2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Mike Frank, Cheftrainer des SV Altlüdersdorf. Foto: Verein
Mike Frank, Cheftrainer des SV Altlüdersdorf. Foto: Verein

"Der Verein steht immer zu seinem Wort"

Mike Frank, der neue Cheftrainer des Oberligisten SV Altlüdersdorf über Zu- und Abgänge in der Winterpause und seine Ziele mit dem SVA

Mike Frank ist entspannt, lächelt, und er hat Zeit, obwohl seine Mannschaft in wenigen Minuten das Halbfinale beim 18. Oberhavel-Masters in der Oranienburger MBS Arena bestreiten wird. Am Rande des Spielfeldes sprach Jürgen Zinke mit dem 42-jährigen Cheftrainer des Oberligisten SV Altlüdersdorf über seinen Verein, die nächsten Ziele und neue personelle Entwicklungen.

Sie sind seit November vergangenen Jahres Cheftrainer in Altlüdersdorf. Wie kam es dazu?

Ich war ja zuvor Co-Trainer bei Miroslav Jagatic. Als er mit mir darüber sprach, dass er zur Halbserie aufhören würde, hat mich das schon überrascht. Jagatic hat sich dann im Verein für mich stark gemacht. Ich hatte gerade die Prüfung für die B-Lizenz bestanden, das spielte natürlich auch eine Rolle.


Vom Co-Trainer zum Cheftrainer. Da ändert sich doch sicher auch die Fülle der Aufgaben. Können Sie das bewältigen?

Ich kannte das ja schon. Und ich wusste auch, dass man als Cheftrainer auch andere Aufgaben zu erledigen hat als zuvor als Co-Trainer. Aber damit habe ich keine Probleme.


Sie wohnen in Berlin-Lichtenrade, haben eine große Familie und auch einen Job. Wie bekommen Sie das unter einen Hut?

Wir trainieren in der Saison viermal die Woche. Für mich ändert sich rein zeitlich nicht viel. Ich bin ein Bahnfahrer. Die Tour nach Altlüdersdorf bewältige ich zumeist mit dem Regio zwischen Elsterwerda und Rostock von Südkreuz nach Gransee. Das dauert rund 50 Minuten. Und in dieser Zeit kann man ganz in Ruhe viele Dinge erledigen.


Man hört immer wieder, dass auch die Spieler aus Berlin auf diesem Weg zum Training anreisen. Ist das wirklich so?

Ja, sicher. Die tun sich zusammen und kommen mit dem Zug. Das ist bequemer, unkomplizierter und auch billiger als mit dem Auto.


Apropos Spieler aus Berlin: Außenstehende wundern sich immer darüber, dass der SV Altlüdersdorf es schafft, richtig gute Fußballer anzulocken. Viel wird darüber spekuliert, dass auch das Geld eine Rolle spielt?

Ich muss bei dieser Frage schmunzeln, weil sie natürlich oft gestellt wird. Sie werden es mir vielleicht nicht glauben, wenn ich jetzt mit einer Floskel komme. Aber es ist wirklich so, dass sich der SV Altlüdersdorf einen Ruf aufgebaut hat, der nicht nur im näheren Umfeld des Dorfes, sondern auch weiter entfernt bekannt ist. Altlüdersdorf ist einfach eine Adresse im Umfeld von Berlin. Natürlich ist es nicht einfach, Spieler nach Altlüdersdorf zu locken. Aber es ist ebenso nicht leicht für Spieler, bei einem größeren Verein in Berlin anzuheuern. Hinzu kommt, dass wir in Altlüdersdorf gute Bedingungen zum Fußballspielen haben. Und die Atmosphäre ist im Verein sehr familiär. Sicher gibt es auch eine Aufwandsentschädigung. Die zahlt man ja auch schon bei unterklassigen Vereinen. Aber da geht es gewiss nicht um horrende Summen. Wir bewegen uns am unteren Limit. Und ein ganz wichtiger Gesichtspunkt kommt noch hinzu: Der Verein steht immer zu seinem Wort.


Blicken wir voraus. Der SV Altlüdersdorf liegt in der Tabelle der NOFV-Oberliga Nord derzeit nur auf dem 13. Platz, ist also in Abstiegsgefahr. Wird es Veränderungen im Kader geben?

Ja, es hat schon welche gegeben. Nick Rudolph kommt aus Sachsenhausen zurück, wird aus beruflichen Gründen jedoch erst einmal in der zweiten Mannschaft spielen. Ein Neuzugang ist Marcel Hegert vom Regionalligisten FC Schönberg. Er ist 26 Jahre alt und dürfte uns sicher helfen. Mit Denniz Eric Yeseltepe kommt ein großgewachsener und kopfballstarker Abwehrspieler vom Berlinligisten Berliner SC zu uns. Wir sind bemüht, noch zwei weitere Spieler zu verpflichten.


Wer wird den Verein verlassen?

Zum einen Tim Kleineberg, der wegen seines Studiums eine Pause einlegt. Iheb Ben-Abdallah ist berufsbedingt nicht mehr dabei. Tarik Khettal hat nur zwei Spiele für die Reserve bestritten. Er wird ebenso wie Ümit Cicek gehen.

Das Interview noch ausführlicher? Gibt es in der heutigen Dienstag-Ausgabe des Oranienburger und Hennigsdorfer Generalanzeigers und der Gransee-Zeitung.

Aufrufe: 019.1.2016, 06:33 Uhr
MOZ.de / Jürgen ZinkeAutor