2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der TSV Schilksee sucht nach seiner Zukunft

Sven Schuster nimmt Kontakt zu Volker Koppelt auf

Der Start der Schleswig-Holstein-Liga ist für den TSV Schilksee verschoben – das Heimspiel gegen den TuS Hartenholm wurde aufgrund des gefrorenen Untergrundes abgesagt. Vielleicht gar nicht so schlecht aus Sicht der Nordkieler, präsentierten sie sich doch bei der 0:4-Testspielpleite gegen den Verbandsligisten Gettorfer SC nicht gerade in Topform. Doch auch daneben schrieb der SH-Ligist unter der Woche Schlagzeilen.

Die Gerüchteküche blieb keineswegs so kalt wie der knüppelharte Rasenplatz an der Schilkseer Straße. Es wird nämlich über das Engagement eines Dreigestirns spekuliert.

Lars Dubau, derzeit noch Trainer beim Ligakonkurrenten FC Kilia Kiel, Marco Hinz, bis Mai noch kaufmännischer Leiter bei Kilia, und Volker Koppelt, ein Sylter Unternehmer, der letztmalig 2014 beim VfB Nordmark Flensburg als Mäzen und Gönner auf der Fußball-Bühne in Erscheinung getreten ist, sollen dem TSV zurück in die Spur helfen.

„Ja, es gab Kontakt mit Herrn Koppelt. Das ist allerdings bereits zwei Wochen her. Spruchreif ist in der Hinsicht noch nichts“, erklärt der Geschäftsführer der insolventen Fußball-Projekt gGmbH, Sven Schuster, der offen über den Stand der Dinge sprach.

„Diese Woche soll eine Entscheidung in der Angelegenheit fallen. Zuerst muss ich mit allen Spielern sprechen und in Erfahrung bringen, ob sie über den Sommer hinaus bleiben wollen, dreimal die Woche trainieren können. Ehrlicherweise muss ich sogar sagen, dass es mit der Liga ab dem 30. Juni vielleicht gar nicht mehr weiter geht. Was Hinz angeht: Der sponsert uns ohnehin schon, und das nicht zu knapp. Dubau ist eine Option, aber es ist ja noch nicht einmal klar, ob Stefan Lau die Liga-Mannschaft weiterhin trainieren möchte oder nicht – auch das gilt es noch zu klären. Aber wir brauchen hier mehr Manpower als von nur ein, zwei Personen, um die Arbeit um die Mannschaft herum zu stemmen.“

Dubau selbst bestätigte lose Gespräche, will sich derzeit aber voll und ganz auf die Rückrunde mit seinem FC konzentrieren. Auch Schilksees 1. Vorsitzender Kai-Uwe Stehnken macht kein Geheimnis aus dem Kontakt zu den drei genannten Personen, stellt jedoch klar, dass es sich dabei lediglich um Optionen handelt:

„In welcher Form wir uns neu aufstellen, ist noch absolut offen. Wir haben aus dem Abgang von Bodo Schild gelernt und werden uns definitiv nicht von einer Person abhängig machen, sondern uns breiter aufstellen. Ich würde mich natürlich über neue, positive Perspektiven für die Mannschaft freuen. Wie diese genau aussehen, wird zeitnah entschieden. Bisher gab es noch keine offiziellen Gespräche oder Verhandlungen.“

Das bestätigte auch Volker Koppelt, der sicherlich die spektakulärste Personalie darstellt. Der Sylter, der als schillernder Geldgeber, Sprücheklopfer und „Aufstellungstrainer“ beim SC Norddörfer, FC Haddeby 04, dem von ihm gegründeten und nicht mehr bestehenden FC Sylt und zuletzt beim ebenfalls nicht mehr existenten VfB Nordmark Flensburg jahrelang die Amateurfußballszene des Landes in Atem hielt, wollte sich am Freitag auf Nachfrage noch nicht äußern, verwies auf ein Treffen am Montag.

Es bleibt aus Sicht aller, die es mit dem TSV halten, zu hoffen, dass sich die „Fördekicker“ nicht auf Kosten von Nachhaltigkeit neu aufstellen und den eigens ausgerufenen Selbstläuterungsprozess nicht jäh unterbrechen oder sogar konterkarieren.
Aufrufe: 013.2.2017, 21:30 Uhr
SHZ / wti/uscAutor