Derby-Torfestival endet ohne Feierlaune

Nach 75 Minuten lag der Fußball-Bezirksligist SV Thüle beim BV Cloppenburg U-23 3:0 (1:0) vorne. Dann wurde es dunkel: Das Flutlicht fiel aus, und die Partie musste abgebrochen werden.

Beide Seiten signalisierten, die Partie mit dem Spielstand werten zu lassen. Der Tabellenletzte aus Cloppenburg war vom Verletzungspech verfolgt. Okan Duman musste nach einer harten Attacke mit gerissenen Innen- und Außenbändern im Knöchel das Feld verlassen (13.), Fatih Gündogdu schied sieben Minuten später aus. Und als Mohamed Altamim mit einer Prellung raus musste, war beim Gastgeber das Wechselkontingent erschöpft (32.).

Thüle bestimmte die Partie, tat sich aber gegen die Fünfer-Abwehrkette schwer. Da musste schon ein Distanzschuss von Felix Speckmann, der unhaltbar abgefälscht wurde, zur Pausenführung herhalten (25.). Nach dem Seitenwechsel zeigte sich, dass der Neuling in der Offensive mehr Möglichkeiten hat und sich auf Routinier Horst Elberfeld verlassen kann, der auf 3:0 erhöhte (60., 73.). Kurz danach wurde es dunkel . . .

Tore: 0:1 Speckmann (25.), 0:2, 0:3 Elberfeld (60., 73.).

BV Essen - TuS Frisia Goldenstedt 2:1

Geduld und gute Nerven sind notwendig, will man die Bastion des Fußball-Bezirksligisten Frisia Goldenstedt knacken. Der BV Essen musste am Samstagabend, lange zittern, ehe Toni Rendic zum 1:1 (73.) und Steven Bentka in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 2:1 für großen Jubel sorgten.

Die erste Halbzeit bot das erwartete Bild. Goldenstedt, teilweise mit Fünfer-Abwehrkette, ließ die Hausherren, die wieder Michael Olbrys einsetzen konnten, ziemlich souverän abprallen. Die Zentrale mit Tobias und Michael Feldhaus stand gut und wurde vom lautstarken Torwart Christian Stevic unterstützt. Essen rannte zwar an, dies zu langsam und zu ideenlos. Die Angriffe, meist über die rechte Seite durch Michael Schaubert angekurbelt, verpufften. Selten kamen Flanken in den Strafraum. Lediglich in der 28. Minute erreichte Schaubert Torjäger Dio Ipsilos, dessen platzierten, aber zu schwachen Kopfball Stevic locker wegfischte. Goldenstedt sorgte nur einmal für Gefahr, als Tobias Brengelmann einen Freistoß von der halblinken Seite erst im dritten Versuch zu fassen bekam (31.).

"Wacht endlich auf", schimpfte Essens Trainer Wolfgang Steinbach (40.), was wohl auch das Motto in der Pause gewesen sein dürfte. Doch zwei Minuten nach Wiederbeginn schlief der BVE fest, Dominik Ahlers entwischte, zog von der linken Seite ab und traf zum 1:0 ins Eck.

Doch der Schock wirkte erholsam. Essen spielte nun viel aggressiver, ließ den Gast kaum noch über die Mittellinie kommen. Die Hektik nahm zu, die Zahl der Chancen für Essen auch. Aber Ipsilos (53.), der völlig frei den Ball in den Himmel jagte (53.), und Mazlum Orke, als Stevic glänzend reagierte (64.), vergaben die besten Möglichkeiten. Da half nur ein Distanzschuss, als Ipsilos glänzend auflegte, und Rendic unhaltbar vollendete (73.). Und als in der zurecht reichlich bemessenen Nachspielzeit Bentka von der halbrechten Position abzog und traf, war die Festung Goldenstedt gestürmt.

Tore: 0:1 Albers (47.), 1:1 Rendic (73.), 2:1 Bentka (90+4).

SV Altenoythe - TuS Emstekerfeld 1965 5:3

In einer eher schwachen ersten Halbzeit hatte Stefan Brünemeyer die Gastgeber spektakulär in Führung gebracht. Er trat einen Eckball, der Ball sprang noch einmal auf und landete im Netz (11.). Henrik Engelbart schloss in der 36. Minute eine schnelle Kombination zum 1:1 ab.

Nach der Pause gelang Christian Hillje schon wieder ein Doppelpack: Vom eingewechselten Thorsten Hagels bedient, jagte der SVA-Spielertrainer den Ball per Dropkick zum 2:1 ins Gäste-Gehäuse (51.). Vier Minuten später nahm Hillje einen langen Diagonalball Bernd Banemanns im Lauf mit und schob zum 3:1 ein. Aber der TuS gab sich nicht geschlagen: Christian Alfers verlängerte eine Flanke in der 60. Minute per Kopf zum 2:3 ins Hohefelder Tor. Aber eine Viertelstunde vor Schluss nahm Stefan Brünemeyer im TuS Strafraum eine Banemann-Flanke an, versetzte zwei Emstekerfelder und schob zum 4:2 ein. Aber auch damit war es noch nicht genug: Erneut Alfers verkürzte auf 3:4 (76.). Erst in der 90. Minute traf Banemann zum 5:3-Endstand.

Nach einem Zweikampf zwischen Stefan Langliz und Dirk Hömmen war Erstgenannter über die Bande gefallen und mit dem Kopf aufgeschlagen. "Sie sind unglücklich ineinander gelaufen. Stefan ist dann schnell ins Krankenhaus gebracht worden. Das war natürlich ein Schock", sagte Marcel Lübbers-Siemer, Betreuer des SV Altenoythe.

Tore: 1:0 S. Brünemeyer (11.), 1:1 Engelbart (36.), 2:1, 3:1 Hillje (51., 54.), 3:2 Alfers (60.), 4:2 S. Brünemeyer (75.), 4:3 Alfers (76.), 5:3 Banemann (90.).

BV Garrel - SV Grün-Weiß Mühlen 1:1

Beide Teams legten ein ordentliches Tempo hin. Die Anfangsviertelstunde ging dabei an die Gäste. Dabei hätte Nico Files sein Team in Führung schießen können, aber der Ball ging an den Pfosten (15.). Danach kämpften sich die Garreler wie die Löwen zurück ins Spiel. Chancen sprangen dabei auch heraus: Ein Flugkopfball von Pascal Looschen strich nur knapp vorbei (28.). In der 40. Minute fiel der Führungstreffer für Garrel, als Mühlens Jan Bünnemeyer nach einem langen Ball des Garrelers Dominik Diekmann ein Eigentor unterlief.

In der zweiten Halbzeit blieb es spannend, da beide Teams weiter Gas gaben. Garrel hatte durch Marcel Meyer (55.) und Patrick Looschen (68., Konter) Chancen ausgelassen. Bereits in der 49. Minute hatte Felix Klaphake für Mühlen vergeben. Neun Minuten vor dem Ende bekamen die Gäste einen umstritten Foulelfmeter zugesprochen. Diesen verwandelte Dennis Bart zum 1:1-Endstand. In der Nachspielzeit haderten die Garreler mit Referee Hendrik Kaarz, als er einen BVG-Freistoß nicht mehr ausführen ließ. "Er ließ den Freistoß nicht mehr ausführen, weil seiner Meinung nach kurz zuvor die Nachspielzeit abgelaufen war", so BVG-Betreuer Ludger Thoben.

Tore: 1:0 Bünnemeyer (40., Eigentor), 1:1 Dennis Bart (81., Foulelfmeter).

STV Barßel - SV Höltinghausen 4:1

Erst Rückschlag kassiert, dann zum Gegenschlag ausgeholt und schließlich den Gegner klar geschlagen: Die Bezirksliga-Fußballer des STV Barßel haben zwei Wochen nach der 3:5-Heimniederlage gegen den SV Holdorf zurück in die Erfolgsspur gefunden. Zwar gerieten sie am Sonntag auf eigenem Platz in der Partie gegen den SV Höltinghausen früh in Rückstand, am Ende feierte das Team des Trainers Jakob Bertram aber einen souveränen 4:1-Erfolg. "Das war eine gute Reaktion auf das Holdorf-Spiel. Wir hätten sogar noch höher gewinnen können", sagte der spielende Co-Trainer Sebastian Schlumberger, der die Wende im Spiel selbst eingeleitet hatte.

Die Barßeler hatten gut begonnen, mussten dann aber in der achten Minute das 0:1 hinnehmen. "Da sind wir über unsere eigenen Füße gestolpert", kritisierte Schlumberger. So konnte Julian Mattke alleine aufs Gastgeber-Gehäuse zustürmen und erfolgreich abschließen (8.).

Aber die Barßeler ließen sich davon nicht aus der Bahn werfen. Allerdings dauerte es bis zur 35. Minute, bis ihnen der Ausgleich gelang: Schlumberger schoss einen Freistoß direkt ins Netz. Eine Minute vor der Pause war die Partie dann gedreht: Dennis Behrens hatte geflankt und Sven Boldt zum 2:1 für die Gastgeber eingeköpft. "Das war ein Bilderbuch-Tor", freute sich Schlumberger.

Nach zwei vergebenen Barßeler Chancen war es dann Stürmer Stefan Renken, der erhöhte. Er hatte sich durchgesetzt und den Ball über SVH-Schlussmann Michael Laing hinweg gelupft (56.). Nun musste der SV Höltinghausen aufmachen, um noch eine Chance zu haben, zumindest einen Punkt zu erbeuten.

Aber die Gäste kamen zu keinem Tor mehr. Ganz im Gegenteil: Lucas Dettenbach erhöhte in der 89. Minute auf 4:1. Am kommenden Mittwoch ist der STV Barßel schon wieder gefordert: Um 20 Uhr tritt er bei Frisia Goldenstedt an.

Tore: 0:1 Mattke (8.), 1:1 Schlumberger (35.), 2:1 Boldt (44.), 3:1 S. Renken (56.), 4:1 Dettenbach (89.).