2024-04-23T13:35:06.289Z

Der Spieltag
´Jubel nach dem 1:0-Treffer für den TSV Kottern. Beim Landesliga-Derby gegen den VfB Durach freuen sich Stürmer Robin Volland mit Torschütze Manuel Purschke, rechts Tobias Hänschke.	F.: Ralf Lienert
´Jubel nach dem 1:0-Treffer für den TSV Kottern. Beim Landesliga-Derby gegen den VfB Durach freuen sich Stürmer Robin Volland mit Torschütze Manuel Purschke, rechts Tobias Hänschke. F.: Ralf Lienert

Der TSV Kottern zieht davon

Nachholspiele: Nach Derbysieg in Durach nun fünf Punkte voraus +++ Gundelfingen stoppt den SC Ichenhausen

Zwei Derbys standen in der Landesliga Südwest auf dem Nachhol-Spielplan - und sie lockten mehr als 1500 Zuschauer an. Am Ende durften jeweils die Gäste jubeln. Denn sowohl der TSV Kottern (2:0 beim VfB Durach) als auch der FC Gundelfingen (1:0 beim SC Ichenhausen) setzten sich durch. Kottern zieht damit der Konkurrenz davon und hat nun schon fünf Punkte Vorsprung.

VfB Durach - TSV Kottern 0:2
Nach 95 kampfbetonten, aber wenig hochklassigen Minuten war klar: Der VfB Durach muss sich nach der Niederlage vor stattlichen 1050 Zuschauern auf die Abstiegsrelegation konzentrieren. Der TSV Kottern dagegen bleibt Spitzenreiter und ist auf dem besten Weg in die Bayernliga.
„Es war, wie bei so vielen Derbys zuvor, kein gutes Spiel“, sagte der Kotterner Co-Trainer Christoph Holweger. „Aber in unserer Situation zählen nur die drei Punkte“, und die gingen nach Kottern. Insofern fiel Holweger das Fazit leicht: „Wenn wir die restlichen drei Spiele gewinnen, steigen wir auf.“ Und danach sieht es derzeit aus. Das dritte Spiel in Serie gewann Kottern nun schon zu Null und hat in der heißen Phase der Saison einen großen Vorteil: Die sattelfeste Abwehr um Torhüter Michael Liebherr. Er hielt die Gäste in der ersten Halbzeit im Spiel. In der 26. Minute parierte er mit einem tollen Reflex gegen den Duracher Steffen Wachter.
Es war typisch für die Gastgeber. Selbst beste Gelegenheiten gehen derzeit nicht rein. „Wir brauchen einfach zu viele Chancen“, sagte Peter Dietrich, der Sportliche Leiter des VfB. „Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die cleverere. Wir waren vor allem vor der Pause gut im Spiel.“ Durach tat viel, der Ertrag war mager. „Kottern war kaltblütiger und hat aus wenig zwei Tore gemacht“, sagte Durachs Trainer Bernd Gruber.
Genau aus diesem Grund stehen die beiden Mannschaften in der Tabelle wohl so weit voneinander entfernt. Mehr oder weniger aus dem Nichts heraus ging Kottern nach einem Freistoß von Marc Penz in Führung. Manuel Purschke stand am höchsten in der Luft und versenkte den Ball mit einem schönen Kopfstoß zum 1:0 in die Maschen.
Nach dem Seitenwechsel kam Roland Fichtl für Kottern zum Einsatz und wurde zum Mann des Spiels, in erfolgreicher wie auch tragischer Hinsicht. Erst traf er nach klasse Vorarbeit von Johannes Landerer zum 2:0 und verlieh den Offensiv-Aktionen von Kottern mehr Zielstrebigkeit. In der 76. Minute musste er nach einem Zusammenprall mit Markus Settele benommen vom Platz und ins Krankenhaus transportiert werden.
Durach ließ es gegen Ende der Partie am nötigen Druck missen. Kottern verdiente sich den Sieg mit viel Laufarbeit im Mittelfeld, während die Aktionen der Gastgeber oft zu ungenau waren, um die Sankt Manger in Bedrängnis zu bringen. Gruber: „Ich habe keinen Unterschied zwischen dem Tabellenführer und dem Tabellen-16. gesehen. Wir hätten vor der Pause klar in Führung gehen müssen. Ein großes Lob an meine Mannschaft, die Moral gezeigt hat.“ Kotterns Sportlicher Leiter Michael Feneberg: „Es war lange ausgeglichen. Wir waren insgesamt das reifere Team.“
Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau) - Zuschauer: 1.050
Tore: 0:1 Manuel Purschke (30.), 0:2 Roland Fichtl (69.)


Einsatz - hier zwischen Ichenhausens Stefan Winzig (links) und dem Gundelfinger Philipp Urban - war im Derby Trumpf. F.: Walter Brugger

SC Ichenhausen - FC Gundelfingen 0:1
Es war ein rassiges Derby, das sich der SC Ichenhausen und der FC Gundelfingen lieferten. Mit dem besseren Ende für die Gärtnerstädter, die nach dem Auswärtssieg wieder nach oben schielen dürfen.
„Warum immer so unterwürfig?“, fragte FCG-Trainer Stefan Anderl seinen Ichenhauser Kollegen Oliver Schmid vor dem Anpfiff. Beim Plausch der beiden Übungsleiter, die sich regelmäßig austauschen und schätzen, wollte Schmid den Gundelfingern die Favoritenrolle zuschieben. Hinterher sah sich Schmid bestätigt: „Der Sieg geht in Ordnung, der FCG war heute einfach stärker. Trotzdem ein Kompliment an meine Jungs, die in dieser Saison schon so Großartiges geleistet haben.“
Anderls Team agierte auf dem Spielfeld in der ersten Halbzeit durchaus so, als würden die Gundelfinger bereits auf einen Aufstiegsplatz springen können. Und tatsächlich ist zumindest der zweite Platz nicht mehr unerreichbar. Insbesondere Stürmer Phillip Schmid bereitete der königsblauen Abwehr einiges an Kopfzerbrechen, doch beim Kopfball des Angreifers lenkte SCI-Keeper Simon Zeiser die Kugel noch über die Latte (10.). Und als fünf Minuten später Schmid den Zweikampf mit Stefan Selig für sich entschieden hatte, wählte er die falsche Option. Statt den mitgelaufenen Stefan Schimmer zu bedienen, schoss er aufs Tor. Jedoch zu harmlos, um Zeiser bezwingen zu können. Insgesamt war es ein Derby mit viel Einsatz und hohem Tempo, in dem beide Rivalen bewiesen, dass sie zurecht zur Landesliga-Elite zählen. Wobei sich Ichenhausen erst zum Ende der ersten Halbzeit etwas befreien konnte und prompt durch den Ex-Gundelfinger die beste Möglichkeit hatte. Doch er setzte den Ball sowohl am Tor wie auch an FCG-Schlussmann Liridon Recaj vorbei (40.).
Nach dem Seitenwechsel kam der SCI besser ins Spiel. Und Andreas Brugger hatte bei seinem ersten Ballkontakt sogar das 1:0 auf dem Fuß (76.). Doch der FCG konnte noch einmal nachlegen. FCG-Linksverteidiger Manuel Müller schlug den Ball scharf ins Zentrum, Stefan Schimmer nahm dort die Kugel an und traf aus der Drehung heraus unhaltbar für Zeiser zum entscheidenden 0:1.
Schiedsrichter: Florian Wildegger (Wehringen) - Zuschauer: 500

Tor: 0:1 Stefan Schimmer (79.)


Aufrufe: 06.5.2015, 22:56 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor