Derby in Unterzahl gedreht

Daun. Der TuS Daun hat das Kämpfen nicht verlernt, denn in einer spannungsgeladenen und sehr temperamentvollen Auseinandersetzung gegen den FC Kirchweiler drehte Daun die Partie in der Schlussphase. Dabei erwischte der FC Kirchweiler den besseren Start und legte in der 13. Minute vor. Ein schneller Ballgewinn im Mittelfeld brachte Entlastung über die Flügel, in dessen Ergebnis Daniel Weber im Zentrum völlig allein gelassen wurde und dieser zum 0:1 einschob. Daun war um den Ausgleich bemüht, fand durch seine zahlreichen Angriffe jedoch zunächst keinen Abnehmer. Erst nach knapp einer halben Stunde wurde die Griffigkeit und das Engagement der Kreisstädter belohnt, als ein Konter über den rechten Flügel bei Arnold Lamaj landete, der René Schumacher bediente und dieser den Querpass aus kurzer Distanz über die Linie drückte – 1:1 (32.). Spielerisch und kämpferisch hatte das Derby ordentliches Niveau zu bieten, doch nach der Pause wurde es teilweise doch haarig. So musste Dauns Kapitän Alexander Lüsse wegen Reklamierens (erste Halbzeit) bzw. wiederholtem Foulspiel (zweite Halbzeit) in der 55. Minute vorzeitig zum Duschen, nachdem Schiedsrichter Dominik Schmitz eine wiederholte Attacke an Michael Marx ahndete. So musste der TuS Daun fast eine halbe Stunde lang in Unterzahl auskommen. Doch die Mannschaft der beiden Trainer Martin Müller und Thomas Schäfer fightete, biss sich rein, machte die Räume zu und wagte sich ein ums andere Mal vors Kirchweiler Tor. Kirchweiler wurde nun mehr in die eigene Hälfte gedrängt und elf Minuten vor Schluss ein zweites Mal kalt erwischt. Denn nach einem Eckball von Lamaj schraubte sich Oleg Gontschar im Fünfmeterraum am höchsten und drückte die Kugel per Kopf in die Maschen – 2:1 (79.). Die Gäste versuchten in den letzten Minuten doch noch zum Ausgleich zu kommen, doch Dauns Abwehr schob geschickt die Räume zu und verteidigte mit Glück und gutem Stellungsspiel den hauchdünnen Vorsprung. Während Kirchweilers Trainer Torsten Thull wegen wiederholter Kritik am Referee aus dem Innenraum verwiesen wurde, stand Martin Müller die Freude über die drei Punkte ins Gesicht geschrieben. „Kirchweiler war der erwartet schwere und kämpferisch gute Gegner, der uns alles abverlangt hat. Ich denke, die Zuschauer haben eines der besseren Spiele gesehen. Über das ganze Spiel betrachtet ist es in einem ausgeglichenen Derby schon ein verdienter Sieg, weil wir in Unterzahl eine unglaubliche Moral gezeigt und das Spiel doch noch gedreht haben.“ Der TuS Daun bleibt am Ligaprimus Demerath dran, während Kirchweiler im Mittelfeld keinen Boden gutmachen konnte. (L.S.).