2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Leroy Sané hat den Sprung in die internationale Spitze geschafft: 2013 lief er noch für Schalke beim Jugend-Eurocup in Gaildorf auf. Inzwischen spielt er unter Pep Guardiola bei Manchester City sowie in der deutschen Nationalmannschaft. Foto: Imago
Leroy Sané hat den Sprung in die internationale Spitze geschafft: 2013 lief er noch für Schalke beim Jugend-Eurocup in Gaildorf auf. Inzwischen spielt er unter Pep Guardiola bei Manchester City sowie in der deutschen Nationalmannschaft. Foto: Imago
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Der Weg der Talente ins Profilager

Fast 3600 Jugendfußballer aus 22 Nationen und von zwei Kontinenten haben sich bislang beim Jugend-Eurocup präsentiert

Nicht alle Jugendkicker, die in Gaildorf auflaufen, werden später einmal Stars. Dennoch schaffen jedes Jahr ein paar Spieler den Sprung ins Profilager.

Fast 3600 Jugendfußballer aus 22 Nationen und von zwei Kontinenten haben sich bislang beim Jugend-Eurocup präsentiert – die Spieler des gastgebenden TSV Gaildorf nicht eingerechnet. Und nahezu jeder von ihnen hat den Wunsch, einmal ein ganz Großer zu werden, die Karriere im Erwachsenenbereich fortzusetzen. Aber das gelingt, so die harte Realität, nur ganz wenigen. Wohin führt also der Weg der Talente?

Exemplarisch lässt sich das am Teilnehmerfeld aus dem Jahr 2013 betrachten – dem Jahrgang also, der in dieser Saison von den A-Junioren in den aktiven Bereich wechselte. Der Turniersieger hieß damals 1. FC Köln. Immerhin drei der damaligen Sieger schafften den Sprung ins Profigeschäft: Sven Müller und Marcel Hartel haben bei den Geißböcken einen Profivertrag unterschrieben und sind auch schon zu Einsatzzeiten in der Bundesliga gekommen. Wobei es die Youngsters schwer haben, vor allem Torhüter Sven Müller, der im Schatten von Timo Horn steht. Als sich dieser zu Beginn der Saison verletzte, durfte Müller gegen den VfL Wolfsburg ran und hielt seinen Kasten beim 0:0 sauber – wie übrigens auch in der ersten DFB-Pokalrunde. Marcel Hartel wurde gegen den FC Augsburg und die TSG Hoffenheim eingewechselt. Der Dritte im Bunde, Anil Capkin, spielt in der 2. englischen Liga beim FC Reading.

Dinamo Zagreb, das 2013 das Finale gegen Köln verlor, brachte sechs Spieler in den Profibereich. Ivan Fiolic und Bojan Kneževic sind bei ihrem Stammverein geblieben. Kneževic wurde in der Champions League gegen den FC Sevilla, Olympique Lyon und Juventus Turin eingesetzt, Fiolic kam gar auf vier Einsätze. Einen erfolgreichen Jahrgang hatte auch die Talentschmiede von Bröndby IF zu bieten. Vier Spieler bekamen Profiverträge. Rezan Corlu wechselte zu den Profis von BIF, Kristian Larsen ging nach Island und verdient nun bei Throttur Reykjavik seinen Lebensunterhalt.

Immerhin ein Spieler des FC Bayern München schaffte den Sprung in den bezahlten Fußball: Gianluca Gaudino. Allerdings spielt er nicht mehr bei den Bayern, sondern wurde in die Schweiz an den FC St. Gallen ausgeliehen. Dort sammelt er fleißig Spielpraxis und kommt in der Super ­League bereits auf elf Einsätze. Der Topspieler aus heutiger Sicht lief wiederum für Schalke 04 auf und war wohl der Aufsteiger der Saison: Leroy Sané. 2016 wurde er A-Nationalspieler und EM-Teilnehmer. Bei Manchester City und Pep Guardiola will er nun endgültig zum Weltstar reifen. Immerhin brachte er es schon auf ­sieben Einsätze in der Premier League. Auch der Jugend-Eurocup 2012 hatte eine ganze Reihe an künftigen Fußballstars zu bieten: etwa Joshua Kimmich (auch schon 2011 dabei), Tin Jedvaj (Dinamo Zagreb), heute Bayer 04 Leverkusen, Julian Green (FC Bayern), heute VfB Stuttgart, oder Pierre Emil Højbjerg (Bröndby IF), heute FC Southampton. Und was haben diese Spieler noch gemeinsam? Sie alle sind inzwischen A-Nationalspieler ihres Landes.

Aufrufe: 010.1.2017, 15:45 Uhr
Rundschau / Reinhold HaringAutor