2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Volkhard Patten
F: Volkhard Patten

Der Zaun des Anstoßes

Kommentar von Bernd Vennemann zum geplanten Zaun zwischen Selimiyespor und dem VfB Lohberg

Sieht man sich den Themenkatalog der Dinslakener Sportausschuss-Sitzung am kommenden Mittwoch an, dann kommt einem unwillkürlich ein Satz aus der jüngeren deutschen Geschichte in den Sinn. "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", hatte der damalige Staats- und Parteichef der DDR, Walter Ulbricht, noch am 15. Juni 1961 getönt.
Knapp zwei Monate später, am 13. August, begannen Bauarbeiter in Berlin mit dem Bau der Mauer, Nun ist es - zugegeben - etwas weit hergeholt, die Berliner Mauer mit dem Zaun zu vergleichen, denn die Politiker am Mittwoch beraten sollen. Der nämlich soll den Rotgrandplatz von Rot-Weiß Selimiyespor Lohberg am Fischerbusch eingrenzen, ein neues Eingangstor soll zusätzlich her. Zudem heißt es in der Pressemitteilung der Stadt, dass "mit der Zeit auch ein massives Umkleidegebäude die inzwischen vergammelten Container" ersetzen soll.
Letzteres ist sicherlich zu begrüßen, wenn auch in weiter Ferne liegend. Doch was ein Zaun dort soll, der ja auch eine Grenze zum direkt daneben liegenden Ascheplatz des Nachbarn VfB Lohberg darstellt, erscheint schleierhaft. Rowdies, die im Schutz der Dunkelheit dort in der Vergangenheit ihr Unwesen getrieben haben, wird er kaum aufhalten. Eine Grenze aber zwischen dem fast ausschließlich aus türkischen Mitbürgern bestehenden Verein RWS Lohberg und dem VfB Lohberg stellt er schon dar. Das muss doch nicht sein. Integration sieht anders aus.
Aufrufe: 031.8.2015, 10:04 Uhr
Bernd VennemannAutor