2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
seit 15. April Präsident des Deutschen Fußball Bundes: Reinhard Grindel Foto: dpa
seit 15. April Präsident des Deutschen Fußball Bundes: Reinhard Grindel Foto: dpa

DFB-Präsident leidet mit den Stuttgarter Kickers

Reinhard Grindel hat guten Draht zu den Blauen

Warum Reinhard Grindel, der neue Präsident des Deutschen Fußball Bundes (DFB), auch ein Herz für Drittliga-Absteiger Stuttgarter Kickers hat und auf einen schnellen Wiederaufstieg hofft.

Als Vorsitzender des größten Sportfachverbands der Welt gehört Diplomatie zur obersten Präsidentenpflicht. So verwundert es nicht, dass der erst vor wenigen Wochen ins Amt gewählte DFB-Präsident Reinhard Grindel sich mit knackigen Aussagen bisher eher zurückgehalten hat. Der Mann versteht das Geschäft. Vor seiner Tätigkeit als Deutschlands oberster Fußballfunktionär lernte er als Bundestagsabgeordneter die Grundregeln des politischen Betriebs: Viel reden, wenig sagen.

Umso vergnüglicher kam daher sein Schmankerl an, das er am Dienstagabend beim Dekra-Dialog in Stuttgart zum Besten gab. Dort outete sich der gebürtige Hamburger als Fan der Stuttgarter Kickers. Ausgerechnet!

Edelfan aus Rotenburg an der Wümme

Gut, das mit dem Fansein mag etwas hochgegriffen sein. Die ganze Geschichte geht so: Paul Dittmer ist der Patenonkel von Grindels Sohn (,,Einer meiner besten Freunde") und glühender Anhänger der Blauen, obwohl Rotenburg an der Wümme, wo die Familie lebt, nun nicht gerade als Kickers-Hochburg bekannt ist. Vor ihrem vorletzten Saisonspiel bei Werder Bremen II gastierten die Kickers auf Einladung ihres Gönners in der niedersächsischen Provinz - wo dann auch der DFB-Präsident mit einigen Spielern und dem (inzwischen entlassenen) Trainer Tomislav Stipic Bekanntschaft machte.

Das Ende ist bekannt: Die Kickers verloren und stiegen eine Woche später ab. Was nicht nur Edelfan Dittmer mitnahm, sondern auch seinen Freund Grindel, wie er dem erheiterten Stuttgarter Publikum erzählte. Zum Beweis seiner neuen Verbundenheit ratterte Grindel die Dramaturgie des letzten Spieltags mit dem dritten Tor in Wehen und dem eigenen Unvermögen gegen Chemnitz noch einmal herunter. Jetzt spielen die Kickers in der Regionalliga, und als alter Verbandsmensch weiß Grindel: ,,Da ist es schwer, wieder hochzukommen." Doch bei aller sportlicher Neutralität: ,,Ich wünsche es den Kickers!"

Aufrufe: 025.5.2016, 15:00 Uhr
Stuttgarter Nachrichten / Gregor PreißAutor