2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Der Verein lebt!

Peestens Sportchef Oliver Popov im Gespräch

Der Saisonstart des SSV Peesten war nach einer arg durchwachsenen Vorbereitung in Ordnung, obwohl der SSV einmal die Grenzen aufgezeigt bekam. Der SSV schaut positiv in die Zukunft, was man im Gespräch mit Oliver Popov deutlich merkt.
Fünf Spiele 9 Punkte. Wie zufrieden sind sie mit dem Saisonstart des SSV? Oliver Popov: Nach der unglücklichen Auftaktniederlage gegen Harsdorf, wo wir uns quasi selbst besiegt hatten, wussten wir nicht so recht, wo wir stehen, denn die Vorbereitung war auch sehr durchwachsen. Danach folgten aber zwei hochverdiente Siege gegen Kirchleus und Schwarzach und wir merkten, dass wir auf jeden Fall absolut konkurrenzfähig sind. Im Derby gegen den Ligafavoriten aus Thurnau bekamen wir aber ganz klar die Grenzen aufgewiesen und hatten im letzten Heimspiel gegen Wartenfels wieder etwas mehr Druck. Doch die Mannschaft kam gut damit zurecht und gewann diese Partie völlig verdient, wobei sich die mangelnde Chancenauswetung beinahe noch gerächt hätte. Alles in allem ist der Saisonstart völlig in Ordnung, denn für uns zählt wie jedes Jahr, einzig und allein der Klassenerhalt. Wie schätzen Sie die Kreisklasse 4 ein? Wer sind ihre Favoriten und welche Rolle will Peesten spielen? Die Kreisklasse ist auch in dieser Saison sehr ausgeglichen. Du kannst an einem guten Tag jeden schlagen, aber an einem schlechten Tag auch gegen jeden verlieren. Unser Saisonziel ist wie gesagt ganz klar der Klassenerhalt, alles was besser ist, nehmen wir natürlich gerne mit. Der Topfavorit ist für mich der TSV Thurnau, der über einen sehr ausgeglichenen Kader verfügt und mit Michael Werzer obendrein einen sehr guten Trainer verpflichtet hat. Auch den TSV 08 Kulmbach und den SV Heinersreuth, der sich nach zahlreichen Neuverpflichtungen wohl erst noch finden muss, schätze ich sehr hoch ein. Mit 16 Toren hat der SSV bislang die meisten Tore in der Liga geschossen, jedoch auch schon 11 Gegentore bekommen. Wie will man die Defensive stabiliesieren? So blöd wie es klingt, wir hätten gut und gerne auch schon 25 Tore machen können. In der Offensive sind wir sehr gut besetzt und spielen uns immer viele Chancen heraus, die wir aber oft zu überhastet oder leichtfertig vergeben. Da fehlt manchmal die letzte Ruhe und Konsequenz beim Abschluss. Unser Problem ist in der Tat, wie auch schon im letzten Jahr, die Defensive. Das ist hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass wir von Haus aus überwiegend offensiv ausgerichtete Spieler in der Truppe haben, die halt ab und an die Defensivarbeit vernachlässigen. Da müssen wir uns in Zukunft im Kollektiv einfach kompakter und besser verhalten.
Wie würden Sie ihre Mannschaft beschreiben? Ich würde unsere Mannschaft als sehr harmonisch bezeichnen. Man versteht sich auf und auch neben dem Platz und so muss es ja auch sein. Das ist denke ich hauptsächlich unserem Trainer Alexander Stamm zu verdanken, der schon weiß, wie er mit den Jungs umgehen muss. Es geht in Peesten nur über die kammeradschaftliche Schiene, denn Geld, Prämien oder sonstiges gibt es nicht. Dafür gibt es nach jedem Training etwas zu Essen, was von den Jungs gerne angenommen wird und somit das Sportheim auch immer gut gefüllt ist. Vereine und Spieler werden immer weniger. Wie gut sehen Sie den SSV für die Zukunft aufgestellt? Wir haben beim SSV seit vier Jahren eine neue, junge Vorstandschaft, die größtenteils aus aktiven Spielern besteht. Es ist nicht einfach und Arbeit gibt es in einem Verein immer genug, aber ich denke schon, dass wir unsere Sache gut meistern. Wir veranstalten im Jahr ein Schlachtfest, ein Schafkopfrennen, ein Sportfest und natürlich unser legendäres Open Air. Desweiteren bieten wir unseren Zuschauern zu den Heimspielen seit zwei Jahren wieder eine Stadionzeitung mit dem Namen "Schäckheftla" an und werden demnächst auch mit Bandenwerbung beginnen. Mögliche Interessenten können sich diesbezüglich gerne an die Vorstandschaft wenden. Dachbodenausbau, Auswechselkabinen usw. sind weitere Projekte, die künftig fertiggestellt werden, weshalb man zusammenfassend mit Stolz sagen kann, dass der Verein lebt und wir für die Zukunft sehr gut aufgstellt sind. Sportlich gesehen muß man schon sagen, dass wir es in der Gemeinde Kasendorf, wo alles auf den großen Nachbarn SSV Kasendorf fixiert ist, schon schwer haben. Eine Nachwuchsarbeit ist nicht möglich und so gilt es für uns jedes Jahr erstmal den bestehenden Kader zu halten, was aber in der Regel immer sehr gut gelingt. Glücklicherweise haben wir es in der Vergangenheit aber auf unterschiedlichster Art und Weise immer geschafft, talentierte Spieler nach Peesten zu locken, so dass wir aktuell ganz gut aufgestellt sind und positiv in die Zukunft blicken können. Wir müssen aber auch realistisch bleiben und gerade aufgrund der fehlenden Nachwuchsarbeit, immer damit rechnen, irgendwann wieder in die A-Klasse abzusteigen. Aber auch wenn es einmal so kommen sollte, wird die Welt beim SSV Peesten auch nicht untergehen.
Aufrufe: 031.8.2015, 15:17 Uhr
bdAutor