2024-04-19T07:32:36.736Z

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F: Daniel Jungblut
F: Daniel Jungblut

Derby als Härtetest für Union-Stürmer

Mertens will auch gegen den 1. FC Viersen treffen.

Tore Mertens wurde vom Landesligisten Nettetal auf den letzten Drücker verpflichtet. Der 23-Jährige erzielte schon zwei entscheidende Treffer. Am Sonntag spielt er mit seinen neuen Klub erstmals gegen den Lokalkonkurrenten 1. FC Viersen.

Wenn nicht bekannt wäre, dass Tore ein in Skandinavien beliebter Name ist, der ab und an auch in Deutschland Verwendung findet, läge die Vermutung nahe, dass die Eltern von Tore Mertens schon vor der Geburt ahnten, wo die sportlichen Talente ihres Sohnes liegen würden. Schließlich hat der 23-Jährige als Last-Minute-Verpflichtung des Landesligisten Union Nettetal in der noch jungen Saison bewiesen, dass er ein Vollblutstürmer ist.

Seine beiden Treffer zum jeweiligen 1:0-Sieg gegen Amern und Moers bescheren der Truppe von Spieletrainer Chiquinho nach vier Spieltagen jedenfalls einen Platz in der Spitzengruppe. Gerne würde der BWL-Student diesen Lauf fortsetzen, denn am Sonntag steht für ihn eine echte Bewährungsprobe an. Die Nettetaler sind beim 1. FC Viersen zu Gast - sein erster Einsatz in einem der immer mit Spannung erwarteten Grenzlandduelle zwischen diesen beiden Mannschaften.

Allerdings weiß Mertens um die Bedeutung von Derbys. Er ist fußballerisch beim VfR Fischeln groß geworden, da standen in den vergangenen Jahren immer wieder brisante Duelle mit dem großen Nachbarn KFC Uerdingen auf dem Programm. "Da ist man als Spieler natürlich immer noch eine Ecke motivierter, gerade wenn dann auch noch viele Zuschauer im Stadion sind", sagt Tore Mertens. Aber auch wenn ein Derby in dieser Konstellation neu für ihn ist, die Viersener Anlage kennt er gut. Schließlich hat er mit Fischeln dort schon die eine oder andere Partie bestritten. "Ein toller Platz, auf dem Rasen macht es richtig Spaß zu spielen", weiß der 23-Jährige. Spaß hatte er allerdings zuletzt nicht mehr als Spieler des VfR Fischeln. Weil er wegen seines Studiums in Düsseldorf sportlich kürzer getreten war, kickte er eine Halbserie in der Bezirksliga-Reserve der Krefelder und nahm sich in der Sommerpause vor, eine Auszeit einzulegen. Doch dann überredete ihn Michael Killich, ein Freund aus gemeinsamen Fischelner Zeiten, mal beim Training in Nettetal vorbeizuschauen.

Anschließend dauerte es nicht mehr lange, bis beide Seiten zu dem Schluss kamen, dass eine Zusammenarbeit eine gute Sache wäre. "Ich habe aber gleich gesagt, dass es durchaus mal sein kann, dass ich es wegen des Studiums nicht zu jedem Training schaffe", betont Mertens. Bislang hat es aber mit den Trainingseinheiten gut geklappt. Als Chiquinho sich vor dem zweiten Match in Straelen verletzt hatte, rutschte Mertens in die Startelf und spielte sich trotz eines 1:4 in dieser Partie fest. Doch das ist kein Grund für Mertens, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. "Ich hätte noch mehr Tore machen können. Wir müssen insgesamt vor dem Tor effektiver werden, uns für unser gutes Spiel belohnen. Sonst müssen wir immer bis zum Schluss zittern", erklärt der Stürmer. Da würde es sicher auch helfen, wenn Mertens sein Kopfballspiel verbessern könnte. Schließlich gibt er unumwunden zu: "Da habe ich trotz 1,93 Meter noch Luft nach oben." Die Voraussetzungen sind gut, dass Tore Mertens in Nettetal sportlich einen Schritt nach vorne machen kann.

Abgesehen davon, dass er sich menschlich sehr gut in der Mannschaft aufgenommen fühlt, hat er die Arbeit mit dem ehemaligen Borussia-Profi Chiquinho schätzen gelernt: "Ich komme gut mit ihm aus. Außerdem macht er ein sehr gutes Training und gibt mir viele Hilfestellungen." Sicher hat Chiquinho auch den einen oder anderen Tipp parat. Denn ein weiteres Tor von Tore Mertens könnte die Union am Sonntag sicher sehr gut gebrauchen.

Aufrufe: 018.9.2014, 15:00 Uhr
Rheinische Post / David BeinekeAutor