2024-04-24T13:20:38.835Z

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Teutonia St. Tönis bei der Aufstiegsfeier
Teutonia St. Tönis bei der Aufstiegsfeier

Die Aufstiegsspezialisten

Mehrere Vereine stiegen in den vergangenen fünf Jahren gleich mehrfach auf.

Der TuS Bösinghoven hat es vorgemacht. In einer beispiellosen Aufstiegsserie von 2007 bis 2012 war der Meerbuscher Club von der Kreisliga B in die Oberliga Niederrhein marschiert, in der er sich jetzt etabliert hat. Auch in jüngster Vergangenheit hat es in der Region Niederrhein einige Teams gegeben, die gleich mehrfach den Sprung in höhere Klassen schafften - die Gründe dafür waren unterschiedlich.

Der TuS Bösinghoven war unter der Führung von Manager Christoph Peters in sechs Jahren fünfmal aufgestiegen und schrieb so eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. In den vergangenen fünf Jahren hat es eine solche Serie am Niederrhein nicht mehr gegeben, der FC Maroc Düsseldorf kommt dem allerdings schon sehr nah.

Der erst 2008 gegründete Verein stieg nämlich sage und schreibe viermal in fünf Jahren auf. Lediglich in der Saison 2012/2013 verpasste man den Sprung in die höhere Klasse. Vor vier Jahren war es das erste Mal so weit, als der Verein unter dem Vorsitzenden Lothar Weber aus der in Düsseldorf existierenden Kreisliga D in die C-Liga. Hilfreich bei dem Aufstiegsmarathon waren vor allem zwei Faktoren für die multinationale Truppe. Zum einen stellte das Team eine geballte Offensivkraft aus routinierten Akteuren dar: In jeder Aufstiegssaison war Maroc das Team mit den mit Abstand am meisten geschossenen Toren, es waren jedes Mal deutlich über 100 - ein beeindruckender Wert. Hinzu kommt, dass das Düsseldorfer Team durch eine internationale Fluggesellschaft als Sponsor gute Voraussetzungen hatte, um durchzustarten. Und der FCM ist wohl noch nicht am Ende. "Wir wollen schnellstmöglich in die Landesliga", deklariert Weber.

Dass es auch ohne Großsponsor und in ländlichem Umfeld schnell nach oben gehen kann, zeigen die jetzt in die Landesliga aufgestiegenen Sportfreunde Broekhuysen. Vor wenigen Jahren noch in der Kreisliga B angesiedelt, wurde zunächst durch einen Doppel-Aufstieg 2009 und 2010 der Weg in die Bezirksliga bewältigt. Nach einem zweiten Platz in der Saison 2012/2013 wurde jetzt der größte Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt gemacht. Auf der Frage nach dem Erfolgsrezept bezeichnen viele der Beteiligten das familiäre Umfeld des Klubs aus einem Stadtteil Straelens als immens wichtig. Zudem waren die beiden Aufstiegs-Trainer nicht unbeteiligt. 2009 und 2010 war Sandro Scuderi, der jetzt den SV Straelen coacht, der Chef, im Moment ist Marc Kersjes für die Sportfreunde verantwortlich - interessanterweise beide in der Rolle des Spielertrainers.

Sogar im Alter von 48 Jahren noch als spielender Trainer unterwegs war Karl-Heinz Himmelmann, Trainer der Teutonia St. Tönis. Unter seiner Führung hat der Club binnen drei Jahren drei Aufstiege vollbracht und tritt diese Saison in der Landesliga an - übrigens auch gegen die Sportfreunde Broekhuysen. Maßgeblichen Anteil daran hatte Himmelmann, der aufgrund seiner Vergangenheit hervorragend vernetzt ist. Zuvor war er als Spieler bei mehreren Vereinen im Kreis Kempen-Krefeld tätig gewesen und hatte auch als Trainer bereits mehrere Aufstiegserfolge verbuchen können. Zu seiner aktuellen Trainerstation folgten ihm daher einige Kicker. Bemerkenswert ist, dass kommende Saison noch immer vier der Spieler fest zum Kader gehören, die schon in der Kreisliga B zum Stamm zählten. Ein weiterer Grund für den Erfolg ist laut Vorstandschef Markus Hagedorn auch, "dass wir finanziell auf festen Füßen stehen". Außerdem konnte bei einigen Zugängen mit einer Lehrstelle oder Festanstellungen geworben und St. Tönis so interessant gemacht werden.

"Nur" zwei Aufstiege in Folge kann der Uedemer SV verbuchen. 2011 war das Team noch ohne Chance aus der Kreisliga A abgestiegen, nur um im Jahr darauf mit dem neuen Trainer Christian Klunder direkt wieder aufzusteigen und jetzt gar in die Bezirksliga durchzumarschieren. Der Grund liegt für Klunder auf der Hand: "Wir spielen keinen Hurra-Fußball, sondern wollen vorrangig hinten wenig zulassen." Resultat dessen war, dass Uedem vergangene Saison die beste Defensive stellt und zurecht aufstieg. Andere Konkurrenten schossen zwar deutlich mehr Tore, hatten im Titelkampf aufgrund der schwächeren Defensive aber nichts zu suchen.

Im Folgenden hat FuPa eine Tabelle der besten Serien-Aufsteiger zusammengestellt:

Platzierung Team Zahl der Aufstiege Zeitspanne in Saisons Aufstiege pro Saison Erreichte Liga Punktzahl 1 FC Maroc Düsseldorf 4 5 0,8 Bezirksliga 10 1 Teut. St. Tönis 3 3 1 Landesliga 10 3 VfL Repelen 2 2 1 Landesliga 9 4 SF Broekhuysen 3 6 0,5 Landesliga 8 4 Uedemer SV 2 2 1 Bezirksliga 8 4 VSF Amern 2 3 0,66 Landesliga 8 4 Rheinland Hamborn 2 2 1 Bezirksliga 8 4 SV Schwafheim 3 5 0,6 Bezirksliga 8 9 Fichte Lintfort III 2 2 1 Kreisliga A 7 10 Polizei SV Mönchengladbach 2 4 0,5 Bezirksliga 6 10 SG Rommerskirchen / Gilbach 2 4 0,5 Bezirksliga 6 12 SC Germania Reusrath II 2 5 0,4 Kreisliga A 5

Berechnung:

1 Aufstieg = 1 Punkt
2 Aufstiege = 2 Punkte
3 Aufstiege = 3 Punkte
4 Aufstiege = 4 Punkte

0 - 0,25 Aufstiege pro Saison = 1 Punkt
0,26 - 0,5 Aufstiege pro Saison = 2 Punkte
0,51 - 0,75 Aufstiege pro Saison = 3 Punkte
0,76 - 1 Aufstieg pro Saison = 4 Punkte

Kreisliga A erreicht = 1 Punkte
Bezirksliga erreicht = 2 Punkte
Landesliga erreicht = 3 Punkte
Oberliga erreicht = 4 Punkte

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Aufrufe: 012.8.2014, 14:00 Uhr
Niklas HegmansAutor