olkowski Brecko auf der rechten Seite nicht vielleicht sogar verdrängen kann.

Ein Angriff zum Bewundern
Das absolute Prunkstück der Mannschaft ist jedoch die Abteilung Offensive. Was sich dort vor Edeltechniker Daniel Halfar in der Sturmreihe tummelt, kann sich durchaus sehen lassen. Neben Ex-Nationalspieler Patrick Helmes drängeln sich Tony Ujah, Bard Finne, Thomas Bröker, der Ex-Lauterer Simon Zoller sowie Japans WM-Teilnehmer Yuya Osako. Ihn holte der FC für 1,6 Millionen Euro von 1860 München, wo er gleich in seiner ersten Saison in 15 Spielen sechsmal traf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Stimmung unter den Stürmern entwickelt, wenn der Kampf um Einsatzzeiten beginnt. Denn in Stögers System werden meist nur ein, maximal zwei Stürmer Platz finden.
Auch wenn der Österreicher Stöger in der Bild-Zeitung betont: „Ich denke, wir sind im Soll. Die Neuzugänge sind prima integriert – ein Verdienst der Mannschaft. Körperlich haben wir einiges geschafft.“ Ein Wermutstropfen hat die Vorbereitung doch mit sich gebracht. Osakos Landsmann, der kleine Mittelfeldregisseur Kazuki Nagasawa, zog sich im ersten Trainingslager des Sommers einen Innenbandriss im linken Knie zu. Große Teile der Saisonvorbereitung haben ohne ihn stattgefunden. Schade, da Nagasawa in den entscheidenden Spielen der vergangenen Saison zu den stärksten Spielern im Team der Kölner zählte.
Doch unterm Strich bleibt festzuhalten: Schafft es Trainer Peter Stöger die Stimmung im Team hochzuhalten und den harten Konkurrenzkampf in positive Energie umzuwandeln, dann schafft der 1. FC Köln den Klassenerhalt ohne Probleme. Schließlich sind auch die Fundamente rund um das Team gelegt: Trainer Peter Stöger hat seinen Vertrag kürzlich bis 2017 verlängert. Auch alle anderen handelnden Personen, von der Geschäftsführung bis zum Trainerstab, stehen bis mindestens 2017 unter Vertrag. Es scheint so, als würde der 1. FC Köln tatsächlich endlich erwachsen.

Aufrufe: 030.7.2014, 15:00 Uhr
volsfreund.de/Marek FilzenAutor