2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines

Deutliches Lebenszeichen aus Amern

Auf die Resignation folgt ein Aufwärtstrend

Nachdem Trainer Rainer Bruse den Klassenverbleib in der Landesliga verbal schon abgehakt hatte, ist bei den VSF Amern ein Aufwärtstrend zu erkennen. Aber nach dem 3:1-Derbysieg gegen Nettetal geht's zum Primus nach Kleve.
Es ist gerade mal drei Wochen her, da hatte Rainer Bruse in seiner Funktion als Trainer der VSF Amern nach einer bitteren 1:2-Heimniederlage gegen Kellerkind Broekhuysen seiner Mannschaft die Reife für die Landesliga abgesprochen und damit den Klassenverbleib zu einem großen Teil schon abgehakt. Damit wollte er seinen völlig verunsicherten Schützlingen den Druck nehmen, damit sie sich wieder auf das konzentrieren können, was sie davor über viele Jahre so erfolgreich getan hatten: mit Leidenschaft und großem Engagement Fußball spielen. Ausgerechnet im Grenzland-Derby gegen Union Nettetal am vorigen Sonntag traten diese schon verloren geglaubten Attribute wieder zutage, durch den 3:1-Sieg beträgt auch der Rückstand auf den ersten direkten Nicht-Abstiegsplatz nur noch einen Zähler.

Doch davon wollen die VSF-Spieler gar nichts wissen. Nach den klaren Worten von Rainer Bruse nach der Niederlage gegen Broekhuysen hat es viele Gespräche innerhalb der Mannschaft und mit dem Trainerteam gegeben. Dabei ist herausgekommen, dass jetzt nicht mehr der bange Blick auf die Tabelle und der Kampf um den Klassenerhalt die Gedanken beherrschen sollen, sondern die Freude am Fußball. "Der Verein und der Trainer haben uns den Druck genommen, indem sie uns klar gemacht haben, dass ein Abstieg keine Katastrophe wäre", erklärt René Jansen, der die Amerner in Abwesenheit des gesperrten Dominik Heythausen in den vergangenen Wochen als Kapitän aufs Feld geführt hat, "wir versuchen jetzt, von Partie zu Partie mit Spaß Fußball zu spielen und unsere beste Leistung abzurufen. Wenn es dann am Ende nicht reicht, um in der Landesliga zu bleiben, dann ist das eben so." Deswegen ist es jetzt in Amern auch nahezu verpönt, einen Blick auf die Tabelle zu werfen. Das könnte nur wieder den Blick fürs Wesentliche versperren, denn spätestens seit dem Faßbender-Film aus den 1970er Jahren ist bekannt: "Angst essen Seele auf". Doch freilich waren es nicht nur Gespräche, die in Amern für einen Perspektivwechsel gesorgt haben. Nach Bruses verbalem Weckruf hat die Mannschaft nichts unversucht gelassen, um wieder enger zusammenzurücken. Denn die mannschaftliche Geschlossenheit war auch in der Vergangenheit oft das Plus gegenüber spielerisch stärkeren Gegnern.

"Das Team lebt wieder", betont Vize-Kapitän René Jansen, der gleichwohl eingesteht, dass der Auslöser für das Umdenken nicht gerade angenehm war. "Natürlich war es hart, vom Trainer zu hören, dass er uns die Landesligareife abgesprochen hat. Aber auf die Situation bezogen hat er ja Recht." Das sah gegen Nettetal allerdings schon wieder anders aus. Da wuchs die Mannschaft über sich hinaus, gleich vier Amerner schafften beim Internet-Fußballportal Fupa den Sprung in die Mannschaft des Tages. Neben Baris Akkaya, Max Gotzen, Max Kapell eben auch der enorm fleißige René Jansen, der fast an jeder guten Offensivaktion beteiligt war. Allerdings wird der Aufwärtstrend der Amerner, der sich schon beim unglücklichen 0:1 in Repelen angedeutet hatte, bereits am Sonntag auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Es geht zum Primus Kleve. Doch auch davor ist Jansen nicht bange: "Da können wir doch befreit aufspielen, keiner erwartet von uns Punkte. Das Wichtigste ist, dass unsere Anhänger merken, dass wir alles versucht haben."

Aufrufe: 015.4.2015, 11:30 Uhr
RP / David BeinekeAutor