2024-04-19T07:32:36.736Z

FuPa Portrait
Tunay Deniz (l.) spielt seit dieser Saison für Optik Rathenow
Tunay Deniz (l.) spielt seit dieser Saison für Optik Rathenow

Der Weg in den Profifußball

Beispiel der Tasmania-Jugend (Jahrgang 1994)

Das nicht jeder gute und talentierte Kicker den Sprung in den Profifußball schaffen kann, liegt in der Natur des Fußballs. Dennoch ist es der große Traum vieler junger Fußballer, mit dem runden Leder seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Doch der Weg dorthin ist schwer und steinig und oftmals reicht eine gute Saison aus, um entdeckt zu werden. Der 94er Jahrgang vom einstigen Bundesligisten Tasmania Berlin ist da sicherlich ein wunderbares Beispiel.

Von den damaligen Talenten und heute noch befreundeten Spielern: Razeek, Zejnullahu und Deniz gelang es bislang Razeek und Zejnullahu einen Profivertrag zu ergattern.

Razeek spielt seit dieser Saison für den Drittligisten 1. FC Magdeburg. Von Tasmania führte sein Weg über Tennis Borussia zu Union Berlin, wo er den Sprung von der U19 in die 2. Mannschaft der Eisernen schaffte. In 34 Spielen für Union II erzielte Razeek neun Tore und konnte zusätzlich zwei Torvorlagen zu seiner Bilanz beisteuern. Besonders seine fantastische letzte Saison (7 Tore in 22 Spielen) in der Regionalliga Nordost blieb auch dem 1.FCM nicht verborgen und so lotsten ihn die Sachsen-Anhalter zu sich in die Drittliga.

Auch für Zejnullahu klappte es nach einer guten Saison mit einem Profivertrag. In der Saison 13/14 bestritt er 21 Spiele für Union II und erzielte dabei vier Tore und glänzte mit zudem mit fünf Torvorlagen. Kein Wunder, dass er mit diesen guten Leistungen auch schon Zweitligaluft schnuppern durfte. In der Saison 14/15 wurde Zejnullahu dann fast nur noch in der 2. Liga eingesetzt und kam auf 23 Einsätze.

Das sind die zwei Erfolgsgeschichten der tasmanischen 94er Jahrgangs, doch wie sieht es bei Tunay Deniz aus?

Tunay Deniz ist offensiver Mittelfeldspieler, 21 Jahre jung, hat sein Abitur in der Tasche und konzentriert sich momentan voll und ganz auf sein großes Ziel – Profifußball - aktuell ist er seinem großen Traum aber „nicht so nah, wie ich es gerne hätte“, so der junge Spieler. In der Jugend wechselte Deniz nach seiner Zeit beim einstigen Bundesligisten Tasmania Berlin zum Berliner AK 07. Dort galt der technisch versierte Offensivspieler als großes Talent und bekam frühzeitig die Chance sich in der Regionalliga Nordost zu beweisen. Dabei traf er auch das ein oder andere Mal auf seine ehemaligen Mitspieler von Tasmania, Razeek und Zejnullahu, welche für Union II aufgelaufen sind und mittlerweile schon mit Profiverträgen ausgestattet sind. Deniz hatte bislang noch keinen Erfolg, gibt aber nicht auf. In der Saison 14/15 kam Deniz für den Berliner Athletik Klub 07 auf insgesamt 23 Einsätze, erzielte 2 Tore und legte einen Treffer auf. Das reichte aber noch nicht, um einen Profiverein von sich zu überzeugen.

Da der 21-Jährige meist nur Kurzeinsätze hatte und einen Stammplatz benötigt, um mit einer guten Saison auf sich aufmerksam zu machen und die Chance auf einen Profivertrag zu bekommen, wechselte er vor kurzem zum FSV Optik Rathenow und trägt dort die Nummer 10. Der Brandenburger Verein hat schon mehrere Spieler vom BAK 07 zu sich geholt.

Zu Beginn dieser Saison kam nicht nur Tunay Deniz sondern auch Emre Turan vom Berliner Athletik Klub 07 nach Rathenow. In den letzten Jahren waren es Spieler wie Omid Saberdest, Hakan Cankaya und Majuran Kesavan. Es gibt mehrere Gründe, warum talentierte Berliner Fußballer zum FSV Optik Rathenow wechseln: „Rathenow ist für uns junge Spieler ein äußerst attraktiver Verein. Ingo Kahlisch kommuniziert sehr viel mit uns Spielern und fördert uns. Dadurch bekommen wir viel Selbstvertrauen und ein erhöhtes Selbstbewusstsein. Zudem ist Rathenow nicht weit weg von Berlin und so sind wir immer noch nah bei unseren Familien. Aus Berlin sind es 10-15 Spieler, welche zum Training nach Rathenow pendeln und wir treffen uns immer alle im Zug.“, fasst Deniz die Vorteile vom FSV zusammen.

Die Fahrzeit von knapp 60 Minuten scheint dabei also keine große Rolle zu spielen. Von seiner Zeit in Rathenow erhofft sich Deniz vieles: „Ich werde dieses eine Jahr in Rathenow richtig Gas geben, um mich persönlich und individuell weiterzuentwickeln, damit ich auch dem Team bestmöglich helfen kann.“, äußerte Deniz. Der agile Mittelfeldspieler wird dabei auch bestens von seinem Spielerberater und seiner Familie unterstützt. Sie motivieren ihn täglich bei der Stange zu bleiben und an sich und seine Fähigkeiten zu glauben.

Deniz hat auch schon klare Vorstellungen, wie lange er noch an seinem Ziel arbeiten möchte: „Bis ich 24 Jahre oder 25 Jahre alt bin, werde ich versuchen den Weg ins Profigeschäft zu packen. Ich bin da auch offen für alles und würde natürlich auch die Stadt oder das Land wechseln, wenn es mich meinem Ziel näher bringt. Wenn es mit meinem Traum nicht klappen sollte, werde ich entweder ein Studium oder eine Ausbildung anfangen, um auch etwas Festes in meiner Hand haben zu können und Fußball werde ich dann wohl nur noch nebenbei spielen.“, so der Kreuzberger.

Kaum vorstellbar ist allerdings, wo Tasmania Berlin stehen könnte, wenn die Talente vom 94er Jahrgang nicht den Verein gewechselt hätten und noch immer beim einstigen Bundesligisten kicken würden. Aber wie sagt man so schön: „Hätte, hätte Fahrradkette.“

Wir bedanken uns bei Tunay Deniz für dieses Interview und wünschen ihm einen tollen Start in die neue Saison. Am kommenden Freitag empfängt Optik Rathenow, wie sollte es auch anders sein, mit dem BAK 07 den Ex-Verein von Deniz.

Aufrufe: 020.7.2015, 09:44 Uhr
Ramón BadeAutor