Dicke Kumpels werden direkte Konkurrenten

Ob bei Auswärtsfahrten oder im Trainingslager: Christoph Anton und Christopher Spang waren bei Eintracht Trier stets Zimmerkollegen. Das Duo - ein Herz und eine Seele.

Im vergangenen Sommer wurde es gesprengt. Spang kehrte der Eintracht den Rücken - nicht unbedingt freiwillig. Beim Aufsteiger SC Teutonia Watzenborn-Steinberg in Mittelhessen fand er eine neue Heimat. Spang wurde damit auch flügge. Raus aus dem Elternhaus, rein in die eigene Wohnung. Beim SC wurde der 23-Jährige auf Anhieb Stammspieler - zunächst im defensiven Mittelfeld. Nach dem Trainerwechsel von Daniel Steuernagel zum Ex-Profi Francisco Copado wird Spang nun als Rechtsverteidiger eingesetzt. Öfter mal was Neues - obwohl Spang sagt: "Ich habe diese Position kurzzeitig auch schon mal bei Roland Seitz in Trier gespielt."

Somit dürfte es heute beim Spiel zwischen Watzenborn und Trier zum direkten Duell der Kumpels kommen. Spang rechts hinten gegen Anton links vorne. "Ich habe mir schon ausgemalt, wie das wird. Ich freue mich auf die Partie. Gegen meinen Ex-Verein - das ist kein normales Spiel. Ich habe mir nach der Veröffentlichung des Spielplans direkt das Datum rausgesucht", sagt Spang, der unterdessen seine Ausbildung als Sport- und Fitnesskaufmann abgeschlossen hat. Auch Anton ist gespannt: "Ich hatte gar nicht auf der Rechnung, dass Spangi Rechtsverteidiger spielt. Er ist ein Klasse-Zweikämpfer, das wird ein Super-Duell."

Den SC Teutonia Watzenborn-Steinberg, der in der Partie gegen Trier auf Ex-Eintrachtler Oliver Laux (Leistenverletzung) verzichten muss, hat es binnen zwei Jahren aus der Verbandsliga in die Regionalliga nach oben gespült.

Copado, als Spieler für Hamburg, Haching, Frankfurt und Hoffenheim in der Bundesliga aktiv, hat den Trainerjob beim SC vor einem Monat übernommen. Er will dem Verein professionellere Strukturen verpassen. Das Ziel in dieser Saison lautet laut Spang "gesichertes Mittelfeld."

Der neue Eintracht-Trainer Oscar Corrochano zollt Teutonia Respekt für den Aufschwung in den vergangenen Jahren: "Die dort geleistete Arbeit ist anzuerkennen."

Der SVE hat sich bereits gestern auf den Weg nach Mittelhessen gemacht - ein Indiz, wie wichtig die aktuelle Saisonphase für den Verein ist. Corochano: "Wir müssen alles investieren, um dort unten rauszukommen. Da ist jedes Spiel eminent wichtig."

Der 40-Jährige will die kommende Trainingswoche nutzen, um der Mannschaft weitere Details seiner Spielphilosophie zu vermitteln. Bislang verrät er nur so viel: "Ich habe eine sehr laufintensive Vorstellung." Mit den Grundlagen, auf denen er aufbauen kann, ist Corrochano zufrieden: "Beim 3:0-Sieg gegen Pirmasens haben wir wenig zugelassen. Die Vorgaben wurden über 90 Minuten hinweg umgesetzt. In der Form hatte ich das nicht erwartet."

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