"Dickl" denkt an Abschied

Francisco Ugarte kommt von der TSG Balingen zum Zollern-Rivalen FC 07 Albstadt und damit von der Ober- in die Verbandsliga. Der Hechinger mit chilenischen Wurzeln war erst vor der laufenden Saison aus Costa Rica nach Balingen gekommen. Sportkoordinator Joachim Linder jedenfalls freut sich über den Neuzugang: „Er ist ein flexibler Spieler, der auf verschiedenen Positionen einsetzbar ist mit ihm haben wir eine weitere Option.“ Zusätzlich ist der Fusionsklub auch an einem weiteren Torwart dran, da Mario Aller mit einem Adduktorenabriss wohl noch mehrere Monate ausfallen wird. „Auf dieser Position hatten wir in dieser Saison schon ziemlich viel Bewegung“, räumt Linder unumwunden ein (fünf verschiedene Keeper hüteten das FC 07-Tor in 16 Partien, d. Red.).

Verlassen werden die Blau-Weißen Akin Aktepe (soll bei einem noch nicht benannten Klub als Spielertrainer im Gespräch sein), Jochen Frey (VfL Pfullingen) sowie die Brüder Dominik und Marcel Kosic, die beide zum klassentieferen FC Winterlingen zurückkehren. Frey sowie die beiden Kosic-Brüder waren erst im Sommer zu den Blau-Weißen gewechselt.

Auf dem zehnten Platz überwintert der FC 07 in der höchsten Spielklasse in Württemberg. Nach einer Talfahrt hat sich das Team um Torjäger Kevin Dicklhuber nach dem Trainerwechsel zu Alexander Eberhart (ersetzte den erfolglosen Öskan Acar) wieder gefangen und möchte nun mindestens den Klassenerhalt schaffen. „Nach dem schlechten Start, bei dem einfach nichts zusammen gepasst hat, können wir mit den letzten Wochen und dem Abschneiden in der Vorrunde ganz gut leben“, sagt Dicklhuber. „Gerade auch, wenn man bedenkt, dass wir am Anfang lange Zeit Letzte waren.“

Für den früheren Drittliga-Fußballer hat Eberhart einen Bärenanteil an der wiedergefundenen Stärke. „Alex ist eine Persönlichkeit, wie wir sie brauchen und dann auch auf dem Platz ausstrahlen müssen. Er ist einer, der uns zeigt, wo es lang geht“, so „Dickl“. Seit Eberhart bei den Blau-Weißen ist, sei der Zusammenhalt im Team ein ganz anderer, findet Dicklhuber ein viel stärkerer. „Wir halten zusammen und jeder läuft und kämpft für den anderen. Das hat der Trainer von uns von der ersten Sekunde an verlangt. Und wir haben es geschafft, das auch umzusetzen.“ Seither greife ein Rad in das andere. „Er hat uns wieder Mut gemacht, den Spielern Selbstvertrauen gegeben und viel mit uns gesprochen. So sind wir wieder ins Rollen gekommen und haben uns den Frust von der Seele geschossen.“

Dicklhuber sieht den FCA auf „einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt“. Er sagt: „Das ist unser Ziel für die Rückrunde: so schnell wie möglich die Punkte einfahren, die wir für den Ligaverbleib brauchen.“ Dafür werde in der Wintervorbereitung, die am 27. Januar 2016 startet, jeder hart arbeiten, so der Offensivspieler, der in seinen zurückliegenden 41 Verbandsliga-Spielen 30 Tore machte. „Wir werden in der Winter-Vorbereitung hart an uns arbeiten“, sagt Dicklhuber. „Wenn wir alle topfit und verletzungsfrei bleiben und jeder mitzieht, ist mit uns durchaus noch zu rechnen. Womöglich geht es nicht mehr ganz nach oben in der Tabelle, aber wir wollen die anderen ärgern und noch ein paar Plätze gutmachen.“

Dicklhubers Vertrag bei den Blau-Weißen läuft am Saisonende aus. Der frühere Pfullendorfer und Spieler der Stuttgarter Kickers macht keinen Hehl daraus, dass er mit einem Wechsel am Saisonende liebäugelt. „Ich habe den Verein informiert, dass ich mir meine Gedanken mache“, sagt der 26-jährige Onstmettinger. „Aber noch bin ich Spieler des FC 07 Albstadt und ich gebe bis zum Saisonende alles für meinen Heimatverein.“