2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Wie die Großen, so die Kleinen: Die SpVgg Greuther Fürth verwies den 1. FC Nürnberg klar in seine Schranken. F: Zink
Wie die Großen, so die Kleinen: Die SpVgg Greuther Fürth verwies den 1. FC Nürnberg klar in seine Schranken. F: Zink

"Derby-Sieger, Derby-Sieger. . ."

4. Spieltag: Fürther "U17" gewann Bundesligaduell in Nürnberg mit 3:0

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In der B-Junioren- Bundesliga bejubelte die SpVgg Greuther Fürth am dritten Spieltag den ersten Saisonsieg. Und das ausgerechnet im Derby vor über 200 Zuschauern beim 1. FC Nürnberg. Mit 3:0 (2:0) gewann die Elf des neuen Trainers Michael Köllner verdient am Valznerweiher und bescherte dem nach wie vor punktlosen Club damit weitere Sorgenfalten.

1. FC Nürnberg - SpVgg Greuther Fürth 0:3

Es gibt manchmal so Tage, da wäre man lieber im Bett geblieben. Beim 1. FC Nürnberg war der verregnete Sonntag so einer. Als die siegreichen Fürther nach 80 fairen Minuten noch auf dem Platz freudetrunken ihr „Derby-Sieger, Derby-Sieger. . .“ anstimmten, zogen die Hausherren nach der dritten Niederlage im dritten Saisonspiel bedröppelt von dannen.

„Wir haben uns endlich belohnt für das, was wir seit zwei Monaten im Training und in den Spielen zeigen“, sprach ein zufriedener SpVgg-Trainer Michael Köllner, während sein Gegenüber Michael Wimmer vor allem ein Wort oftmals gebrauchte: „enttäuschend“. Damit meinte der Club-Coach einerseits die Anfangsphase, die dem Kleeblatt gehörte. „Die ersten 20 Minuten waren nicht das, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte Wimmer.

Bereits nach fünf Minuten lag seine Elf hinten. Sabri Tutkun steckte den Ball herrlich durch auf Marco Pfrogner, der brachte das Spielgerät von der Grundlinie scharf vors Tor, wo es FCN-Abwehrspieler Jan Buskies beim Klärungsversuch aus kurzer Distanz unglücklich über die Linie drückte. Und zehn Minuten später verhielt sich David Raum am Strafraumeck geschickter als sein Gegenspieler, den Distanzschuss konnte Club-Torhüter Leon Krapf auf dem glitschigen Geläuf noch zur Seite parieren, doch beim technisch feinen Abstauber von Pfrogner ließen ihn dann seine Vorderleute im Stich.

„Wir haben endlich Effizienz und Kaltschnäuzigkeit gezeigt“, lobte Köllner. Fortan wurde zwar auch der Gastgeber agiler, doch den clevereren und reiferen Eindruck hinterließen die Fürther. „Und wenn wir mal einen Wackler hatten, dann war ja unser Torwart da“, durfte der Nachfolger von Achim Beierlorzer auf der Fürther Bank richtigerweise konstatieren. „Der hatte wirklich einen guten Tag“, grummelte anschließend Wimmer. Tatsächlich, Jan Kowalewski machte ein tadelloses Spiel, dirigierte lautstark, war stets zur Stelle, zeigte bei den ob der feuchten Witterung hinterhältigen Distanzschüssen keine Schwächen und vereitelte einige gute Gelegenheiten der Nürnberger. Zum Beispiel klärte er gegen den durchgebrochenen Agyemang Diawusie (20.) oder den ebenfalls alleine auf ihn zueilenden Erik Engelhardt (59.) glänzend. Und das Glück ist dann eben auch mit dem Tüchtigen. Mit dem Pausenpfiff des manchmal zu kleinlich leitenden Unparteiischen Florian Ertl scheiterte der hochaufgeschossene Nürnberger Innenverteidiger Tim Hüttl mit einem schönen Kopfball nur knapp am Innenpfosten.

Pech hatte dagegen Kowalewskis Gegenpart Krapf. Nach 52 Minuten schoss er außerhalb des Strafraums Fürths Raffael Stellmach an, den zurückprallenden Ball klärte er reflexartig mit der Hand – Schiedsrichter Ertl blieb keine andere Wahl, als „Rot“ zu zeigen. Ersatztorhüter Simon Kunze musste „kalt“ in die Partie und eine Viertelstunde vor dem Ende das entscheidende 0:3 durch Stellmach nach einem vorangegangenen Nürnberger Ballverlust im Aufbauspiel hinnehmen.

Auch nach diesem finalen Nackenschlag ließ die Heimelf aber den Kopf nicht hängen, was ihr Trainer goutierte. „Die Einstellung passt, und es sind auch gute Ansätze da. Wir müssen jetzt weiterarbeiten und das Glück erzwingen“, fordert Michael Wimmer. Unterstützung erhält er ausgerechnet vom Trainer der Konkurrenz. „Ich kenne Michael von der Arbeit bei den Stützpunkten schon lange, er ist ein super Trainer“, sagte der langjährige Stützpunktkoordinator Michael Köllner bei aller Freude über den verdienten Derby-Sieg, „für ihn tut es mir leid, aber der Club kommt da unten schon wieder raus.“

Tore: 0:1 Buskies (5., Eigentor), 0:2 Pfrogner (16.), 0:3 Stellmach (66.)
SR: Ertl (Günzburg) / Zuschauer: 210
Rote Karte: Krapf (FCN) wegen Handspiels außerhalb des Strafraums (52.).




Aufrufe: 031.8.2014, 22:35 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor