2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Zweikampf im fairen Derby zwischen Maximilian Bornmann (rot) und dem Leuseler Lukas Ruppel. 	Archivfoto: Raab
Zweikampf im fairen Derby zwischen Maximilian Bornmann (rot) und dem Leuseler Lukas Ruppel. Archivfoto: Raab

"Die Dinger gehen alle rein"

KOL GIESSEN SÜD: +++ Altenburgs Trainer Roland Mohr hadert mit individuellen Fehlern bei der Derby-Niederlage gegen Leusel +++

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ALSFELD (chn). 250 Zuschauer sahen am vergangenen Sonntag das mit Spannung erwartete Vogelsberg-Derby zwischen der SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod und der SpVgg Leusel. Der favorisierte Spitzenreiter der Gießener Kreisoberliga gewann erwartungsgemäß, tat sich auf dem schwierigen Geläuf allerdings phasenweise schwer und unternahm spielerisch nicht unbedingt mehr als nötig war.

Auf der Gegenseite haderte Übungsleiter Roland Mohr mit der erneuten Niederlage, resultierte sie zumindest erneut teilweise aus individuellen Nachlässigkeiten seiner Schützlinge, zu beobachten etwa beim Gegentreffer zum 1:3. Ein Phänomen, das Mohr nicht erst seit dem jüngsten Spieltag beobachtet, sondern das sich mittlerweile durch die aktuelle Runde – dem Jahr zwei nach dem Kreisoberliga-Aufstieg – zu ziehen scheint. Nicht selten brachte sich die SGAES in der laufenden Spielzeit um den Lohn der Bemühungen. Auch gegen Leusel, bilanzierte Mohr nach Spielschluss am Sonntag, sei im Grunde mehr drin gewesen.

Woran das liegt? „Wir sind eine sehr junge Mannschaft und haben letztes Jahr eine sehr gute Runde gespielt. Bei jungen Spielern passieren halt mal Fehler, die konnten wir letztes Jahr noch ausbügeln, momentan wird es aber immer bestraft. Das Quäntchen Glück haben wir momentan einfach nicht. Die Dinger gehen alle rein“, stellt Roland Mohr fest und ergänzt: „Wenn ich das Spiel Revue passieren lasse, dann hatte Leusel sicher ein Chancen-Plus. Aber beim ersten Tor, wenn einer einen Freistoß schießt und es kommt noch eine Windböe dazu, dann ist das eben auch Pech. Der Ball könnte ja auch drüber gehen. Man ist als Trainer etwas machtlos. Man muss den Jungs dann den Rücken stärken. Wir haben momentan etwas Pech und verlieren dadurch Spiele.“

Allerdings gibt der Übungsleiter, der mit seinem Team ja immerhin auch schon sieben Saisonsiege eintüten konnte, die Hoffnung nicht auf: „Im Fußball dreht sich das auch irgendwann wieder. Ich bin guter Hoffnung, dass wir das eine Spiel gegen Pohlheim noch rumkriegen und in der Rückrunde mit neuem Elan in die Spiele gehen werden.“

Trotz der Niederlage empfand Mohr die Stimmung auf und um das Feld indes als angenehm: „Es war eine schöne Atmosphäre. Es hätte vielleicht zehn Grad wärmer sein können, aber es war ein gutes Derby und eine faire Geschichte.“ Mit Kritik am Zustand des Rasens, die teilweise aus dem Leuseler Lager zu vernehmen war, ging der SG-Trainer derweil gelassen um, zumal ja nicht die SGAES den Spielplan und die Jahreszeit vorgeben würde: „Der Platz war sicher besser als gegen Birklar.“

Am Ende konnte die Frage nach einem mehr oder weniger gut bespielbaren Platz, die ja auch immer mit den offiziellen Terminierungen zusammenhängt und sich nahezu regelmäßig um diese Jahreszeit stellt, dem SpVgg-Trainer Ertac Caliskan irgendwie egal sein. Der hatte nach dem Duell eine klare Meinung: „Wir haben verdient gewonnen und waren die bessere Mannschaft.“ Was Caliskan neben dem eigenen Punktgewinn vor allem freuen dürfte: Mit der FSG Grünberg/Stangenrod/Lehnheim blieb einer der drei Leusel-Verfolger bereits zum vierten Mal in Folge sieglos. Zwar sitzt Aufsteiger SC Watzenborn-Steinberg II den Vogelsbergern nach wie vor im Nacken, doch noch beträgt der Vorsprung zwei Punkte – zudem hat Leusel eine Partie weniger absolviert als die unmittelbare Konkurrenz um den Aufstieg, zu der freilich auch die SG Trohe/Alten-Buseck zu zählen ist.

Die Chancen auf Rang eins überwintern zu können stehen aus Sicht des Spitzenreiters entsprechend gut, spätestens entschieden wird das Ganze wohl am 2. Dezember, wenn das nächste Derby und letzte Spiel des Jahres gegen Romrod/Zell auf dem Programm steht. Inwieweit die Platz- und Wetterverhältnisse dann besser sein werden, bleibt freilich abzuwarten. Fakt ist aber: Wenn Leusel und die SGAES ihr Rückrunden-Derby austragen, voraussichtlich Ende Mai, am finalen KOL-Spieltag, dann dürften Wetter und Platz in deutlich besserem Zustand sein - und die Temperaturen sicherlich auch um „zehn Grad wärmer“.



Aufrufe: 023.11.2016, 08:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor