2024-05-08T14:46:11.570Z

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Objekt der Begierde: Dank den Fußball-Weltmeistern um Kapitän Philipp Lahm (mit Pokal) hat man bald in Hennigsdorf und Hohen Neuendorf die Chance auf ein Foto mit der WM-Trophäe.   ©imago/Fotoarena
Objekt der Begierde: Dank den Fußball-Weltmeistern um Kapitän Philipp Lahm (mit Pokal) hat man bald in Hennigsdorf und Hohen Neuendorf die Chance auf ein Foto mit der WM-Trophäe. ©imago/Fotoarena

Der WM-Pokal kommt nach Oberhavel

Die Weltmeisterschafts-Trophäe steht Anfang August in den Vitrinen von Blau-Weiß Hohen Neuendorf und dem FC 98 Hennigsdorf. In Südbrandenburg holt sich der TSV Schlieben die Trophäe

24 Jahre hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach ihm gelechzt. Für den FC 98 Hennigsdorf und den SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf dauerte das Warten lediglich etwas mehr als zwölf Monate. Anfang August haben die Vereine aus Oberhavel nämlich einen prominenten Vitrinen-Gast - den WM-Pokal, welchen die deutschen Helden von Rio 2014 in den Abendhimmel streckten.

"Wir sind noch in positiver Schockstarre", sagt Wolfgang Tschirswitz, 1.Vorsitzender des FC 98. Er selbst kann das Glück kaum fassen, dass die goldene, 36,8 Zentimeter hohe und 6,175 Kilogramm schwere Trophäe am 1. August in Hennigsdorf Station macht. "Es haben sich so viele Vereine beworben. Dass es für uns nun geklappt hat, ist einfach nur toll." 797 Vereine aus ganz Deutschland hatten für die vom DFB initiierte Aktion "Ehrenrunde" eine Bewerbung eingereicht, 63 von ihnen bekamen nun den Zuschlag. "Wir werden alles zur Seite räumen, dass wir ordentlich Platz für den WM-Pokal haben."

Die Nachricht, dass sein Club den Zuschlag bekommen hat, erreichte Tschirswitz am Donnerstag. Auch wenn die 98er am Abend mit 0:2 dem Eisenhüttenstädter FC Stahl unterlegen waren und die sportliche Situation des Brandenburgligisten aktuell alles andere als rosig ist, sorgt der weltmeisterliche Besuch bei den Hennigsdorfern für gute Laune.

"Wir werden Kraft und Zeit investieren, dass es ein tolles Event wird." Wie genau das aussehen soll, wird laut Tschirswitz zeitnah besprochen. Alles müsse detailliert geplant werden. Auch der Sicherheitsgedanke spiele dabei eine große Rolle. "Der Pokal soll ja nicht geklaut werden."

Um die begehrteste Fußball-Trophäe der Welt nach Oberhavel zu bekommen, haben sich die Vereine ordentlich ins Zeug gelegt. Der Hennigsdorfer Vorstand war sich schnell darüber im Klaren, eine aussagekräftige Bewerbung an den DFB (Deutscher Fußball-Bund) zu senden. Herausgekommen ist ein Video, das den Verein bis ins Detail vorstellt, von der Jugend bis zu den Männer-Teams. Das wohl größte Highlight des 2:48 Minuten langen Streifens: Auf dem Hennigsdorfer Hauptplatz sind vier riesige Sterne zu sehen, wie sie seit dem letzten WM-Triumph auch das Trikot der Nationalmannschaft zieren und die insgesamt vier Titel-Gewinne symbolisieren.

"Mit der schwungvollen Bewerbung weckt Hennigsdorf schon jetzt die Lust auf ein großartiges Fußball-Erlebnis, in das auch die mehr als 30 Vereine der Stadt mitten im sportbegeisterten Fußballkreis Oberhavel/Barnim mit einbezogen werden sollen. ""Wir holen uns den Pokal' - so heißt es schon in der Vereinshymne des FC 98. Na bitte, im Sommer 2015 klappt es doch", sagt Siegfried Kirschen, Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg.

Dass sich die Verantwortlichen bei Blau-Weiß Hohen Neuendorf ebenfalls über ihre erfolgreiche Bewerbung freuen, ist klar. Allerdings steht ihnen jetzt bereits schon das erste kleine Problem ins Haus: Der 2.August, also der Termin, an dem der WM-Pokal in Hohen Neuendorf Station machen wird, liegt genau in der geplanten Bauphase für die Lärmschutz-Maßnahmen am Sportplatz in der Niederheide. "Wir werden die Veranstaltung deshalb vor das Rathaus verlegen", zeigt Blau-Weiß-Vorsitzender Lutz Kiehne aber auch gleich eine Lösung auf.

Ungelegen kommt ihm das ohnehin nicht, schließlich hatte Kiehne sowieso nicht vor, sich mit dem Pokal irgendwo zu verkriechen: "Das ist eine Sache vom Verein für die Stadt. Wir werden auch andere Vereine aus der näheren Umgebung einladen, damit nicht nur unsere Mitglieder ein Foto mit der Trophäe machen können." Die Richtlinien des DFB schreiben vor, dass höchstens 2014 Menschen die Chance dazu bekommen. Anfassen wird den WM-Pokal aber wahrscheinlich keiner von ihnen: "Ich gehe stark davon aus, dass man ihn nicht hochheben darf", so Kiehne.

Viele Gedanken um ein angemessenes Rahmenprogramm hat man sich ähnlich wie bei den Hennigsdorfern noch nicht gemacht: "Die einzige Überlegung die schon etwas ausgereifter ist, dreht sich um eine Mini-WM auf einem Indoor-Soccer-Feld", gibt Kiehne einen ersten Einblick in die Planungen. "Wir befinden uns diesbezüglich bereits in Gesprächen mit dem Berliner Fußball-Verband."

Dessen Präsident Bernd Schultz zeigt sich erfreut über die Entscheidung für Hohen Neuendorf: "Der Pokal wird der Niederheide WM-Glanz verleihen. Das ist ganz sicher ein Höhepunkt für alle Vereinsmitglieder."

Unterdessen meldete sich auch der TSV Schlieben. Auch dort wird der WM-Pokal Anfang August in der Vitrine stehen und ein wenig Südbrandenburger Luft schnuppern. Am 7. August ist es soweit.

Aufrufe: 01.5.2015, 20:20 Uhr
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