Der Verein im Verein

Dass die der 2. Kreisklasse Osnabrück-Land Süd A zugehörige Truppe ein ganz besonderes Team ist, spiegelt sich allein in der Altersstruktur wider: Von 18 bis 40 Jahren ist alles vertreten. „Die jungen und älteren Spieler harmonieren auf und neben dem Platz aber bestens“, betont Winter. Der Kern der Mannschaft ist seit Jahren der gleiche, und das soll, wenn es nach dem Trainer geht, auch in Zukunft so bleiben: „Wir wollen die Truppe beieinander halten, müssen aber gleichzeitig versuchen, das Team ein bisschen zu verjüngen, um langfristig unser Niveau zu halten.“ So sorgen unter anderem Justus Mey und Daniel Borecki (beide 19) seit letzter Saison für frischen Wind.

Auch außerhalb des Trainings unternehmen die Spieler einiges zusammen. „Momentan verlegen wir sogar extra unsere Spiele vom Wochenende in die Woche, um zum Beispiel in Ruhe die Oeseder Kirmes besuchen zu können“, verrät Winter und fügt hinzu: „Da wird natürlich keine Bierbude ausgelassen.“ Sportlich kämpft die Mannschaft in den letzten Jahren zumeist gegen den Abstieg. Vor allem in der Offensive hapert es bei den Sportfreunden, die in der abgelaufenen Saison die zweitwenigsten Tore schossen und auch in der aktuellen Spielzeit vor dem gegnerischen Kasten nicht auf Touren kommen. Um das zu ändern, möchte Winter nach dem missglückten Saisonstart taktische Änderungen vornehmen: „Wir standen bislang sehr tief, um die Null zu halten, was uns ehrlich gesagt nur selten geglückt ist.“ Daher wolle man den Gegner fortan früher attackieren, um häufiger zum Torabschluss zu kommen.

Der erfolgreichste Torschütze ist ausgerechnet Winter selbst. Der 29-Jährige startete seine Karriere einst als hoffnungsvolles Torwarttalent, musste diese Position mit Anfang 20 aber nach einer schweren Handverletzung aufgeben und wechselte in den Sturm. „Ich wusste natürlich, dass ich Fußball spielen kann, aber dass es mit dem Toreschießen so gut funktioniert, hätte ich mir auch nicht träumen lassen“, freut sich Winter, der in der Vorsaison 15 Tore zum Klassenerhalt beisteuerte.

Zum „Spieler der Saison“ – neben dem „Trainingsweltmeister“ nur ein mannschaftsintern zu verdienender Award – wurde aber Sascha Paterson gewählt. Nicht nur in seinem Beruf als Landschaftsgärtner pflügt er regelmäßig den Rasen um, sondern auch auf dem Fußballplatz geht er ordentlich zur Sache. Seit Jahren führt er die mannschaftsinterne Statistik beim Gelbe Karten-Sammeln an. „Als zentraler Mittelfeldspieler muss man natürlich als erstes dazwischen gehen, wenn ein Gegenspieler durchzubrechen droht, und als Kapitän schon mal den Mund aufmachen, wenn der Schiedsrichter eine Fehlentscheidung trifft“, sagt Paterson.

Und dann wäre da neben dem Erreichen des Klassenerhalts noch ein ganz besonderes Ziel, das die dritte Mannschaft verfolgt: „Vor unserer zweiten Mannschaft zu landen wäre schon toll“, meint Paterson. Und auch Winter gibt zu: „Eine Rivalität ist definitiv vorhanden. Niederlagen der Kollegen werden belächelt.“

Insgesamt nehme seine Mannschaft eine sehr eigenständige Rolle innerhalb des Vereins ein, wie Winter erklärt: „Wir sind seit Jahren ein eingeschworener Haufen, wohingegen in den anderen Mannschaften eine relativ hohe Fluktuation herrscht.“ Ihre Eigenständigkeit belegt die Truppe auch dadurch, dass sie nicht die leicht in die Jahre gekommene Vereinshomepage nutzt, sondern eine eigene Webseite ins Netz gestellt hat, die von Multitalent Paterson auf dem Laufenden gehalten wird. Unter www.sfoesede-3.de lassen sich Spielberichte, Fotos und Neuigkeiten abrufen.