Die Derby-Experten

Die WhatsApp-Gruppe der vierten Mannschaft der SG Kaarst wurde nach dem Sieg in Büttgen überschwemmt. Glückwünsche hier, respektvolle Anerkennung dort – leider mischten sich aber auch ein paar Hiobsbotschaften unter die Nachrichten. So verletzte sich Abwehrspieler Dominik Tess und fällt mit einem Außenbandriss zwei Wochen aus, Stürmer Boris Nöthen wurde ebenfalls ausgewechselt, kam aber später noch einmal zurück.

Man kann also sagen, dass das Derby seinen Namen verdient hatte. Viele Zweikämpfe, viele harte Duelle und zwei Mannschaften, die sich keinen Zentimeter auf dem Platz schenkten. Nach einer guten Anfangsphase der Hausherren fand die SG nach und nach ins Spiel, vergaßen aber zum wiederholten Male, die Tore zu machen. Büttgen wurde nicht wirklich gefährlich – bis die SG sich einen Fehler erlaubte. Eine Halbfeldflanke und eine Fußspitze von Fabian Lösch später lag der Ball im Kaarster Tor. „Bis dahin hatten wir eigentlich alles im Griff, dann war alles für die Katz“, sagte Patzel nach dem Spiel. In der Halbzeitpause wurde es dann noch bitterer: Sowohl Tess als auch Nöthen mussten verletzungsbedingt ausgewechselt werden. So feierte Jari Wermke sein Debüt für die SG – und der sollte noch seinen großen Auftritt haben.

Sechs Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt, als Schleutermann das Ergebnis egalisierte. Nach einem Seitenwechsel von Ludloff legte Robert Czajkowski den Ball per Kopf auf Schleutermann ab, der das Ding volley ins Netz beförderte. „Ganz starkes Tor“, kommentierte Patzel den Ausgleich. Beim Führungstreffer der SG durch Wermke leistete der Büttgener Schlussmann gütige Mithilfe, als er einen Schuss aus 20 Metern passieren ließ. Als Büttgen danach die Abwehr mehr oder weniger auflöste, hatte die SG zahlreiche Konterchancen. Schleutermann nutzte dann nach Vorlage des wieder eingewechselten Nöthen nach feinem Pass von Wermke aus 16 Metern die Chance zum 3:1. Kurz vor dem Ende verschossen die Hausherren noch einen zweifelhaften Elfmeter, nachdem SG-Keeper Adam Grabowski Foul gespielt haben soll.

„Spitzenreiter, Derbysieger. So kann es weitergehen. Wahnsinn“, sagte Patzel und genoss den restlichen Abend in der WhattsApp-Gruppe der Vierten.