Derby-Dreier gehen an die Gastgeber

An der Abens erlebten knapp 400 Zuschauer vor der Pause ein attraktives Lokalduell, was vornehmlich an den Hausherren lag. Abensberg jubelte früh – allerdings stand Bastian Schmiofski bei seinem Kopfball im Abseits (6.). Danach setzte der Ex-Schierlinger Christian Brandl zum Schaulaufen an. Ein erster Kopfball fiel zu schwach aus, beim zweiten Versuch per Fuß nach einer Ecke donnerte er das Leder an die Unterkante der Latte und der Ball sprang auf die Torlinie. Der Schiri entschied sofort: „kein Tor“. Einen weiteren Schuss des Torjägers entschärfte Keeper Michael Wellenhofer. Nach einem schönen Außenristpass von Maximilian Glamsch war es aber soweit: Brandl stach durch zwei Verteidiger hindurch und vollstreckte zum 1:0 (28.). Die Gäste versuchten es überwiegend mit langen Bällen. Zweimal kam so Maximilian Treitinger zu guten Gelegenheiten und scheiterte bei der besten Chance an TSV-Torwart Michael Wehdanner (31.). Abensberg verabsäumte es, die Führung auszubauen, Brandl traf den Pfosten (39.).

„Ein früheres zweites Tor hätte uns einen ruhigeren Nachmittag beschert.“ Sebastian Kneitinger

Nach der Pause verflachte die Partie. Die Babonen agierten defensiver, die Schierlinger waren als Spielgestalter überfordert. Nur einmal musste Wehdanner in höchster Not retten, als er einen direkten Freistoß aus dem Torwinkel fischte (56.). Abensberg spielte Kontersituationen schlampig zu Ende, hatte aber bei Michael Keils Pfostenschuss (75.) das 2:0 vor Augen. So blieb die Spannung bis in die Schlussminuten. Erst in der Nachspielzeit sorgen Keil (90.+2) und Brandl (90.+3) für den klaren 3:0-Sieg des TSV. „Der Erfolg war verdient, aber wir hätten einen ruhigeren Nachmittag verleben können, wäre uns früher das zweite Tor geglückt“, so Abensbergs Abteilungsleiter Sebastian Kneitinger.

Im zweiten Derby dieses Spieltags setzte sich Langquaid gegen Aiglsbach verdient mit 3:0 durch. Die Laabertaler waren bei ihren Chancen effektiver und hielten die Hallertauer auch weitgehend von ihrem Kasten fern. „Schlüssel zum Erfolg“, so sah es auch Gästecoach Peter Gaydarov, war der Führungstreffer für den TSV mit dem Pausenpfiff. Benjamin Bachhuber zirkelte eine Ecke auf den genesenen Daniel Beerschneider, der wuchtig einköpfte. Die klarste Chance bis dahin hatten auch die Gastgeber, Andreas Pollakowski scheiterte an TV-Keeper Thomas Attenhauser (16.). Bis zum 1:0 waren dann durchaus die Aiglsbacher, bei denen Fabian Rasch fehlte, spielbestimmen, aber ohne Torgelegenheit.

„Wir haben einem starken Gegner den Schneid abgekauft.“ Raphael Zeilhofer

Mit dem Wiederanpfiff rannten die Hallertauer vor 220 Fans gegen den Rückstand an. Manfred Gröber prüfte in der 52. Minute Torhüter Armin Pillmeier. Mitten in die Drangperiode hinein markierte Pollakowski das 2:0. Beerschneider spielte einen Pass in die Gasse und der Torschütze bezwang den Gästekeeper im Nachschuss. Der TVA hatte daraufhin nur durch Julian Kügel, dem TSV-Torwart Pillmeier die Kugel vom Fuß nahm, eine Chance.

Der stark spielende Pollakowski, der zuvor schon eine weitere Gelegenheit zum 3:0 hatte, sorgte für die Entscheidung. Wieder war Beerschneider in der 73. Minute der Wegbereiter. TSV-Spielertrainer Raphael Zeilhofer zeigte sich mit seinen Mannen „sehr zufrieden. Sie haben einem starken Gegner den Schneid abgekauft.“ Sein Gegenüber Gaydarov bemängelte die mangelhafte Chancenausbeute.

Die Kicker des ATSV haben sich mit dem zweiten Sieg in Folge aus der unmittelbaren Gefahrenzone begeben. Die Kelheimer stachen vor allem über die Außen gut nach vorne und brachten Altdorf oft in Verlegenheit. Die ersten drei Treffer fielen binnen sechs Minuten. Zunächst erzielte Dominik Berkmüller (14.) nach Flanke von Alex Rott aus kurzer Distanz das 1:0 für die Gastgeber. Die Tor-Durchsage war kaum verklungen, da hieß es 1:1. Nach einem Foulspiel verwandelte Stefan Weller den Strafstoß für die Gäste (16.). Nur vier Minuten später führte Kelheim wieder. Thomas Bauer setzte vom Mittelkreis zu einem unwiderstehlichen Sololauf an, den er selbst mit erfolgreichem Abschluss krönte. Beim erneute Ausgleich für Altdorf half der ATSV mit, indem er den Ball nicht wegbrachte. Niklas Leonhard bestrafte das mit dem 2:2 (30.). Davor und danach war aber meist die Heim-elf von Trainer Bernd Schinn am Zug. Der ATSV konnte mit der Einwechslung von Florian Schinn noch zulegen.

Eine Viertelstunde vor Schluss lag Kelheim wieder vor. Nach schnellem Passspiel auf der rechten Seite fand das Leder in der Mitte Torjäger Berkmüller, der im Nachsetzen per Kopf den Gästekeeper überwand (74). Diesmal ließen sich die Hausherren die Führung nicht mehr klauen. Nach Foul im Strafraum an Schinn verwandelte Christian Siller (84.) den Elfer sicher zum 4:2. Den Schlusspunkt setzte Timo Bachschmid (90.), den Flo Schinn mit Übersicht freigespielt hatte.