Drei „Ü“-Wörter fand der 2. Abteilungsleiter Martin Schiekofer mit Blick auf die Tabelle der Fußball-Bezirksliga Niederbayern West: „überwältigend, überragend, überraschend“. Der TV Aiglsbach geht als Spitzenreiter in die Winterpause. „Das haut mich vom Acker“, schob Schiekofer nach. Mit einem 2:1 (1:1)-Sieg beim VfB Straubing setzten die Hallertauer einer klasse Herbstrunde – gespickt mit dem BFV-Pokal-Sieg gegen den SSV Jahn Regensburg – die Krone auf. Das Team von Trainer Peter Gaydarov lässt mit einem Punkt Vorsprung die hoch gehandelten Aufstiegskandidaten TV Geiselhöring und FC Ergolding hinter sich. Kleiner Schönheitsfehler: Die Verfolger haben je eine Partie weniger ausgetragen.
Zum Kehraus fuhr Aiglsbach zur Nachholpartie nach Straubing. Dort begann es denkbar schlecht für den TV. Eine Freistoßflanke von Patrick Eberl (6.) aus dem Mittelfeld landete direkt im langen Ecke, weder Freund noch Feind hatten die Kugel berührt. In der ersten halben Stunde fand Aiglsbach einzig über Freistöße gefährlich vors Straubinger Tor. Aber auch dabei bedeutete nur ein Kopfball von Martin Meier eine echte Chance.
„Wir hatten auch unsere Winterwanderung. Aber die meisten blieben beim Wirt sitzen.“ Martin Schiekofer
Einmal mehr war es Julian Kügel, einer der überragenden TV-Kicker, der Aiglsbach in die Spur brachte. Nach einem Schubser an ihm im Strafraum deutete der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt, Matthias Ehrenreich (36.) verwandelte. TV-Torwart Thomas Attenhauser zeichnete sich bei einem Schuss von Dusan Ostojic (41.) aus. Der Schlussmann stand auch in Halbzeit zwei mehrmals im Mittelpunkt. Eine Chance von Kamil Hein (55.) klärte er zur Ecke, einen Seitfallzieher desselben Spielers (69.) boxte er weg. Durchaus einen zweiten Elfmeterpfiff für den TVA hätte es einige Minuten zuvor geben können. Nach knapp 80 Minuten fiel ein direkter Freistoß auf die Latte des Gästegehäuses, Attenhauser hatte die Fingerspitzen dran.
Die Gaydarov-Mannen verlegten sich auf schnelles Umschaltspiel, eine erkennbare Stärke des neuen Primus. Kügel (68.) fand in der gefährlichsten Aktion in der Mitte aber keinen Abnehmer. In der 87. Minute ging es zu rasch für Straubing. Andreas Müller eroberte den Ball an der Mittellinie, Ehrenreich zog einen weiten Pass auf Kügel und der schloss von der Seite ins kurze Eck ab.„Natürlich haben wir am Abend ein wenig gefeiert. Es stand auch unsere alljährliche Winterwanderung an – aber mitgegangen sind nicht viele. Die saßen lieber beim Wirt“, berichtet Schiekofer lachend.