2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Tobias Lotter (re., hier im Zweikampf mit Martin Peter), schießt sich mit seinem SV Donaustauf zumindest über Nacht an die Tabellenspitze. Foto: Würthele
Tobias Lotter (re., hier im Zweikampf mit Martin Peter), schießt sich mit seinem SV Donaustauf zumindest über Nacht an die Tabellenspitze. Foto: Würthele

Derbysieger: Donaustauf erklimmt Spitze

Begünstigt durch zwei äußerst fragwürdige Schiri-Entscheidungen setzt sich Augenthalers Elf mit 2:3 bei der Fortuna durch. Raphael Seiler entscheidet das Spiel zehn Minuten vor Schluss.

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Es lief die 80. Minute im Spiel des SV Fortuna Regensburg gegen den SV Donaustauf. Nikola Vasilic setzte Raphael Seiler mit einem schönen Pass in die Gasse in Szene, Seiler schüttelte Canac ab und vollendete aus sieben Metern trocken ins linke untere Eck. Das 2:3 für die Gäste aus Donaustauf und der Schlusspunkt eines spektakulären Derbys in der Fußball-Landesliga Mitte.

Zumindest über Nacht hat sich Donaustauf mit nun sieben Zählern auf der Habenseite an die Ligaspitze gesetzt. Dennoch: man backe weiter kleine Brötchen, wie Chefcoach Klaus Augenthaler anschließend klarmachte. „Wir denken, gerade bei unserem dünnen Kader, nur von Spiel zu Spiel.“ Nach verschlafener Anfangsphase hätte sein Team erst nach dem 1:1-Ausgleich zu seinem Spiel gefunden, so der prominente Gästetrainer. „In der zweiten Halbzeit hatte der Gegner nur eine gute Aktion, und das war die zum 2:2.“

Dass sich die noch sieglose Fortuna für dieses Spiel einiges vorgenommen hatte, wurde von der ersten Sekunde an deutlich. Rund 600 Derby-Fans sahen einen forschen Beginn der Heimelf und die frühe Führung nach zehn gespielten Minuten: Arlind Morina zog vom rechten Flügel nach innen, ließ dabei zwei Gegenspieler stehen und vollendete von der 16er-Grenze trocken ins linke Toreck. Donaustauf fand anfangs nicht zu seinem Spiel, quasi alle Angriffe verliefen im Sande. Nach 20 Minuten musste auch noch Tobias Wiesner verletzungsbedingt raus. So langsam fand Donaustauf besser rein in diese Partie – und war prompt erfolgreich: Diermeiers butterweiche Hereingabe fand Nikola Vasilic, welcher den Ball per Kopf über die Linie wuchtete (30.). Die beste Chance der folgenden, ausgeglichenen, Viertelstunde hatte Donaustaufs Vilsmaier, der mit seinem Kopfball am glänzend reagierenden Sommer im Fortuna-Tor scheiterte (34.).

Nach der Pause wurde das Spiel ruppiger, aber nicht besser. Die Fortuna ließ sich öfter vor des Gegners Tor blicken, blieb aber - genau wie der Gast - in ihren Offensivaktionen zu inkosequent. Und so musste ein kurioses Eigentor für den nächsten Treffer herhalten. Bei einem Klärungsversuch traf Martin Peter den Ball so unglücklich, dass er ihn ins eigene Tor beförderte (72.). Donaustauf führte, die Fortuna aber antwortete prompt: im Gewühl behielt Daniel Oppelt nach einer Flanke von rechts die Übersicht und hievte das Leder über die Linie (75.). Wer nun glaubte, das sei es gewesen, hatte sich geirrt, denn fünf Minuten später avancierte Raphael Seiler mit seinem 2:3-Siegtor zum Donaustaufer Derbyhelden.

„Für uns lief das Spiel sehr, sehr unglücklich“, sagte ein enttäuschter Fortuna-Trainer Helmut Zeiml, welcher sich mit zwei – vielleicht spielentscheidenden – Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns nicht einverstanden zeigte. Das Tor zum 1:1 hätte wegen einer vorausgegangenen Abseitsstellung nicht zählen dürfen und in der 56. Minute hätte es anstatt eines Strafstoßes nur einen Freistoß von der Strafraumgrenze gegeben. „Aber es hilft nichts. Zurzeit sind wir halt mit Sicherheit nicht vom Glück verfolgt.“
Aufrufe: 022.7.2016, 22:14 Uhr
Florian WürtheleAutor