2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Thorsten Haubst trainiert in Morbach die Jugend, strebt aber wieder nach einem Amt im Seniorenfußball. TV-Foto: Archiv/funkbild
Thorsten Haubst trainiert in Morbach die Jugend, strebt aber wieder nach einem Amt im Seniorenfußball. TV-Foto: Archiv/funkbild

Die Besten gehören in die Jugend

Morbachs Nachwuchstrainer Thorsten Haubst im Porträt - Wechsel im Sommer?

Thorsten Haubst hat früher den SV Morbach in der Rheinlandliga trainiert. Seit 2012 trainiert er dort die Jugend, peilt nach dem kommenden Sommer aber wieder eine Tätigkeit bei den Senioren an - wenn es sich ergibt.
Morbach/Longkamp. Einst Rheinlandmeister in der B-Jugend, dann der Aufstieg mit Wittlich in die Oberliga und schließlich die Spieler- und Trainerstationen in Morbach - Thorsten Haubst, der 42-jährige Longkamper trainiert noch bis zum Saisonende die B-Jugend beim Jugendförderverein (JFV) Morbach, will noch mal aufsteigen, um dann eventuell eine neue Aufgabe im Seniorenbereich anzugehen. TV-Mitarbeiter Lutz Schinköth sprach mit dem gebürtigen Bernkasteler.

Herr Haubst, es ist ruhig geworden in den letzten ein, zwei Jahren. Was machen Sie derzeit fußballerisch?
Thorsten Haubst: Ich war ja bis Oktober 2011 als Trainer beim SV Morbach in der Rheinlandliga tätig, machte anschließend zwei Monate Pause und bin seit 1. Dezember 2012 in Morbach als Jugendtrainer tätig. Die C-Jugend machte den Anfang, ich übernahm die Jungs weiter und habe sie jetzt als U17 auf den ersten Platz in der Bezirksliga geführt. Das sind allesamt 16 -bis 17-jährige Talente.

Wollen Sie in Morbach in der Jugend "alt" werden oder welche Ziele verfolgen Sie?
Haubst: Nein, ich werde die B-Jugend bis zum Saisonende trainieren und möglichst zum Aufstieg in die Rheinlandliga führen. Wir sind mit großem Vorsprung Tabellenführer, haben 2013 noch kein Meisterschaftsspiel verloren. Es macht zwar unheimlich viel Spaß, wenn man die Entwicklung der Jungs sieht, doch irgendwie zieht es mich dann doch wieder zu den Großen.

Also sehen wir Sie bald auf den Plätzen der A-Liga oder höherklassiger Clubs wieder?
Haubst: Diese Frage kann ich so nicht beantworten. Ausschließen kann ich das nicht, dass ich wieder eine Seniorenmannschaft trainiere. Ich habe den sogenannten Teamleiterschein für Jugendfußball in Koblenz gemacht. Da kann ich bis Oberliga trainieren, rein theoretisch. Wenn ein passendes Angebot kommt und beide Seiten es als sinnvoll erachten, werde ich wieder zur Stelle sein.

Wie bewerten Sie denn das Niveau auf Kreis- und Bezirksebene?
Haubst: Im Seniorenfußball bin ich derzeit nicht so involviert, war mal in Morbach und Haag Spiele in der A-Klasse gucken. Ich muss sagen, ich bin ein bisschen enttäuscht, weil gerade in solchen Derbys zu wenig Emotionen sind. Ich vermisse die Giftigkeit und Galligkeit von damals. Die Rivalität ist sanfter geworden. Vor ein paar Jahren noch sind die A-Liga-Aufsteiger in der Bezirksliga oft sang- und klanglos wieder abgestiegen. Mit Binsfeld im Vorjahr und Buchholz diese Saison ist diese negative Entwicklung schon mal gestoppt worden. Es fehlen auch die qualifizierten Trainer. Die besten Trainer müssten eigentlich in der Jugend sein.

Was war Ihr größter Glücksfall?
Haubst: Dass ich von der Familie angefangen, immer Leute um mich hatte, die mir alles ermöglicht haben. Das sind halt die Eltern, die Frau. Auch die Zusammenarbeit mit Arno Michels war ein solcher. Schade nur, dass sie nur ein Jahr hielt, weil der Arno dann nach Koblenz und anschließend nach Mainz ging.

Was sind Ihre Maxime als Fußballtrainer?
Haubst: Dass es ein richtiges Mannschaftsgefüge mit sehr viel Disziplin gibt. Das Teamwork sollte immer im Vordergrund stehen. Meine Philosophie besteht darin, dass ich Fußball mit viel Laufarbeit, mit Engagement und viel Herz spielen lassen will. Ich bin ein wenig ein Defensivfanatiker.

Was waren im Nachhinein die größten Erfolge?
Haubst: Das waren einige. Ein Schlüsselerlebnis waren die zwei Endspiele um die Deutsche Meisterschaft in der B-Jugend mit dem SV Wittlich, als wir als Rheinlandmeister auf den 1. FC Nürnberg trafen. Dann der Aufstieg mit Wittlich in die Oberliga und die Co-Trainer-Zeit mit Arno Michels in Morbach in der Verbandsliga. Die Liste ließe sich noch weiter fortführen.

Würden Sie heute alles wieder so machen wie früher?
Haubst: Im Endeffekt war alles gut, so wie es war. Jede Station war wichtig und spannend. Heute würde ich auf eine andere Art das Training leiten als noch vor vier, fünf Jahren, sicherlich.
Aufrufe: 018.4.2014, 21:38 Uhr
volksfreund.de/Lutz SchinköthAutor