2024-04-25T14:35:39.956Z

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Thomas Holz (l.) muss im Sommer seinen Posten beim SV Langendreer 04 räumen. F: Nückel
Thomas Holz (l.) muss im Sommer seinen Posten beim SV Langendreer 04 räumen. F: Nückel

Die Abschiedstournee von Thomas Holz beginnt im Pokal

Trainer des SV Langendreer 04 muss im Sommer gehen +++ Überrascht von der Entscheidung +++ Übungsleiter will sich bestmöglich verabschieden

Vor rund anderthalb Wochen erhielt Thomas Holz eine für ihn überraschende Mitteilung: Der SV Langendreer 04 wird die Zusammenarbeit mit dem Trainer nicht fortsetzen. Im Sommer ist Schluss. Die Abschiedstournee startet im Pokalviertelfinale mit einem Kracher; gehen möchte er als Gentleman.

"Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das ziemlich überrascht hat", erklärt Holz, der bis zum letzten Spieltag alles geben möchte. "Als ich das Traineramt übernommen habe, hatte Langendreer gerade so den Klassenerhalt geschafft. Wir haben in der letzten Saison einen einstelligen Tabellenplatz erreicht und werden diese Saison wahrscheinlich nochmals besser abschneiden."

Nach Position neun 2015/16 rangieren die 04er aktuell auf Rang sechs und können, mit zwei Nachholspielen in der Hinterhand, zu Ruhrtal Witten (Vierter) aufschließen. "Im Pokal treffen wir morgen auf Concordia Wiemelhausen. Die meisten Leute im Verein wissen gar nicht, wann wir das letzte Mal soweit gekommen sind", zeigt der erfahrene Fußballer wenig Verständnis für die anstehende Trennung.

Die Trainingsbeteiligung sei ein Hauptgrund gewesen. "In der Vorbereitung war die Beteiligung außerordentlich schlecht. Bei unserer Kadergröße kann man das auf jeden Fall sagen", gibt der Coach zu. Auch wenn sich weit über 20 Mann im offiziellen Kader befinden, ist dieser mit Vorsicht zu genießen. Einige Spieler können beruflich oder durch andere Verpflichtungen nicht am regelmäßigen Betrieb teilnehmen. Das Kunstrasenkonzept war ebenfalls nicht förderlich.

Holz respektiert jedoch die Entscheidung und will sich als Gentleman verabschieden. Ein besonderer Dank geht dabei an den Sportlichen Leiter Holger Kastner ("Er hat mir jeden Wunsch erfüllt"), an Obmann Heiner Kleist und - ausgerechnet - an den Rivalen BV Langendreer 07. "Bei all den Lokalkämpfen, möchte ich mich ganz offiziell bei 07 bedanken. Wir treffen demnächst in der Liga aufeinander und für den BV geht es um den Klassenerhalt. Trotzdem haben sie uns schon vor dem Kunstrasenkonzept freiwillig einmal pro Woche auf ihrem Kunstrasen trainieren lassen. Das war großartig und hat uns sehr geholfen."

Wie es für ihn persönlich weitergeht, weiß er noch nicht. Es gab vor Wochen mal eine lose Anfrage, aber diese war aufgrund von Langendreer 04 uninteressant. Das sieht nun anders aus. "Für mich genießt es oberste Priorität, dass wir unsere zweite Mannschaft in der Kreisliga B halten. Danach schaue ich auf mich", holt Holz aus. "Ich werde bestimmt nicht in Rente gehen, weil ich dafür noch viel zu hungrig nach Erfolg bin." Der Übungsleiter ist gesprächsbereit und verspricht vor allem "Herzblut, denn ich stecke immer meine ganze Energie in einen Klub“.

Bis es jedoch soweit ist, stehen noch einige interessante Aufgaben auf dem Plan. Die Abschiedstournee beginnt morgen Abend im Kreispokal gegen Concordia Wiemelhausen (19 Uhr). Gespielt wird aufgrund der Flutlicht-Problematik in Langendreerholz - ebenfalls auf Asche. "Diesen Vorteil wollen wir behalten, denn die Concorden werden damit sicherlich ihre Probleme haben", hat sich Holz bereits einen Plan zurechtgelegt. "Auch wenn es eine abgedroschene Phrase ist, aber in einem Spiel ist alles möglich. Wir werden Wiemelhausen einen heißen Tanz liefern und alles abverlangen."

Der Westfalenligist wurde in der zweiten Pokalrunde bereits von Blau-Weiß Weitmar 09 in die Verlängerung genötigt (3:1). Potenzial für eine Überraschung ist im Duell "David gegen Goliath" also durchaus vorhanden, ein Weiterkommen dagegen nicht einkalkulierbar - das weiß auch Thomas Holz: "Natürlich gab es auch Rückschläge, aber wir haben viel erreicht und sind noch nicht fertig." Vollgas bis zum Ende eben.

Aufrufe: 013.3.2017, 19:09 Uhr
André NückelAutor