2024-05-17T14:19:24.476Z

Vereinsnachrichten
Der DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg präsentierte eine Nachbildung der WM-Trophäe. Hubert Looschen
Der DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg präsentierte eine Nachbildung der WM-Trophäe. Hubert Looschen

DFB-Vize findet deutliche Worte

"Ich lebe gern in dieser Gemeinde", sagte DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg zu Beginn seines Vortrages. Gehlenborg folgte einer Einladung der Initiative ...
"Mann ü 60". Mehr als 50 Männer zeigten ihr Interesse an den Ausführungen des Fußballfunktionärs. In Garrel gebe es hervorragende sportliche Anlagen, mit denen so mancher Bundesliga-Club nicht mithalten könne. Viele Ehrenamtliche engagierten sich für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, führte Gehlenborg aus.

Eugen Gehlenborg, geboren und aufgewachsen in Petersdorf, spielte aktiv in Petersdorf, Garrel und Essen. Mit dem BV Essen brachte er es bis in die Verbandsliga. Seine Laufbahn als Funktionär begann er beim BV Garrel. Es folgten die Lehrarbeit für den Kreisverband, die Wahl in den Landesverband Niedersachsen und der Vorsitz des Norddeutschen Fußballverbandes (NFV) mit über einer Million Mitgliedern. Im Herbst endet die Wahlperiode als Vorsitzender des NFV. Der Vorsitz sei Voraussetzung für eine weitere Periode im DFB-Präsidium. Wenn er wieder vorgeschlagen werde, nehme er die Wahl für drei weitere Jahre gerne an.

Pro Woche investiert der Garreler vier Tage für sein Amt. Für den DFB trägt er die Verantwortung für den Bereich Sozial- und Gesellschaftspolitik. Für die Sepp-Herberger-Stiftung und die Egidius-Braun-Stiftung wurde ihm der Vorsitz übertragen. Mit prominenten Fußballern wie Uwe Seeler und Otto Rehhagel unterstütze er soziale Aktionen. Dazu gehöre auch der Besuch in Gefängnissen im Rahmen der Aktion "Anstoß für ein neues Leben".

Eugen Gehlenborg ging auch auf aktuelle Themen ein. Bis Ende Februar wolle man Klarheit haben über den Verbleib der 6,7 Millionen Euro, die in der Zeit vor der WM 2006 bezahlt wurden. Deutliche Kritik fand er für die Fifa, die viel Geld für Entwicklungsländer gebe, das Geld komme aber nicht an. Schuld sei die Struktur der Fußballerorganisation. Es sei sehr schwer, das zu ändern. Gehlenborg kritisierte auch, dass es für WM-Stadien keine Nachnutzung gebe. Statt an der WM in Entwicklungsländern Geld zu verdienen, solle man das Geld in dem Land lassen. Auf die Frage, ab man Polizeieinsätze bei Fußballspielen bezahlen müsse, wies er darauf hin, dass der Staat durch den Fußball 1,2 Milliarden Euro Steuern einnehme. Außerdem stelle sich die Frage, wie unterklassige Vereine den Einsatz bezahlen sollten.

Beeindruckt zeigte sich der Vizepräsident vom WM-Endspiel in Brasilien und der Rückkehr mit dem "Siegerflieger". Den Zuhörern in Garrel zeigte er eine Nachbildung des WM-Pokals.

Aufrufe: 018.1.2016, 14:00 Uhr
Hubert LooschenAutor