Die DJK Vilzing bleibt auf Erfolgskurs. Am Freitagabend behielten die Jungs um Kapitän Sebastian Niebauer im Ostbayernderby bei der SpVgg Hankofen-Hailing mit 2:0 die Oberhand und feierten damit ihren dritten Sieg hintereinander. Freuen konnten sich die Gelb-Schwarzen aber nicht wirklich über den Auswärtsdreier, denn über weite Strecken lieferte das Team eine desolate Vorstellung ab.
Die Vorzeichen für das Match bei den noch sieglosen Niederbayern waren alles andere als gut. Markus Dietl musste krankheitsbedingt passen, Michael Hamberger und Stefan Novikow liefen angeschlagen auf. Der seit knapp vier Wochen verletzte Ex-Jahnkicker Benedikt Schmid rückte für Dietl in die Startelf und nahm die Position im Sturmzentrum ein.
Nur eine Zeigerumdrehung der nächste Hochkaräter für die SpVgg - Biermeier kam aus fünf Metern unbedrängt zum Abschluss, setzte die Kugel aber knapp neben das Tor. Die Vilzinger leisteten sich im Spielaufbau viele Fehler, kamen nicht in die Zweikämpfe und liefen dem aggressiven Gegner fast nur hinterher. In der 22. Minute hätte die Karmann-Truppe den Spielverlauf aber fast auf den Kopf gestellt. Christoph Schwander spielte Sebastian Niebauer frei, dessen präzise Flanke köpfte Daniel Völkl aus fünf Metern wuchtig Richtung Hankofener Gehäuse, doch Torhüter Max Putz konnte den Ball mit einer Glanzparade über die Latte lenken. Sieben Minuten vor dem Seitenwechsel tauchte Granit Bilalli frei vor Riederer auf, der jedoch wiederum Sieger blieb. Den Abpraller köpfte Tobias Richter weit drüber. Die letzte gute Möglichkeit hatte Biermeier. Seinen Schuss aus 18 Metern entschärfte Riederer ohne Probleme.
Wenig später ereignete sich eine unglaubliche Szene. Einen verdeckten Distanzschuss von Beck ließ Riederer abklatschen, Fabian Burmberger brachte das Kunststück fertig, den Ball aus drei Metern völlig unbedrängt über das Gehäuse zu schießen. In der Schlussphase probierte Hankofen alles. Innenverteidiger Matthias Lazar wurde ins Sturmzentrum beordert. Für Vilzing ergaben sich dadurch Räume. Schwander scheiterte mit einem Schrägschuss an Putz, ehe der für Vogl ins Spiel gekommene Simon Ertl in der Nachspielzeit (94.) das 0:2 machte. Der Youngster wurde von Graf bedient, behielt alleine vor Putz die Nerven und traf aus acht Metern mühelos. Am Samstag (Anstoß 15 Uhr) kommt Aufsteiger SV Kirchanschöring ins Manfred-Zollner-Stadion. Die Gelb-Schwarzen werden trotz der tollen Tabellenkonstellation, sie stehen punktgleich mit TSV Landsberg an der Spitze - um eine deutliche Leistungssteigerung nicht herumkommen, sonst könnte es gegen die Oberbayern ein böses Erwachen geben.
Uli Karmann (Trainer DJK Vilzing): ,,Wir hatten dieses Mal einen ganzen Anhänger an Geschenken dabei. Meine Mannschaft hat über weite Strecken so gespielt, dass Hankofen gewinnen kann und da unten rauskommt. Doch Hankofen hat die Geschenke nicht angenommen. Ich kann mich jedenfalls über diesen Sieg nicht so richtig freuen. Das habe ich der Mannschaft auch nach dem Spiel gesagt. Die nächste Woche wird im Training für das Team richtig ungemütlich. Uns haben wichtige Spieler gefehlt und mir haben die Alternativen gefehlt. Es war von Beginn an eine große Verunsicherung zu spüren, die wir nicht losgeworden sind. Das war unser schlechtestes Saisonspiel, irgendwie auch eigenartig. In der Tabelle stehen wir nun sicher besser da, als wir dachten."
Vitus Nagorny (Trainer SpVgg Hankofen-Hailing): ,,Vom Einsatz und vom Engagement her hat das gepasst. Da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Leider haben wir uns wieder einmal nicht belohnt. Wir brauchen mehr Stabilität und im Abschluss einen Tick mehr Präzision. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, hatten gute Chancen. Aber uns hat das Tor gefehlt. Leider haben wir vor dem Elfmeter die Situation nicht vorher geklärt, was möglich gewesen wäre. Und dann war da noch die Großchance von Burmberger, die hätte er machen müssen. Mich ärgert aber auch, dass der Schiedsrichter am Anfang nicht die Rote Karte gegen Vilzing wegen der Notbremse gezogen hat, das wäre nach der Regel notwendig gewesen."